Tesla-Spekulant wird aggressiv, einstweilige Verfügung bewilligt

Spekulanten wetten an der Börse auch auf fallende Kurse von Tesla. Da sich der Elektroautobauer der vorhergesagten Pleite seit Jahren erfolgreich widersetzt, stehen einige von ihnen vor mitunter großen Verlusten. Dies führt offenbar zu einem immer aggressiveren Auftreten dieser Gruppe – nicht nur im Netz.

Tesla hat in den USA eine einstweilige Verfügung gegen eine für ihre scharfe Kritik an dem Unternehmen bekannte Person bewirkt. Der Fall wurde kürzlich auf Twitter bekannt, bei der sich dort anschließend entwickelnden Diskussion wurden Forderungen laut, aktuelle Tests und Werbeaufnahmen von Tesla mit selbstfahrenden Autos absichtlich zu stören. Einige riefen sogar dazu auf, Unfälle zu provozieren.

Gerichtsunterlagen zufolge haben Tesla und Mitarbeiter des Unternehmens zunehmend mit Belästigungen zu kämpfen, die auf eine Störung des Geschäftsbetriebs abzielen. Schlechte Nachrichten und bedenkliche Vorfälle, so die Hoffnung der Anti-Tesla-Aktivisten, führen zu einem sinkenden Aktienkurs.

Ein bei dem aktuellen Fall im Zentrum stehendes Twitter-Profil sollen zwei Brüder betreiben, von denen einer bei Volkswagen in den USA an neuen Technologien arbeitet. Besonders hervortun soll sich zwar der nicht bei VW angestellte Bruder, Tesla-Chef Elon Musk hat die Wolfsburger mittlerweile aber in einem Tweet auf die Situation aufmerksam gemacht:

Mit Blick auf die beunruhigendsten Vorfälle hat Tesla dem zuständigen Gericht in den USA unter anderem von diversen Kameras berichtet, die auf dem Firmengelände gefunden wurden oder dorthin gerichtet waren. Auch von unbefugtem Zutritt und der Verletzung eines Tesla-Mitarbeiters durch ein flüchtendes Auto wird berichtet. All diese Vorfälle habe man der Person zuordnen können, gegen die nun eine einstweilige Verfügung bewilligt wurde.

Der jüngste Vorfall ereignete sich am 16. April: Tesla-Mitarbeiter, die eine Präsentation auf öffentlichen Straßen filmten, wurden von der mit anhaltender Belästigung der Firma beschuldigten Person in einem Auto verfolgt, dabei sei es zu gefährlichen Fahrmanövern gekommen. Auf Twitter wurden später Nachrichten von Tesla-Spekulanten gefunden, die den Fahrer offenbar zu gewagten Fahrmanövern animiert hatten.

Die vor Gericht gemachten Vorwürfe von Tesla werden von mehreren Angestellten und dem Sicherheitschef des Unternehmens untermauert. Die Beweislage reichte zur Bewilligung einer vorübergehenden einstweiligen Verfügung aufgrund einer „glaubhaften Gefahr von Gewalttätigkeit oder Stalking“ aus. Die betroffene Person muss nun mehrere Wochen mindestens knapp 90 Meter Abstand von der Fabrik und Zentrale von Tesla halten, darf Angestellten nicht folgen oder diese kontaktieren und muss Abstand zu erkennbar von Tesla selbst eingesetzten Fahrzeugen halten.

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Tesla soll großes Update für Model S und Model X vorbereiten

Teslas große Elektroautos Model S und Model X dürften kurz- bis mittelfristig umfassend überarbeitet werden. Beide Stromer werden zwar laufend aufgefrischt, die zugrundeliegende Plattform ist aber bereits etwas in die Jahre gekommen. Nun gibt es mögliche neue Details zu einem nahenden weitreichenden Update.

Insbesondere mit Blick auf das 2012 eingeführte Model S gibt es seit längerem Gerüchte, dass die Limousine technisch und optisch schon bald neu dastehen wird. Der US-Blog Electrek will nun erste Informationen zu den geplanten Änderungen erfahren haben.

Sowohl für das Model S wie das 2015 gestartete SUV Model X soll eine weitreichende Aktualisierung geplant sein. Im Fokus stünden der elektrische Antriebsstrang und der Innenraum. Dies lasse sich aus der aktuellen Software herauslesen, die offenbar bereits für kommende Generationen vorbereitet wird.

Die zentrale Neuerung beim E-Antrieb von Model S und X soll ein Umstieg von 18650- auf 2170-Batteriezellen sein. Letztere, für den Mittelklassewagen Model 3 entwickelte Akkus bieten eine höhere Energiedichte und sind günstiger in der Herstellung. Es wird erwartet, dass für das Model S und X in naher Zukunft mehr als die verfügbaren maximal 100 kWh Batteriekapazität angeboten werden. Die Reichweite von derzeit bis zu 632 Kilometer nach NEFZ-Norm dürfte deutlich steigen.

Beim Laden der Batterie sollten Teslas Top-Baureihen die auf 250 kW steigende Leistung der Supercharger-Schnelllader demnächst voll ausnutzen. Ebenfalls auf dem Programm soll ein Umstieg auf den CCS-Standard für in Europa ausgelieferte Fahrzeuge stehen. Darüber hinaus arbeite Tesla an effizienteren Elektromotoren.

Marktstart schon diesen Sommer?

Die neuen Versionen von Model S und X könnten laut Electrek bereits kommenden Juni starten. Dies gelte für die Antriebstechnik und auch das Interieur.

Für den Innenraum ist ein ähnlich minimalistisches Design wie beim Model 3 vorgesehen, heißt es. Dazu gehöre ein freistehender Touchscreen für die Anzeige und Bedienung aller wichtigen Fahrzeugfunktionen. Das Interieur dürfte zudem aufgewertet werden, um die im Premium-Segment angesiedelten Model S und X stärker von der Volumen-Baureihe Model 3 abzugrenzen. Was Tesla für das Außendesign plant, ist noch offen.

Der Absatz des Model S und X hat in den vergangenen Monaten an Dynamik verloren. Dies dürfte nicht nur an der Expansion Teslas mit dem erschwinglicheren Model 3 liegen. Model S und X müssen sich zunehmend mit dem Elektroauto-Angebot etablierter Hersteller wie Audi, BMW oder Mercedes messen, die in den oberen Segmenten weiter von vielen Käufern bevorzugt werden.

Da die aktuellen Fahrzeuge von Tesla trotz jüngerer Konkurrenz die Branche weiter anführen, dürfte die neue Generation von Model S und X die Messlatte für moderne Elektroautos abermals verschieben. Eine offizielle Erklärung oder konkrete Details zu den Plänen gibt es bislang allerdings nichts.

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Tesla veröffentlicht ersten “Impact Report”

Tesla hat einen neuen Bericht veröffentlicht, der die Auswirkungen der Produkte und allgemeinen Geschäftstätigkeit des Elektroautobauers auf die Umwelt und Gesellschaft aufzeigt. In Zukunft soll es weitere Auswertungen dieser Art geben.

Die zentrale Angabe in Teslas Bericht: Die von dem US-Hersteller bisher über 550.000 verkauften Elektroautos haben den Berechnungen nach über vier Millionen Tonnen CO2 eingespart. Dies entspreche den Emissionen von über 500.000 mit Verbrennungsmotor angetriebenen Fahrzeugen mit einem Verbrauch von 13 Litern auf 100 Kilometer.

Teslas unternehmenseigenes Supercharger-Schnellladenetz hat dem E-Mobilitäts-Pionier zufolge bislang mehr als 595 Gigawattstunden (GWh) Strom ausgeliefert, was einer Ersparnis von über 280 Millionen Litern Benzin entspreche. “Das ist genug Benzin für einen durchschnittlichen Verbrenner mit einem Verbrauch von 13 Litern auf 100 Kilometer, um über 290.000 Mal von Los Angeles nach New York und zurück zu fahren”, heißt es.

Die Energie-Sparte von Tesla habe mit Stand Februar 2019 Solar-Installationen mit einer Gesamtkapazität von über 3,5 Gigawatt installiert und insgesamt über 13 Terawattstunden 100 Prozent emissionsfreien Stroms generiert. Dies reiche aus, um ein ganzes Jahr den Energiebedarf aller privaten Haushalte im US-Bundesstaat Connecticut zu decken.

Eine Grafik zeigt auf, in welchem Verhältnis der bisherige Stromverbrauch der Elektroautos von Tesla zu der durch das Unternehmen erzeugten Solarenergie steht:

Tesla-Energieverbrauch
(Zum Vergrößern anklicken)

Tesla weist darauf hin, dass die Erzeugung und Speicherung von Solarenergie nicht nur für weniger Emissionen sorgt, sondern auch für eine Absicherung des Stromnetzes. Bei Netzausfällen stünden Stromspeicher als Energiequelle für Haushalte, Kommunen und Firmen zur Verfügung – etwa im Falle von in den USA regelmäßig auftretenden Wirbelstürmen. Im Alltag dienten mit Solarenergie gefüllte Stromspeicher bei Lastspitzen als Entlastung für das Stromnetz.

Ein weiterer Vorteil von Teslas Konzentration auf mit Strom betriebene Autos sei die erhöhte Sicherheit. Anders als bei Pkw mit Verbrennungsmotor diene die gesamte Front bei einem Unfall als Knautschzone. Statt einem Benzin- oder Dieselaggregat findet sich bei Teslas unter der “Motorhaube” ein von der Fahrzeugarchitektur umgebener Stauraum – der sogenannte “Frunk”. Die tief im Fahrzeug untergebrachten E-Motoren und Batterie verringerten zudem das Überrollrisiko und sorgten für ein besseres Fahrverhalten sowie mehr Stabilität, so Tesla.

Als weitere wichtige Faktoren für die Sicherheit der angebotenen Elektroautos nennt Tesla die diversen fortschrittlichen Assistenzsysteme und Sensoren sowie die Hard- und Software der Selbstfahr-Technologie Autopilot.

Die wesentlichen Auswirkungen von Tesla auf die Umwelt gehen von den angebotenen Produkten aus. In seinem neuen Bericht beleuchtet das Unternehmen aber auch die CO2-Emissionen und Auswirkungen der allgemeinen Geschäftstätigkeit und der Lieferkette sowie der Belegschaft und Unternehmenskultur.

Tesla-CO2-Bericht
(Zum Vergrößern anklicken)

Tesla analysiere seinen globalen CO2-Fußabdruck und Energieverbrauch mit dem Ziel, beide trotz Expansion möglichst gering zu halten. Dies umfasse unter anderem die Produktion, den Einzelhandel und Vertrieb, das Supercharger-Ladenetz und Warenlager sowie Geschäftsträume. Bei der Energieeffizienz stehe insbesondere die Nutzung von erneuerbarer Energie wie etwa Solarstrom im Fokus. Auch das Recycling von Produktionsmaterialien und ausgedienten E-Auto-Batterien habe einen hohen Stellenwert.

Bei der Lieferkette für seine Produkte treibe Tesla eine verantwortungsvolle und nachhaltige Beschaffung von Rohstoffen und Materialien voran. Dies geschehe in Zusammenarbeit mit Lieferanten, Partnern sowie Drittunternehmen und werde laufend kontrolliert.

Mit Blick auf den zuletzt immer wieder im Rampenlicht stehenden Umgang mit der Belegschaft und der vorherrschenden Unternehmenskultur betont Tesla das Ziel einer “sicheren, fairen und spannenden” Arbeitsumgebung für Mitarbeiter aller Nationalitäten, Geschlechter und Religionen.

Tesla führt in seinem Bericht diverse weitere für das Unternehmen zentrale Werte, Maßnahmen und Ziele auf – die vollständige Präsentation kann hier eingesehen werden.

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Tesla kündigt “erheblich” steigenden Preis für vollautonomes Fahren an

Teslas Autopilot-Technik ist seit wenigen Tagen Standard bei allen Model 3, die Preise des Mittelklassewagen wurden – mit einem Abschlag – entsprechend angepasst. Demnächst gibt es eine weitere, dieses Mal modellübergreifende Preisänderung für das Fahrerassistenzsystem.

Firmenchef Elon Musk teilte auf Twitter mit, dass der Preis für die Autopilot-Option “Volles Potential für autonomes Fahren” mit der Zeit “erheblich” steigen wird. Später fügte er hinzu, dass die erste Anpassung am 1. Mai erfolgt. Auf die Frage, ob es eine Verteuerung im Bereich von 3000 Dollar oder mehr geben werde, antwortete er: “Etwas in der Richtung.”

Tesla hat angekündigt, am 22. April neue Informationen zu den Plänen für das Autonome Fahren und den Autopilot bekanntzugeben. Musk ist so von den zukünftigen Fortschritten des Assistenzsystems mit Selbstfahr-Funktionalität überzeugt, dass er Tesla-Stromer kürzlich als im Wert steigende Autos bezeichnete. Üblicherweise verlieren auch modernste Autos im Laufe der Zeit teils drastisch an Wert.

Der Tesla Autopilot wird derzeit in zwei Stufen angeboten, mit vollem Funktionsumfang sollen die kalifornischen Elektroautos später komplett selbstständig fahren können. Neben Komfort und Sicherheit verspricht Tesla den Kunden dadurch Verdienstmöglichkeiten durch ein kommendes Carsharing-Angebot mit firmeneigenen und Kundenautos.

Tesla rüstet seine Fahrzeuge seit 2016 mit der Hardware für vollautonomes Fahren aus. Demnächst ist ein Upgrade auf einen leistungsfähigeren Computerchip vorgesehen. Hierzulande kostet der Autopilot aktuell ab Werk 3100 Euro, für die Freischaltung aller Funktionen werden 5200 Euro aufgerufen. Die Nachrüstung kostet deutlich mehr.

Der Autopilot kann derzeit unter Berücksichtigung von Fahrzeugen und Fußgängern automatisch lenken, beschleunigen und bremsen. Gegen Aufpreis kann der Computer unter anderem selbstständig auf Schnellstraßen navigieren, dort auf- und abfahren, andere Fahrzeuge überholen sowie automatisch einparken und auf Parkplätzen herbeigerufen werden. Die Verfügbarkeit der Funktionen kann je nach regionaler Gesetzgebung unterschiedlich ausfallen.

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Tesla beklagt Kapazitätsprobleme durch Panasonic

Teslas Technologie-Partner Panasonic hat kürzlich mitgeteilt, dass die gemeinsam betriebene Batterie-Fertigung in der Gigafactory 1 im US-Bundesstaat Nevada Ende März eine Kapazität von 35 Gigawattstunden (GWh) pro Jahr erreicht hat. Der Tesla-Chef widerspricht dem.

Elon Musk schrieb auf Twitter, dass die Produktionslinien von Panasonic auf das Jahr gesehen derzeit erst um die 24 GWh leisten. Dies hemme bereits seit Juli letzten Jahres die Fertigung des Model 3.

Die frühe und enge Partnerschaft von Tesla und Panasonic gilt als zentral für die führende Position von Tesla im Elektroauto-Markt. Bei Akkus für Teslas Energiespeicher für zuhause und den gewerblichen Einsatz gehen die beiden Unternehmen nun offenbar auf Abstand. “Wir haben keine andere Wahl, als andere Zulieferer für die Powerwall/Powerpack-Zellen zu nutzen”, erklärte Musk.

Eine asiatische Wirtschaftszeitung hatte vor wenigen Tagen berichtet, dass Tesla und Panasonic die Investitionen für eine für 2020 vorgesehene Erweiterung der Gigafactory 1 auf 54 GWh eingefroren haben. Vonseiten Tesla sei dies laut Musk auch der Fall: Man werde “kein Geld in mehr Kapazität investieren, bis die bestehenden Fertigungslinien an 35 GWh herankommen”.

Auf Nachfrage spezifizierte Musk später, dass die Gigafactory mittlerweile “theoretisch” 35 GWh pro Jahr erreicht habe, die tatsächliche Produktionsmenge betrage jedoch “etwa 2/3” davon.

Tesla lieferte im letzten Quartal deutlich weniger Model 3 als in den drei Monaten davor aus. Der Elektroautobauer begründete dies ursprünglich mit den Herausforderungen der Expansion nach Europa und China. Musk verkündete nun allerdings: “Es war aufgrund des Zell-Engpasses physikalisch nicht möglich, mehr Model 3 in Q1 zu bauen.”

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Tesla Model 3 soll viele Hunderttausend Kilometer halten

Wer sich ein Model 3 kauft, legt sich laut Tesla-Chef Elon Musk einen Pkw zu, der mit einer für die Branche unüblich hohen Haltbarkeit aufwartet. Auch die Batterie soll lange zuverlässig ihren Dienst verrichten.

Die Antriebseinheit des Model 3 und die Karosserie seien “wie bei einem gewerblichen Lkw” für den Betrieb von einer Million Meilen – knapp 1,61 Millionen Kilometer – ausgelegt, twitterte Musk kürzlich. Tatsächlich plant Tesla, seinen kommenden Elektro-Lkw mit Model-3-Technik auszustatten.

Die beim Model 3 innerhalb des Batteriepakets eingesetzten Module mit jeweils Hunderten einzelnen Batteriezellen “sollten 300.000 bis 500.000 Meilen (1500 Zyklen) halten”, so Musk weiter. Müssen die insgesamt vier Module später ausgetauscht werden, sei dies für umgerechnet etwa 4400 bis 6200 Euro möglich.

Als die ersten für den Massenmarkt designten Elektroautos von Herstellern wie Tesla, Nissan oder Renault auf den Markt kamen, warnten Kritiker vor den hohen Kosten möglicher Batterie-Defekte. Bislang ist das große Akku-Sterben ausgeblieben, allerdings mangelt es noch an Langzeiterfahrungen mit aktuellen E-Autos. Um Vertrauen zu schaffen, bietet Tesla seinen Kunden umfangreiche Garantien.

Dass die Technik des Model 3 überaus robust ist, hatte Tesla bereits letzten Oktober bekräftigt. Als Beleg veröffentlichte das Unternehmen damals Bilder eines ausgiebig genutzten Antriebs. Die gezeigten Getriebeteile hätten eine Million Meilen abgespult und seien gut in Schuss, dies gelte auch für den Elektromotor.

Tesla will das Model 3 später für einen firmeneigenen Carsharing-Service nutzen, über den auch Privatkäufer ihre Fahrzeuge für die Kurzzeitmiete anbieten und damit Geld verdienen können. In den USA gibt es seit diesem Monat ein neues Leasing-Angebot, dessen Rückläufer als Basis für die Carsharing-Flotte dienen sollen. Tesla hat daher ein gesteigertes Interesse an einer hohen Haltbarkeit der Baureihe.

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Tesla Model 3 jetzt ab Werk mit Autopilot, “Standard Range Plus” in Europa bestellbar

Tesla hat das Model-3-Angebot überarbeitet und gestrafft: Der Autopilot ist nun Standard. Weitere Änderungen betreffen den Online-Konfigurator, so wird unter anderem das bisherige Grundmodell nur noch auf Anfrage verkauft. Auch eine Leasing-Option für die USA ist neu.

Der ab sofort bei allen Fahrzeugen ab Werk aktivierte Autopilot kostet nach der jüngsten Anpassung umgerechnet um die 1000 Euro weniger. Wer auf das Fahrerassistenzsystem verzichten wollte, kann dies allerdings nicht mehr. Für das jetzt auch in Deutschland verfügbare, aktuell erschwinglichste Model 3 “Standard Range Plus” verlangt Tesla 44.500 Euro. Dafür gibt es Hinterradantrieb, 415 Kilometer Reichweite und eine Höchstgeschwindigkeit von 225 km/h.

Die Verknüpfung des Autopiloten mit dem Model-3-Kauf erklärt Tesla so: “Wir glauben, dass der Autopilot sehr wichtig ist, da unsere Daten stark darauf hindeuten, dass die Wahrscheinlichkeit eines Unfalls mit aktiviertem Autopiloten viel niedriger ist. Der Autopilot sorgt zudem für ein dramatisch besseres Fahrerlebnis, insbesondere bei starkem Verkehr, dazu gibt es im Netz Tausende Berichte unserer Kunden.”

35.000-Dollar-Model-3 nur noch auf Anfrage

Das erst vor kurzem in den USA in das Angebot aufgenommene Model 3 zum Preis von 35.000 US-Dollar vor Steuern wurde aus dem Online-Konfigurator entfernt und ist nur noch auf Anfrage über das Telefon oder in einer Tesla-Filiale erhältlich. Der Preis des ab dieser Woche ausgelieferten “Model 3 Standard Range” inklusive Autopilot ist derzeit nicht bekannt. Auch konkrete Angaben zum Europa-Start gibt es weiter nicht.

Beim neuen 35.000-Dollar-Model 3 handelt es sich um ein via Software gedrosseltes “Model 3 Standard Range Plus”, teilte Tesla mit. Die Reichweite falle 10 Prozent niedriger aus, außerdem seien diverse Funktionen deaktiviert – darunter Musik-Streaming und beheizte Sitze. Die Limitierungen können nachträglich gegen Aufpreis aufgehoben werden, aus dem “Model 3 Standard Range” wird dann ein “Model 3 Standard Range Plus”. Letzteres wird Tesla zufolge sechsmal so oft nachgefragt wie die darunter angesiedelte Variante.

Käufer, die bereits ein “Model 3 Standard Range Plus” erworben haben, können auf Wunsch aus ihrem Fahrzeug ein “Model 3 Standard Range” machen, merkte Tesla an. Die Preisdifferenz werde zurückerstattet. Neben dem Einstiegs-Model-3 ist auch das “Model 3 Long Range Rear-Wheel Drive” ab sofort nur noch auf Anfrage erhältlich. Bis auf die erschwinglichste Ausführung fahren damit alle im Online-Konfigurator aufgeführten Model 3 mit Allradantrieb.

Mit der erneuten Anpassung des Model-3-Portfolios sollen Kosten optimiert, Komplexität verringert und Prozesse gestrafft sowie der Autopilot günstiger gemacht werden, begründete Tesla die Maßnahme.

Neue Leasing-Option für die USA

In den USA bietet Tesla das Model 3 nun auch über eine Leasing-Option mit einer Anzahlung und monatlichen Raten an. Alle Versionen sind verfügbar und können für 16.000, 19.000 oder 24.000 Kilometer pro Jahr gemietet werden. Eine Besonderheit: Der Kauf nach Ende der Laufzeit ist nicht möglich – Tesla will die gebrauchten Fahrzeuge selbst einsetzen.

Der Tesla Autopilot soll schon bald vollautonomes Fahren ermöglichen. Die Leasing-Rückläufer will das Unternehmen für den Aufbau einer eigenen Carsharing-Flotte nutzen. Zu der Vision von Tesla-Chef Elon Musk gehört, später mit selbstfahrenden Elektroautos Mobilitätsdienste anzubieten. Demnächst soll es dazu mehr Informationen geben.

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Tesla veröffentlicht “Sicherheitsbericht” für 1. Quartal 2019

Tesla hat seinen mittlerweile dritten “Sicherheitsbericht” veröffentlicht. Die seit letztem Jahr quartalsweise erscheinende Auswertung zeigt anhand von konkreten Zahlen, wie sicher die Elektroautos des US-Herstellers auf den Straßen unterwegs sind.

Im ersten Quartal 2019 registrierte Tesla alle 2,87 Millionen mit aktiviertem Autopilot gefahrene Meilen (ca. 4,62 Mio. km) einen Unfall. War das fortschrittliche Fahrerassistenzsystem ausgeschaltet, habe sich alle 1,76 Millionen Meilen (ca. 2,83 Mio. km) ein Unfall ereignet.

Zu dem vorangegangenen Sicherheitsbericht hatten wir geschrieben: “Im vierten Quartal 2018 registrierte Tesla alle 2,91 Millionen mit aktiviertem Autopilot gefahrene Meilen (ca. 4,7 Mio. km) einen Unfall. War das Fahrerassistenzsystem ausgeschaltet, habe sich alle 1,58 Millionen Meilen (ca. 2,54 Mio. km) ein Unfall ereignet.”

Im direkten Vergleich der beiden letzten Quartale gab es mit aktiviertem Autopilot zuletzt mehr Unfälle. Die Zahl der Unfälle ohne Autopilot nahm ab.

Zur Einordnung seiner Sicherheitsberichte führt Tesla die aktuellen Daten der Bundesbehörde für Straßen- und Fahrzeugsicherheit NHTSA an: In den USA gibt es demnach alle 436.000 Meilen (ca. 700.000 km) einen Unfall. Insgesamt kommen in Tesla-Stromern also weiter vergleichsweise wenige Menschen zu Schaden.

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Tesla und Panasonic prüfen weitere Investitionen in Gigafactory 1

Laut einem Bericht der japanischen Wirtschaftszeitung Nikkei haben Tesla und Panasonic ihre Pläne für weitere Investitionen in die gemeinsam betriebene Batterie-Gigafactory im US-Bundesstaat Nevada vorerst eingefroren. Beide Unternehmen dementierten die Meldung.

Panasonic teilte mit, nach wie vor offen für zusätzliche finanzielle Unterstützung von Teslas Batterie-Fertigung zu sein. Tesla bekräftigte, weiter in seinen Standort in Nevada investieren zu wollen. Die Aktie des Elektroautobauers war nach dem Bericht zwischenzeitlich um mehrere Prozentpunkte gefallen.

Nikkei hatte verkündet, dass Tesla und Panasonic aus finanziellen Gründen den weiteren Ausbau der Gigafactory überdenken. Die Fabrik ist modular angelegt und soll 2021 zum weltgrößten Gebäude werden. Neben gemeinsam von Tesla und Panasonic entwickelten Elektroauto-Akkus werden in Nevada mittlerweile auch Antriebskomponenten für den Mittelklassewagen Model 3 hergestellt.

Tesla und Panasonic haben Nikkei zufolge bisher umgerechnet vier Milliarden Euro in die sogenannte Gigafactory 1 investiert. Für das nächste Jahr sei vorgesehen, die Fabrik auf eine Kapazitätsrate von 54 Gigawattstunden (GWh) pro Jahr zu erweitern. Wer die Nikkei-Redaktion darüber informiert hat, dass dies nun möglicherweise nicht mehr stattfindet, verriet die Wirtschaftszeitung nicht.

Laut Panasonic ist die Gigafactory 1 seit Ende März 2019 in der Lage, jährlich 35 GWh zu produzieren. Dies entspreche der aktuellen Nachfrage nach Energiespeichern. “Panasonic wird die Nachfrage beobachten und zusammen mit Tesla zusätzliche Investitionen über die 35 GWh hinaus analysieren”, so der japanische Elektronikkonzern.

Tesla geht weiter davon aus, künftig noch mehr Batterien als bisher zu benötigen. Wann und in welchem Umfang dazu weiter in Nevada investiert wird, ist noch offen. “Wir werden bei Bedarf selbstverständlich neue Investitionen in die Gigafactory 1 tätigen”, so Tesla. “Wir glauben allerdings, dass eine weitaus größere Produktionsmenge durch die Optimierung bestehender Fertigungsanlagen möglich ist, als wir ursprünglich angenommen haben.”

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Tesla Model 3 im März meistverkauftes Auto in der Schweiz und Niederlanden

Das Tesla Model 3 war im März mit 2224 Neuzulassungen das mit Abstand erfolgreichste Elektroauto in Deutschland. Auch in der Schweiz kommt der Mittelklasse-Stromer gut an – sogar besser als alle derzeit verfügbaren Verbrenner.

Im vergangenen Monat führte erstmals ein Elektroauto die Liste der neu zugelassenen Autos in der Schweiz an. Das gab es vorher noch nie, bestätigte Christoph Wolnik von der Vereinigung der Automobil-Importeure der Handelszeitung. Mit 1039 neu zugelassenen Einheiten hat das Model 3 den Schweizer Dauer-Bestseller Skoda Octavia (801 Fahrzeuge) als das meistverkaufte Auto verdrängt. Der VW Golf landete auf dem dritten Platz (546).

Auch in den Niederlanden war Teslas Mittelklasse-Stromer im März das meistverkaufte Auto: Dort wurden 2195 Exemplare zugelassen. An zweiter Stelle stand mit 1187 Stück der Ford Focus, gefolgt vom Kia Picanto (965).

Dass das Model 3 in Europa zuletzt Verbrenner überholte, liegt wesentlich an Teslas vor wenigen Wochen gestarteter Europa-Offensive. Die neue Baureihe für den Massenmarkt wird hierzulande seit Februar ausgeliefert. In den knapp drei Jahren seit dem Bestellstart gingen zahlreiche Aufträge europäischer Käufer bei Tesla ein, die nun möglichst schnell abgearbeitet werden.

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