Elon Musks Roadster hat erste Umlaufbahn um die Sonne vollendet

In einer viel beachteten Marketing-Aktion hat Elon Musk, CEO des Elektroauto-Herstellers Tesla und der Weltraumfirma SpaceX, im Februar 2018 seinen eigenen Tesla Roadster als Testlast für eine neue Rakete ins All geschickt. Dort wurde das rote Auto ausgesetzt und zieht seitdem seine Runden, mit einer Crashtest-Puppe im Raumanzug, genannt Starman, am Steuer. Und wie die Website „Where Is Roadster“ mitteilte, haben Roadster und Starman jetzt ihre erste Umlaufbahn um die Sonne vollendet.

Derzeit bewegt sich das Auto samt Fahrer-Dummy mit einer Geschwindigkeit von 41.640 Kilometern pro Stunde in Richtung Mars, wie Where Is Roadster weiter berichtet; von dem Planeten sei es aber noch 111.665.843 Kilometer entfernt, hieß es am Montagvormittag auf der Website. Die Angaben dort werden laufend aktualisiert. Insgesamt habe Musks Roadster seit dem Raketenstart eine Strecke von 298.582.789 Kilometern hinter sich gebracht und damit seine Garantie-Laufleistung von 36.000 Meilen bereits gut 21.000-mal überschritten.

Musks Tesla Roadster diente als Nutzlast für den Test der neuen Rakete Falcon Heavy von SpaceX, die mehr Gewicht in niedrige Erdumlaufbahnen befördern können soll als jede andere heute verfügbare Rakete; noch stärker waren bislang nur Saturn V aus den USA und die russische Energia, die aber beide seit langem nicht mehr verwendet werden. Möglicherweise wird Falcon Heavy deshalb bei einer geplanten neuen Mondmission der Nasa zum Einsatz kommen.

Der Roadster war anfangs das einzige Auto von Tesla und wurde von 2008 bis 2012 insgesamt etwa 2500-mal produziert. Als damals radikal innovatives Fahrzeug schuf er die Basis für das spätere steile Wachstum des Unternehmens mit den weiteren Elektroautos Model S und Model X sowie später Model 3. Ein Nachfolger für den Roadster, der laut Musk „vernichtend“ viel besser sein soll als alle Verbrenner-Fahrzeuge, wurde Ende 2017 vorgestellt, einen Termin für den Markstart gibt es aber noch nicht.

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Tesla-Besitzer soll überraschend 1147 Dollar Supercharger-Blockiergebühr bezahlen

Wer auch nach dem Abschluss des Ladevorgangs an einem der Supercharger von Tesla stehen bleibt, muss seit einiger Zeit eine minutenweise berechnete Blockiergebühr bezahlen – in Deutschland zwischen 40 und 80 Cent pro Minute. Dies soll verhindern, dass die Ladestationen als Dauerparkplätze missbraucht werden, kann aber in Einzelfällen unangemessen erscheinende Folgen haben: So bekam der Besitzer eines Model 3 in den USA jetzt eine Blockier-Rechnung über 1147 Dollar, obwohl ihm zuvor von Tesla zugesagt worden sein soll, wegen spezieller Umstände auf diese Gebühren zu verzichten.

Konkret geht es um einen so genanten Urban Supercharger im New Yorker Stadtteil Brooklyn, untergebracht in einer Garage, die nur über einen Parkservice genutzt werden kann – Kunden geben ihr Fahrzeug also an der Einfahrt ab und lassen es von einem Mitarbeiter parken. Genau aus diesem Grund hatte Tesla nach dessen Darstellung dem Besitzer des Model 3 zugesagt, dass an diesem Standort keine Blockiergebühren erhoben werden: Das Problem blockierter Ladeplätze kann dort nicht auftreten, weil die Mitarbeiter alle Fahrzeuge bei Bedarf umparken können.

In den meisten Fällen, so erklärte der Model-3-Besitzer gegenüber dem Blog Teslarati, sei sein Auto vom Supercharger abgesteckt worden, wenn es genügend Strom geladen habe. Wenn dies versäumt worden sei und deshalb Blockiergebüren anfielen, habe Tesla diese jeweils wieder storniert. Aus unbekannten Gründen aber hat sich dies jetzt offenbar geändert: Für Blockieren des Superchargers in dem Brooklyner Parkhaus am 23. Juli und am 1. August wurden ihm 976,12 Dollar und 171,04 Dollar in Rechnungen gestellt und vom Konto abgebucht.

Dies klingt nach einem Versehen, doch wie der Besitzer erklärt, hat Tesla sich nach seiner Beschwerde geweigert, das Geld zurückzuerstatten. Im Gespräch mit einem Vertreter des Unternehmens habe man ihm gesagt, auf die Gebühr werde nur bei der erstmaligen Blockade eines Superchargers verzichtet.

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Tesla Powerwall-Besitzer bekommen mehr Daten über App zu sehen

Mit einem Update seiner Mobiltelefon-App auf die Version 3.9.0 ermöglichst Tesla Besitzern seines Stromspeichers Powerwall und seiner Photovoltaik-Produkte wieder Zugriff auf eine größere Auswahl von Daten über ihre solare Stromerzeugung und -speicherung. Das berichtet der US-Blog Electrek. Die Auslieferung der aktualisierten Software, mit der auch einige Funktionen in den Elektroautos des Unternehmens gesteuert werden können, habe Anfang dieser Woche begonnen.

Damit reagiere Tesla offensichtlich unter anderem auf Beschwerden von Kunden in den USA, die ein Solarsystem der Photovoltaik-Installationsfirma Solarcity installiert haben. Das von zwei Cousins von Tesla-CEO Elon Musk gegründete Unternehmen war Ende 2016 von Tesla übernommen worden, laut manchen Beobachtern als Rettung aus akut werdender Finanznot.

SolarCity-Kunden konnten in der Vergangenheit über eine Web-Schnittstelle eine Vielzahl von Daten zu ihrer Stromproduktion abrufen und weiterverarbeiten, die jedoch nach der Übernahme deaktiviert wurde. Von da an blieben Nutzern nur die bislang relativ spärlichen Daten, die von der Tesla-App geliefert wurden. Beispielsweise standen Produktionsdaten nur noch für den aktuellen und den vorigen Tag zur Verfügung statt wie zuvor für beliebige Zeiträume.

Mit der App-Aktualisierung lassen sich nun wie zu Solarcity-Zeiten wieder Produktion und/oder Speicherung zu frei wählbaren Daten anzeigen und in andere Anwendungen exportieren. Diese Erweiterung hatte Tesla bereits Anfang Juli angekündigt.

Nach Angaben von Tesla zum Ende des zweiten Quartals 2019 sind mittlerweile weltweit gut 50.000 Powerwall-Systeme installiert, die mit oder ohne eigene Photovoltaik-Anlage genutzt werden können. Zwischenzeitlich hatte dieses Geschäft geschwächelt – unter anderem, weil nicht genügend Batteriezellen aus der mit dem Partner Panasonic betriebenen Akku-Gigafabrik im US-Bundesstaat Nevada geliefert werden konnten. Nach Aussagen von CEO Musk soll auch das Photovoltail-Geschäft, unter anderem durch niedrigere Preise, bald wieder in Schwung kommen.

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Norwegischer Umbau-Spezialist bietet Tesla Model S als Leichenwagen zum Kauf an

Auf dem norwegischen Online-Marktplatz Finn steht derzeit ein Model S aus dem Jahr 2018 zum Verkauf, das von einem Spezialisten für solche Modifikationen zu einem luxuriösen Leichenwagen umgebaut wurde. Den Angaben des Verkäufers zufolge hat das Auto erst 1000 Kilometer auf dem Tachometer und soll 1.999.000 norwegische Kronen kosten, umgerechnet rund 200.000 Euro. Das günstigste Model S im Originalzustand kostet laut der Tesla-Website in Norwegen derzeit 781.900 Kronen, also weniger als die Hälfte.

Allerdings dürfte der Umbau auch ausgesprochen aufwendig gewesen sein. Vorgenommen wurde er, wie der US-Blog Electrek berichtet, von einem Norweger namens Jan Erik Naley, der nach eigenen Angaben schon vorher drei Model S zu Leichenwagen umgebaut und verkauft hat. Fotos zeigen einen luxuriös gestalteten hinteren Innenraum mit weißem gestepptem Material an den Seiten und einem Boden sowie einer Pritsche aus Holz, die zum Beladen aus dem Heck gezogen werden kann.

Von außen ist im vorderen Bereich noch gut die ursprüngliche Form des grauen Model S zu erkennen. Allerdings ist ab dem oberen Ende der Frontscheibe ein höher verlaufendes Dach aufgesetzt, um mehr Platz für den Transport des Sarges zu schaffen. Außerdem wurde dafür die Karosserie des Elektroautos nach Angaben von Naley um 80 Zentimeter verlängert. Passend dazu wurde ganz hinten auch eine längere Seitenscheibe eingesetzt. Der Kofferraum öffnet wie beim Original nach oben, über eine hintere Seitentür ist zusätzlicher Stauraum unter dem Ladeboden zugänglich.

Naley ist nicht die einzige Anbieter, der Autos von Tesla zu Leichenwagen umbaut. Bereits 2016 wurde ein derartiges Model S aus den Niederlanden vorgestellt. Auch dieses Fahrzeug wurde im 80 Zentimeter verlängert und bekam einen kastenartigen Aufsatz, der allerdings fast vollständig verglast wurde. Weitere Umbauer haben seitdem normale Kombi-Versionen des Model S realisiert.

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Rekordzahl von Teilnehmern beim zehnten Jahrestag des ersten Roadster-Treffens

In der Anfangszeit des Unternehmens war der Roadster das einzige Auto, das Tesla im Angebot hatte – mit seinem 450 Kilogramm schweren Batteriepack aus 6831 Lithium-Ionen-Zellen, einer EPA-Normreichweite von 244 Meilen und einer Beschleunigung von 0 auf 60 Meilen pro Stunde in unter 4 Sekunden eine technische Sensation und der Grundstein für das spätere rapide Wachstum von Tesla. Zum zehnten Jahrestag des ersten Treffens für Roadster-Besitzer hat der Club Tesla Owners Los Angeles jetzt erneut eine solche Zusammenkunft organisiert.

Zu dem Treffen am vergangenen Wochenende kamen laut dem Blog Electrek 37 Roadster-Fahrer mit ihren Autos, was mit ziemlicher Sicherheit eine Rekordzahl darstelle. Tesla habe dafür einen Parkplatz an seinem Design Center in Hawthorne im Bezirk Los Angeles sowie Lademöglichkeiten zur Verfügung gestellt. Das Treffen wurde nicht öffentlich angekündigt, sondern nur durch Mundpropaganda von Fahrer zu Fahrer weitergegeben.

Die weiteste Anreise brachte laut Electrek ein Roadster-Besitzer aus dem Bundesstaat Arizona hinter sich, der erst am Vorabend von der Veranstaltung erfahren und sich dann sofort auf den Weg gemacht haben soll. Anders als die heutigen Elektroautos von Tesla kann der Roadster noch nicht an den Superchargern des Unternehmens laden und ist deshalb auf andere Lademöglichkeiten angewiesen, für die er zudem in den meisten Fällen Adapter benötigt.

Vom Tesla Roadster wurden von 2008 bis 2012 rund 2450 Exemplare produziert und verkauft, zuletzt auch in Europa und auf Rechtslenker-Märkten. Der erste überhaupt ging an CEO Elon Musk, der das Auto allerdings im Februar 2018 als Testlast für eine Rakete des Typs Falcon Heavy in den Weltraum schickte.

Ursprünglich sollte bereits wenige Jahre nach dem Produktionsende für den originalen Roadster eine neue Generation auf Basis des Tesla Model S auf den Markt kommen. Letztlich wurde dann erst im November 2017 überraschend eine ganz neue Version vorgestellt, die ursprünglich ab 2020 produziert werden sollte; derzeit gibt es keinen festen Termin dafür. Eigentlich wollte der Tesla-Designchef Franz von Holzhausen mit einem Prototypen des atemberaubend schnellen Fahrzeugs zu dem Roadster-Treffen kommen, war dann aber doch verhindert, berichtet Electrek.

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Fahrer: Tesla-Sattelschlepper Semi übertrifft bei Tests teils angekündigte Reichweite

Die Autobahnpolizei im kalifornischen Donner Pass hat einen mit Betonblöcken beladenen Prototypen des Sattelschleppers Semi von Tesla zu Gesicht bekommen und sich offenbar näher dazu erkundigt. Das Ergebnis: „Laut dem Fahrer wird das Fahrzeug mit 75.000 Pfund betrieben, und es erreicht oder übertrifft die Reichweitenschätzungen“, schrieb die lokale California Highway Patrol (CHP) auf Facebook und veröffentlichte vier Bilder des rot lackierten Fahrzeugs.

Der Tesla Semi wurde im Jahr 2017 vorgestellt und sollte ursprünglich schon ab diesem Jahr produziert werden; im Juni verschob Tesla-Chef Elon Musk den Start aber auf „gegen Ende nächsten Jahres“. Als Reichweiten hatte er bei der Vorstellung 300 und 500 Meilen nach US-Norm EPA genannt, und zwar voll beladen, was bei Beobachtern und Konkurrenten zum Teil für Unglauben sorgte. Im Mai 2018 sagte Musk dann, die Reichweite der Produktionsversion werde sogar an 600 Meilen heranreichen.

Tesla is out testing the new electric truck tractor. The driver stated the concrete blocks are for testing purposes…

Posted by CHP – Donner Pass on Thursday, August 15, 2019

Seit der Vorstellung wurden immer wieder Prototypen des Semi auf öffentlichen Straßen gesichtet und gefilmt, zum Teil mit Ladung, zum Teil ohne. Zudem besuchten Tesla-Mitarbeiter wiederholt potenzielle Großkunden mit dem Fahrzeug. Die laut CHP 75.000 Pfund Gesamtgewicht bei der aktuellen Fahrt lägen nah am kalifornischen Limit von 80.000 Pfund (rund 36 Tonnen) für Lastwagen der Klasse 8.

Ob es bei dem Gespräch zwischen Prototypen-Fahrer und CHP-Beamten um 500 oder 600 Meilen Reichweiten-Schätzung ging, geht aus dem Facebook-Eintrag nicht hervor. Auch die zitierte Aussage, die Schätzungen würden „erreicht oder übertroffen“, ist etwas unklar – zumindest für seine Strecken sollte der Fahrer dies genauer wissen. Doch schon 500 Meilen reale Reichweite mit Beladung wären ein hoher Wert.

Die CHP-Beamten jedenfalls zeigten sich angetan von der Begegnung. „Elektrische Lastwagen sind definitiv die Zukunft. Wir freuen uns darauf, mehr elektrische Lastwagen auf der Straße zu sehen“, schreiben sie.

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Tesla-Stellungnahme zu NextMove-Vorwürfen

Der deutsche Elektroauto-Vermieter NextMove hat mit Medien und in einem YouTube-Video ausführlich über anhaltende Probleme mit der Qualität sowie dem Service von Tesla gesprochen. Da diese nicht gelöst werden konnten, nehme man nun deutlich weniger Model 3 in die Flotte auf als geplant. Auf Anfrage von Teslamag äußerte sich Tesla wie folgt:

„Es stimmt nicht, dass Tesla die Bestellung storniert hat, da der Kunde sich entschloss, keine weiteren Lieferungen von übergabefertigen Fahrzeugen entgegenzunehmen“, so ein Sprecher. „Wir glauben, dass der Kunde die Übergabe der verbleibenden Fahrzeuge nicht nur aufgrund von Qualitätsproblemen abgelehnt hat, sondern aus Frustration über einen anderen Disput vom Anfang des Jahres.“

Tesla sei zum Zeitpunkt der Stornierung dabei gewesen, die von der Elektroauto-Vermietung reklamierten Mängel zu beseitigen und habe dem Unternehmen Leihwagen zur Verfügung gestellt. NextMove habe zum Zeitpunkt der Stornierung zudem weitere Bestellungen für neue Model 3 getätigt, heißt.

Der US-Elektroautobauer erklärte, dass die Qualität von Tesla-Fahrzeugen „neue Höhen“ erreicht habe. Das Unternehmen wisse von keinen „außergewöhnlichen Qualitätsproblemen“ mit Wagen speziell in Deutschland oder auch anderen Ländern. Man könne nicht ausschließen, dass Fahrzeuge beim Transport zum Kunden beschädigt werden. Dies gelte jedoch nicht nur für Tesla, und Probleme würden rasch beseitigt.

Mehr Service geplant, hohe Kundenzufriedenheit

Tesla bekräftigte, wohl mit Blick auf die von NextMove vermutete „Servicehölle“, seine Servicekapazität weltweit aufzustocken. Erst vor wenigen Tagen war die Eröffnung von 30 neuen Service-Centern verkündet worden. Geplant sei außerdem, die Flotte an mobilen Servicefahrzeugen in Europa in diesem Jahr um über 50 Prozent aufzustocken. Die Abdeckung des Servicenetzes hierzulande werde verfünffacht.

„Wir legen die Messlatte für unsere Autos extrem hoch, mit ihrem Fahrzeug unzufriedene Kunden können den Wagen deshalb bis zu sieben Tage nach dem Kauf bei voller Rückerstattung zurückgeben. Die Daten zu unserer Kundenzufriedenheit zeigen, dass die deutschen Kunden bislang größtenteils mit ihren Fahrzeugen zufrieden sind, das umfasst die Qualität und den Zustand bei der Lieferung“, teilte der Tesla-Sprecher weiter mit.

Ein weiterer Vorwurf von NextMove lautete, dass Tesla der Firma bereits einmal auf Privatpersonen zugelassene Pkw als neu angeboten hat. Der Autohersteller räumte ein, dass Fahrzeuge mit vergebener VIN (englisch für FIN/Fahrzeug-Identifizierungsnummer) ein weiteres Mal als Neuwagen verkauft wurden. Es habe zwischenzeitlich ein Problem mit der Verwaltung der Fahrzeug-Identifizierungsnummern gegeben, dieses sei jedoch behoben und betroffene Kundenfahrzeuge mit neuen Identifizierungsnummern ausgestattet worden.

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Tesla storniert Großauftrag von NextMove, E-Auto-Vermieter nennt „Servicehölle“ als Grund

Der deutsche Elektroauto-Vermieter NextMove nimmt deutlich weniger Tesla Model 3 in seine Flotte auf als geplant. Ende 2018 hatte das Unternehmen 100 der Stromer bestellt, von den ersten im Frühjahr 2019 ausgelieferten 15 Fahrzeugen sei aber nur jeder vierte Neuwagen ohne Mängel, einzelne Exemplare teilweise sogar nicht verkehrstüchtig gewesen.

„Tesla ist offenbar in der Servicehölle angekommen“, so NextMove-Chef Stefan Moeller. Eine zunächst mit der deutschen Niederlassung getroffene Einigung habe das US-Unternehmen zurückgenommen. Anschließend habe Tesla NextMove ein 24-Stunden-Ultimatum gesetzt, nach dessen Ablauf die Bestellung von 85 weiteren Fahrzeugen im Wert von rund fünf Millionen Euro storniert wurde.

In den Sommermonaten habe NextMove versucht, vier weitere Tesla Model 3 regulär über das Internet zu erwerben. „Das Resultat war, dass uns Tesla nachweislich Fahrzeuge als neu anbot, die bereits einmal auf eine Privatperson zugelassen waren“, berichtet Moeller. Der Kauf dieser Fahrzeuge hätte zur Folge gehabt, dass NextMove weder eine „Umweltbonus“-Förderung in Anspruch hätte nehmen noch die Umsatzsteuer als Vorsteuer beim Finanzamt geltend machen können. „Für Leasing-Gesellschaften ist es auch aufgrund der sprunghaften Preispolitik von Tesla ohnehin bereits ein hohes Risiko, Tesla-Fahrzeuge zu finanzieren“, sagt der E-Auto-Vermieter.

In den vergangenen Monaten habe man die eigenen Kunden immer wieder darüber informiert, dass es Schwierigkeiten mit den Auslieferungen durch Tesla gibt. „Wiederholt haben wir die Kündigung der Langzeit-Mietverträge angeboten oder den Kunden zum rabattierten Preis andere Fahrzeuge vermietet“, so Moeller. Nun sei es an der Zeit, öffentlich darüber zu sprechen, was im Hintergrund zwischen Tesla und NextMove passiert ist.

„Teils gravierende Mängel“

Model 3, die NextMove nach Bezahlung und lediglich kurzer Begutachtung hätte übernehmen sollen, wiesen laut dem Unternehmen „teils gravierende Mängel“ auf: Defekte Reifen, Lack- und Karosserieschäden, defekte Laderegler, falsche Kabelbäume oder fehlende Notruftasten. Solche Qualitätsmängel hätten die Sicherheit der Kunden und die Wirtschaftlichkeit von NextMove gefährdet, unterstreicht der Vermieter.

Das alles zeige, dass Tesla „in einer Servicehölle“ steckt. „Man ist nicht gewillt oder nicht in der Lage, einem großen Flottenbetreiber wie uns Fahrzeuge ohne gravierende Mängel zu übergeben“, sagt Moeller. „Wir wissen nicht, ob wir ein Einzelfall sind oder generell so mit Geschäftspartnern umgesprungen wird. Wir bedauern das sehr. Aber: Letztlich haben wir nur auf der Einhaltung marktüblicher Qualitätsstandards und Prozesse gedrängt, um unsere Mieter und unser Geschäftsmodell zu schützen.“

Bereits in der Vergangenheit habe es Schwierigkeiten mit Reparaturen von Tesla-Fahrzeugen gegeben. So warte NextMove seit über zwei Jahren auf den versprochenen neuen Sitz eines Model X, der damals mit einem Loch ausgeliefert worden sei. Seit drei Monaten könne ein Model 3 mit Unfallschaden nicht vermietet werden, weil ein neuer Kotflügel nicht lieferbar ist. Es gebe auch Tesla-Kunden, deren Fahrzeug ohne deren Verschulden nicht mehr fahrtauglich ist, die aber weder telefonisch noch via E-Mail beim Kundenservice jemanden erreichen.

„Wir wissen, dass Tesla größte Herausforderungen bewältigen musste, weil zeitgleich in Europa und China mit den Auslieferungen begonnen wurde. Aber mittlerweile müssten sich doch Prozesse etabliert haben, die es möglich machen, nicht nur jedes vierte Fahrzeug ohne Mängel zu übergeben“, betont Moeller. „Obwohl wir das Model 3 für das derzeit beste Elektroauto der Welt halten, setzen wir nun stark darauf, dass kommendes Jahr andere Hersteller mit konkurrenzfähigen Fahrzeugen auf den Markt kommen – und zudem wissen, was Kundenservice bedeutet. Aber natürlich werden wir auch immer wieder testen, ob sich Tesla aus der Servicehölle befreien kann.“

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Open-Source-Projekt macht Autos von Tesla zum Überwachungswerkzeug

Seit Oktober 2016 sind alle neu produzierten produzierten Autos von Tesla mit acht Kameras ausgestattet, die für das Autopilot-System und neuerdings auch für Funktionen wie den „Wächter“-Modus genutzt werden. In einem neuen Open-Source-Projekt dienen sie allerdings einem ganz anderen Zweck: Die Aufzeichnungen der Kameras werden auf einem externen Computer gespeichert und ausgewertet, um Kennzeichen anderer Fahrzeuge und Gesichter zu erkennen. Informationen dazu wurden jetzt auf GitHub veröffentlicht.

Wie der dahinter stehende Entwickler erklärt, soll das System Tesla-Fahrer nahezu in Echtzeit darüber informieren, ob er von anderen Autos oder Personen verfolgt wird oder ob sich jemand zu Fuß oder in einem Auto wiederholt dem geparkten Fahrzeug nähert. Nach dem Überschreiten von definierbaren Warnschwellen, so berichtet das IT-Portal Heise online, wird dann eine Warnmeldung auf dem Smartphone des Tesla-Besitzers oder in dem eingebauten Browser angezeigt.

Das System macht sich die Tatsache zunutze, dass die Bilder der Tesla-Kameras auf einem USB-Stick gespeichert werden können, der in einen der dafür vorgesehenen Ports im Auto gesteckt wird. Dies dient eigentlich dazu, die Kameras als Dashcams nutzen zu können. Normalerweise werden deren Aufzeichnungen regelmäßig überschrieben, wenn der Fahrer dies nicht wegen eines Vorfalls im Straßenverkehr verhindert.

Mit Hilfe eines an den USB-Port angeschlossenen Kleincomputers – das Projekt verwendet den Jetson Nano von Nvidia, doch es sollen auch andere Modelle möglich sein – lassen sich die Bilder jedoch kontinuierlich abgreifen. Die anschließende Auswertung erfolgt über frei verfügbare Software für Kennzeichen- und Gesichtserkennung, die Ergebnisse werden zusammen mit den Koordinaten der Erkennung abgespeichert.

Der Entwickler hinter dem Projekt, Truman Kain, hat nach eigener Darstellung mit Absicht einige Funktionen nicht implementiert, die besondere Datenschutz-Probleme bedeuten würden. So ist es nicht möglich, die Beobachtungen mehrere Teslas zu kombinieren, um so eine großflächige Überwachung zu realisieren. Dies aber ist keine grundsätzliche Einschränkung, was das erhebliche Missbrauchspotenzial der Technologie offensichtlich macht.

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Analyst: Wechselrate in der Tesla-Führungsspitze ist „beunruhigend“ hoch

Im Durchschnitt wird bei Tesla pro Jahr annähernd jeder zweite Manager ausgetauscht, der direkt dem CEO Elon Musk unterstellt ist. Das berichtet die US-Börsenwebsite MarketWatch unter Berufung auf eine Analyse der US-Brokerfirma Bernstein. Auch insgesamt soll die Wechselrate im Tesla-Management mit 27 Prozent pro Jahr höher sein als bei jedem anderen großen Technologieunternehmen im Silicon Valley.

Verglichen wurde Tesla mit den sieben Technologie-Größen AirBnB, Amazon (das seinen Hauptsitz allerdings etwa 1000 Kilometer nördlich des Silicon Valley in Seattle hat), Facebook, Lyft, Netflix, Snap und Uber. Im Durchschnitt beträgt die Topmanagement-Wechselrate in dieser Gruppe annualisiert 15 Prozent gegenüber den 27 Prozent bei Tesla, was laut Bernstein noch kein „haarsträubender“ Wert ist. Bei Snap (24 Prozent) und Lyft (23 Prozent) liege er in ähnlichen Regionen wie bei dem Elektroauto-Pionier.

„Dramatisch höher“ aber ist laut der Studie bei Tesla die Fluktuation unter Mitgliedern der Führungsspitze, die direkt dem CEO Musk unterstellt sind. Hier liege die annualisierte Wechselrate bei 44 Prozent gegenüber 9 Prozent in der Vergleichsgruppe. Dies könne zwar in der „einzigartigen und anspruchsvollen Kultur“ des Unternehmens begründet liegen, zum einen aber Instabilität verursachen. Darüber hinaus zeige es möglicherweise erhebliche Bedenken der obersten Führung bezüglich der Ausrichtung des Unternehmens oder seiner Beschäftigungspraktiken.

Wie Bernstein weiter beobachtet, ist auch die Zahl der direkten Mitarbeiter des CEO mit 17 bis 18 Managern bei Tesla deutlich höher als bei anderen Unternehmen, wo der Durchschnitt bei 8 bis 12 liege. Als „beunruhigend“ bezeichnen die Analysten die Tatsache, dass es auch bei Schlüsselpositionen im Tesla-Management wie Chief Accounting Officer, Chefjustiziar oder Leiter des Autopilot-Teams ungewöhnlich häufig zu Wechseln kommt.

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