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Breites positives Echo auf Ankündigung von Tesla-Gigafabrik bei Berlin

Nachdem Tesla-CEO Elon Musk am Dienstagabend bei einer Preisverleihung überraschend angekündigt hatte, die geplante nächste Gigafabrik des Unternehmens in der Nähe von Berlin zu errichten, verbreitete sich die Nachricht im Eiltempo. Im Lauf des Mittwochs berichteten so gut wie alle bedeutenden Medien Deutschlands darüber und lieferten zum Teil neue Informationen zu dem Vorhaben. Kommentare in Zeitungen fielen ebenso wohlwollend aus wie Reaktionen aus der Politik.

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier etwa wird in der Online-Ausgabe der Zeit mit der Aussage zitiert, die Ansiedlung von Tesla sei ein „Meilenstein beim Ausbau von Elektromobilität und Batteriekompetenz“ und ein „weiterer Beweis für die Attraktivität des Automobilstandorts Deutschland“. Forschungsministerin Anja Karliczek sagte in einem Interview, sie freue sich über Musks Ankündigung, und lud Tesla ein, sich an den Förderprogrammen ihres Ministeriums für Batterien und autonomes Fahren zu beteiligen.

Laut einem Bericht der Welt dürfte es allerdings schwierig werden, bei der Realisierung von Teslas Gigafabrik in Deutschland ein ähnliches Tempo hinzulegen wie zuletzt bei der Gigafactory 3 in China, bei der von ersten Spatenstich bis zur Produktionsbereitschaft nur rund 10 Monate vergingen. Wie ein Experte für Planungsrecht der Zeitung erklärte, liegt für das von Tesla ausgewählte Gelände in Brandenburg schon ein verbindlicher Bebauungsplan vor. Trotzdem sei bei Großprojekten aber noch eine Genehmigung nach dem Bundesimmissionsschutzgesetz erforderlich – und ein Jahr allein für ein solches Verfahren sei „sicher sehr sportlich“.

Die Zahl der neuen Arbeitsplätze durch die deutsche Tesla-Fabrik wird von Berlins Wirtschaftsenatorin Ramona Pop laut Zeit auf 6000 bis 7000 beziffert, nachdem zunächst über bis zu 10.000 spekuliert worden war. In Berlin, wo Tesla zusätzlich zu der Fabrik in Brandenburg ein Entwicklungszentrum plant, könnten noch einmal „ein paar hundert, wenn nicht gar ein paar tausend“ neue Jobs hinzukommen, sagte Pop.

Model 3 von Tesla bei Goldenem Lenkrad besser bewertet als alle anderen Finalisten

Durch Elon Musks überraschende Ankündigung einer deutschen Tesla-Gigafabrik in der Nähe von Berlin wäre fast der Anlass in Vergessenheit geraten, aus dem der CEO eigentlich nach Deutschland gekommen war: Ihm wurde für das Model 3 von Tesla die Auszeichnung Goldenes Lenkrad in der Kategorie Mittel/Oberklasse verliehen.

Der Preis wird seit 1976 jährlich vergeben, mittlerweile von Bild am Sonntag und Auto-Bild. 2018 allerdings fiel die Verleihung im Nachklang des Abgas-Skandals aus, in diesem Jahr bildeten Elektroautos erstmals keine eigene Kategorie mehr, sondern wurden innerhalb der verschiedenen Klassen bewertet. Neben dem Model 3 wurden auch der I-Pace von Jaguar (mittlere SUV) und der Audi e-tron (große SUV) ausgezeichnet.

Das Verfahren für die Vergabe des Goldenen Lenkrads erklärt Auto-Bild so: Die Redaktion stellte 58 Neuerscheinungen aus dem Jahr 2019 vor, aus denen zunächst die Leser der Zeitschrift ihre Favoriten auswählten. Die drei beliebtesten Vertreter jeder Klasse kamen dann in das Finale, in dem sie von einer Jury bewertet wurden – „Rennfahrer, Techniker, Chefredakteure, prominente Autokenner und Digitale Experten nehmen die Kandidaten genau unter die Lupe“.

Insgesamt 3093 Punkte erzielte das Tesla Model 3 in dieser Bewertung, „die aller-allerhöchste Punktzahl“ von allen 21 Autos im Finale, jubelte Barbara Schöneberger, die Moderatorin der Preisverleihung am Dienstagabend. Zuvor gab es eine kurze Video-Vorstellung der drei Finalisten in der Mittel/Oberklasse, neben dem Tesla der 3er BMW und der Audi A4, die sich dem Elektroauto jedoch geschlagen geben mussten.

Auf der Bühne begrüßte Schöneberger dann einen müde aussehenden Elon Musk, der gleich darauf von Robin Hornig, einem stellvertretenden Chefredakteur bei Auto-Bild, den Preis überreicht bekam. „Die Jury findet das Model 3 cool, aber nur dafür gibt es keine Punkte“, sagte Hornig. Reichlich Punkte habe das Auto aber für „Agilität, Ausstattung und niedrige Betriebskosten“ verdient.

Nachdem Musk seine Gigafabrik-Nachricht losgeworden war, wurde er von Schöneberger noch gefragt, mit welchem Auto er dann das nächste Mal ein Goldenes Lenkrad gewinnen wolle. „Ironischerweise wird es in Zukunft vielleicht gar kein Lenkrad mehr geben“, sagte der Tesla-CEO mit der frisch erhaltenen Trophäe in der rechten Hand.

KBA-Daten: Tesla ist Marktführer bei reinen Elektroautos in Deutschland

Kein Hersteller von Elektroautos hat bis Ende Oktober 2019 in Deutschland mehr Fahrzeuge verkauft als Tesla. Das geht laut einem Bericht der Zeitung Die Welt aus neu veröffentlichten Daten des Kraftfahrtbundesamts (KBA) in Flensburg hervor. Mit 9301 von Januar bis Oktober neu zugelassenen Elektroautos komme Tesla auf einen deutschen Marktanteil in diesem Segment von 17,6 Prozent.

Auf Platz 2 unter den Anbietern von Elektroautos liegt nach den Daten im bisherigen Jahresverlauf Renault; das französische Unternehmen bietet seit langem den elektrischen Kleinwagen Zoe an. Insgesamt verkaufte Renault bis Ende Oktober 8330 reine Elektroautos. Platz 3 erreichte BMW mit 7957 neu zugelassenen E-Autos, gefolgt von VW mit 6208 Elektroautos und Smart mit 5862 elektrischen Neuzulassungen.

Laut dem Bericht war Tesla im vergangenen Jahr noch weit von der Marktführerschaft in Deutschland entfernt, weil damals das Model 3 in Europa noch nicht verfügbar war. Tatsächlich hat es großen Anteil an der deutlich gestärkten Stellung von Tesla in Deutschland: Allein von diesem Modell wurden bis Ende Oktober 7899 Exemplare neu zugelassenen, was etwa 85 Prozent aller Teslas in diesem Zeitraum ausmacht. Das am häufigsten verkaufte elektrische Einzelmodell blieb vorerst trotzdem das Modell Zoe von Renault, das von Januar bis Oktober dieses Jahres 8330-mal neu zugelassen wurde.

Zuletzt hatte Tesla in Deutschland relativ wenige Neuzulassungen verzeichnet. Im Oktober kamen laut KBA-Daten hierzulande nur 293 Elektroautos von Tesla neu auf die Straßen. Allerdings kommt es bei Tesla häufig vor, dass die Auslieferungen in den ersten Monaten eines Quartals deutlich unter das Niveau im letzten Monat des Vorquartals sinken. Im Oktober 2019 waren sie so niedrig wie seit diesem Januar nicht mehr.

Tesla verschickt Einladungen zu Pickup-Vorstellung – Modellname wird CYBRTRK

Nach einigen Verzögerungen hat Tesla-CEO Elon Musk vor kurzem den 21. November als Termin für die offizielle Vorstellung des elektrischen Pickups seines Unternehmens genannt, der vor allem in den USA mit großem Interesse erwartet wird. Daran teilnehmen darf nur, wer eine persönliche Einladung zu der Veranstaltung im Tesla-Designzentrum in Los Angeles erhält – und wie in sozialen Medien berichtet wird, wurden diese Einladungen jetzt verschickt. Außerdem hat Tesla einen Markennamen und eine Website für den Pickup registriert, der demnach „CYBRTRK“ heißen wird.

Die Bezeichnung „Cybertruck“ für den Elektro-Pickup hatte CEO Musk schon zuvor eingeführt und sich offenbar später noch entschlossen, die Vokale aus dem Wort zu nehmen. Wie der Blog Electrek berichtet, meldete Tesla in den USA Namensrechte sowohl an „Cybertruck“ als auch an „Cybrtrk“ an und ließ für die zweite Variante ein Logo sowie die Webadresse cybrtrk.com registrieren.

Das Logo ist wie bei den anderen Modellbezeichnungen von Tesla in Großbuchstaben gehalten, die in diesem Fall allerdings nur schwer zu lesen sind. Die Gestaltung wirkt futuristisch – passend zu Aussagen von Musk, der E-Pickup aus seinem Haus werde eine deutliche „Science Fiction“-Anmutung haben. Auch von einer Optik wie aus dem Film „Blade Runner“ hat er mehrmals gesprochen und gesagt, er selbst liebe das Auto, es werde aber nicht jedem gefallen.

Die mystisch gestaltete Einladung enthält keine weiteren Informationen über das Aussehen des Autos. Darauf zu sehen ist lediglich der Text „Los Angeles, November 2019“ auf einem weitgehend schwarzen Bild, das von links von einem Lichtstrahl durchschnitten wird, möglicherweise ausgehend von den Scheinwerfen des mysteriösen neuen Tesla. Andeutungsweise scheinen am linken Bildrand auch die Vorderreifen zu sehen zu sein.

Tesla bekommt staatliche Genehmigung für Produktionsstart in chinesischer Gigafabrik

Die von Tesla in Shanghai in Rekordzeit neu erbaute Gigafactory 3 (GF3) ist bereits seit einigen Wochen bereit für den Produktionsstart, musste aber noch auf Genehmigungen warten. Eine der wichtigsten davon wurde jetzt erteilt, berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg. Allerdings fehle es weiterhin an einer erforderlichen Verkaufsgenehmigung.

Die Freigabe zum Produktionsstart kam laut Bloomberg vom chinesischen Ministerium für Industrie und Informationstechnologie und soll auf dessen Website veröffentlicht worden sein. Allerdings hatte es Mitte Oktober bereits einmal eine gleichlautende Meldung gegeben. Später war dann erstmals von einer noch ausstehenden Produkt-Zertifizierung für den Verkauf in China die Rede.

Tesla-President Robyn Denholm sagte Anfang November, man arbeite mit den lokalen Behörden zusammen daran, die nötigen Genehmigungen zu bekommen. Nach der schnellen Fertigstellung der GF3 war teils spekuliert worden, sie könne noch in diesem Jahr beginnen, zu dem ehrgeizigen Tesla-Ziel von mindestens 360.000 Auslieferungen seiner Elektroautos in diesem Jahr beizutragen.

Zu einem Termin für die Erteilung der Verkaufsgenehmigung (und ob sie wirklich abschließend wäre) gibt es derzeit keine sicheren Informationen. In dem Bloomberg-Bericht wird die jetzt erteilte Produktionsfreigabe als „eine der letzten Hürden für den Verkaufsbeginn von lokal produzierten Autos auf dem größten Elektroauto-Markt der Welt“ bezeichnet und daneben nur die noch ausstehende Verkaufsgenehmigung erwähnt.

Tesla hat stets einen Produktionsbeginn noch in diesem Jahr als Ziel angegeben, aber nicht genau gesagt, wann und in welchem Umfang. In der ersten Ausbaustufe – im Lauf des kommenden Jahres – soll die Gigafabrik in China auf eine Produktionsrate von 3000 Fahrzeugen pro Woche kommen. Sie soll zunächst Model 3 und Batteriepacks für dieses Elektroauto produzieren

Tesla überholt an der Börse den deutschen Traditionshersteller Daimler

Beim Umsatz und erst recht bei den Stückzahlen liegt Tesla noch weit hinter den großen etablierten Autoherstellern zurück. Doch während andere sparen, wächst Tesla mit seinen Elektroautos rapide, was dazu führt, dass das Unternehmen an der Börse deutlich höher bewertet wird als traditionelle Konkurrenten. Mit der Ankündigung einer neuen Gigafabrik in Deutschland hat der Elektro-Pionier bei der Marktkapitalisierung jetzt auch die deutsche Daimler AG hinter sich gelassen. Das geht aus einer Übersicht in einem Google-Dokument hervor, über die jetzt der Blog Electrek berichtet.

Am Donnerstag lag der Börsenwert von Tesla, also der aktuelle Aktienkurs multipliziert mit der Zahl der Aktien, bei etwa 62,5 Milliarden Dollar. Die Nachricht von der deutschen Gigafactory gab der Tesla-Aktie noch im späten Handel am Dienstag Schub. Bis etwa Ende Mai hatte sie im Zuge der unsicheren Einführung des Model 3 auf internationalen Märkten deutlich verloren, liegt inzwischen aber wieder über dem Niveau von Jahresanfang 2019.

Bei Daimler dagegen sieht es genau umgekehrt aus, und Tesla hat sogar direkt damit zu tun: Am Donnerstag geriet die Aktie des deutschen Unternehmens weiter unter Druck, nachdem der neue CEO Ola Kallenius noch zwei weitere schwierige Jahre angekündigt hatte. Mit Einsparungen bei Investitionen und Personal will er Margendruck entgegenwirken, um sich für den teuren Übergang zur Elektromobilität zu wappnen. Die Marktkapitalisierung von Daimler betrug am Donnerstag in New York nur noch gut 54 Milliarden Dollar.

Nach dem Platztausch mit Daimler ist Tesla laut der Google-Tabelle mittlerweile nach dem Börsenwert schon der drittgrößte Autohersteller der Welt. General Motors, BMW und Honda liegen mit Marktkapitalisierungen von jeweils um 52 Milliarden Dollar nicht weit weit hinter Daimler. Noch deutlich wertvoller an der Börse sind Volkswagen mit fast 100 Milliarden Dollar Börsenwert und ganz oben Toyota mit gut 200 Milliarden Dollar.

Ausgebrannter Tesla bereitet in Österreich überraschende Entsorgungsprobleme

Ein Tesla-Besitzer aus Österreich hatte in diesem Herbst einen schweren Unfall mit seinem Model S, bei dem er mit dem Fahrzeug von der Fahrbahn abkam, sodass es gegen einen Baum prallte und Feuer fing. Weil ihn andere Autofahrer aus den Flammen zogen, überlebte der Mann. Nach zwei Wochen wurde er aus dem Krankenhaus entlassen – aber Ärger mit der Entsorgung seines ausgebrannten Tesla hat er noch heute, berichtet das Tirol-Portal des ORF.

Von der Feuerwehr wurde das Tesla-Wrack nach dem Löschen erst einmal drei Tage lang in einen Wassercontainer getaucht, um eine erneute Entzündung zu verhindern – eine Vorgehensweise, die auch andernorts nach Unfällen mit Elektroautos praktiziert wird. Nach dieser Behandlung aufgenommene Fotos des Unfall-Tesla lassen nur noch im hinteren Bereich ein Auto erkennen, ansonsten sieht er komplett verbrannt und zerstört aus, was für einen sehr schweren Unfall spricht.

Nach dem dreitägigen Wasserbad schien mit dem Tesla alles seinen problemlosen Gang zu nehmen. Zunächst wurde er von einem Abschlepp-Unternehmer abgeholt, der ihn laut ORF zur Sicherheit am äußersten Rand seines Firmengeländes abstellte. Und dort stehe das Auto jetzt seit nunmehr fünf Wochen ohne Fortschritt immer noch. Er finde niemanden, der es ihm abnehme, wird der Unternehmer zitiert.

Tesla habe beim ersten Kontakt eine problemlose Entsorgung zugesichert, sich dann aber nicht mehr gemeldet. Später sei der Abschlepp-Unternehmer an einen österreichischen Entsorgungspartner verwiesen worden, der auch auf Teslas Website aufgeführt ist. Doch dort wurde ihm offenbar erklärt, dass das Unternehmen „keine Berechtigung“ für Autos von Tesla habe. Auch andere Entsorgungsfirmen in der Region hätten sich geweigert, das verbrannte Model S anzunehmen.

Tatsächlich scheint das Problem selbst Experten zu überfordern: „Ich weiß es nicht“, antwortete ein Professor für Abfallverwertungstechnik auf eine Anfrage des ORF, wie mit dem Tesla umzugehen sei. Allerdings sieht er die Verantwortung dafür beim Hersteller: Tesla habe sich zu wenig Gedanken über die Entsorgung seiner Produkte gemacht.

Berliner Polizei lässt schweren Pickup von zwei Elektro-Ladeplätzen entfernen

Für die Fahrer von Elektroautos kann es ein großes Ärgernis sein, wenn eine eingeplante Ladesäule nicht zugänglich ist, weil sie dann nicht den erhofften oder benötigten Strom bekommen. In den USA haben sie sich sogar schon einen Namen für Fälle ausgedacht, bei denen auf einem zum Laden reservierten Elektro-Parkplatz ein Auto mit Verbrennungsmotor steht: ICE-ing. Glücklicherweise ist dann manchmal relativ schnell die Polizei zur Stelle und schafft Abhilfe – so wie am vergangenen Wochenende in Berlin.

„Wir kümmern uns auch um Schwergewichte. Hätte der große Blaue tatsächlich die Ladesäule angezapft, wäre vermutlich in den umliegenden Haushalten der Strom ausgefallen“, schrieb @polizeiberlin am Samstag auf Twitter und veröffentlichte zwei Bilder dazu. Auf dem ersten ist ein blauer (Verbrenner-)Pickup von Ford zu sehen, der fast mittig auf zwei Parkplätzen nur fürs Aufladen steht, daneben seitlich über den linken Parkplatz hinausragend ein schwarzes Tesla Model S. Auf dem zweiten Bild ist zu sehen, wie der Ford am Arm eines Abschleppwagens schwebt.

Nähere Angaben zu den Umständen machte die Polizei nicht, sodass nicht klar ist, ob sie von dem Fahrer des Tesla gerufen wurde, von jemand anderem, oder ob sie von sich aus eingriff. Auf dem zweiten Bild ist neben dem schwebenden Pickup eine Ladesäule mit eingestecktem Ladekabel zu sehen, und der Tesla scheint nah genug an ihr zu stehen, um schon vorher geladen zu haben. In manchen Städten ist die Polizei mittlerweile dazu übergegangen, blockierte Ladeplätze schon freischleppen zu lassen, bevor sich ein Ladewilliger darüber beschert.

Die von der Polizei jetzt gezeigte Szene entbehrt jedenfalls nicht einer gewissen Ironie: In den USA wurden schon mehrmals Tesla-Supercharger mit ähnlichen Pickups wie dem in Berlin ge-ICEt. Anders als bei dem aktuellen Fall in Berlin waren dabei aber teils mehrere Fahrzeuge im Spiel, die den Eindruck erweckten, mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht aus Parkplatznot die Ladeplätze zu blockieren, sondern aus Feindschaft gegen Elektroautos.

Consumer Reports nimmt Tesla Model 3 und Model S wieder auf Empfehlungsliste

Die Anzeichen dafür, dass Tesla nach einem Tief bei der Einführung des Model 3 seine Qualitätsprobleme in den Griff bekommt, mehren sich. So veröffentlichte die Nachrichtenagentur Bloomberg Anfang November eine Umfrage, laut der die Zahl der Fehler bei neuen Model 3 im dritten Quartal 2019 rapide gesunken ist. Und jetzt meldet die US-Verbraucherschutzorganisation Consumer Reports (CR), dass sie Model 3 und Model S von Tesla wieder auf ihre Empfehlungsliste zuverlässiger Autos genommen hat, von der sie 2018 gestrichen wurden.

„Das Tesla Model 3 hatte im vergangenen Jahr Probleme, weil das Unternehmen häufige Design-Änderungen vornahm und die Produktion erhöhte, um die Nachfrage zu bedienen“, wird auf der CR-Website Jake Fisher zitiert, Leiter Autotests bei der Organisation. Mit Stabilisierung der Produktion habe es aber auch Verbesserungen bei der Zuverlässigkeit gegeben.

Beim Model 3 seien die Beschwerden über klemmende Verriegelungen und Fehlfunktionen weniger geworden, beim Model S die Probleme mit Lackierung und Qualität der Innenausstattung. Auch elektronische Funktionen wie Tempomat, Kameras und Lichter seien seit der letzten Bewertung zuverlässiger geworden, schreibt CR. Insgesamt bleibe Elektronik aber eine Schwachpunkt von Tesla. Besitzer würden weiter über eingefrorene oder plötzlich schwarze Bildschirme während der Fahrt berichten.

Mit den Verbesserungen ist das Model 3 laut CR jetzt das Auto mit der fünftbesten Zuverlässigkeit unter zwölf kompakten Luxusautos, knapp hinter dem Audi A3. Das Model S liegt sogar auf Platz 2, das allerdings nur in der kleineren Klasse der „Ultraluxus-Autos“ mit insgesamt nur vier Empfehlungen. Es soll etwas weniger zuverlässiger sein als der Genesis G90, aber zuverlässiger als Mercedes S-Klasse und Lexus LS.

Keine Empfehlung von Consumer Reports bekommt allerdings weiterhin das Model X von Tesla. Besitzer hätten „zahlreiche Probleme“ gemeldet, von den Flügeltüren bis zu Geräuschen und Lecks.

Größte Polizei im US-Bundesstaat Pennsylvania zeigt Interesse an Tesla Model Y

Mit guten Fahrleistungen, geringer Lautstärke und niedrigen Unterhaltskosten sind Elektroautos nicht nur für private Nutzer interessant. Während Transportunternehmen noch auf ein passendes Angebot von Tesla warten müssen, greifen zumindest staatliche Kunden bei den Pkw des Unternehmens bisweilen schon zu. Bald könnte ein weiterer hinzukommen: Sein Büro werde ernsthaft erwägen, „energieeffiziente Model Ys auf die Straße zu bringen“, kündigte der Sheriff von Allegheny County im US-Bundesstaat Pennsylvania jetzt auf Facebook an,

Das Allegheny County Sheriff Office ist laut Wikipedia die größte Polizeibehörde des Bundesstaats und mit 191 Beamten für 1,2 Millionen Einwohner zuständig. Auf seiner Facebook-Seite informierte der Sheriff über eine anstehende Probefahrt mit dem Model 3, „in der Hoffnung, dass wir Teslas in unsere Flotte aufnehmen können“. Das Büro sei schon immer umweltbewusst gewesen und wolle gleichzeitig den Bürgern den bestmöglichen Service bieten.

Pennsylvania wäre nicht der erste Bundesstaat der USA, in dem Autos von Tesla zum Einsatz kommen. So nahm die Polizei von Bargersville in Indiana in diesem Jahr ein Model 3 in Betrieb und will vier weitere anschaffen. Laut dem Blog Electrek gibt es weltweit etwa ein Dutzend Polizeibehörden, die Elektroautos von Tesla einsetzen, auch in Luxemburg und in der Schweiz. Außer in Indiana handele es sich dabei stets um die Premium-Modelle S oder X, die schon länger verfügbar sind als das Model 3.

Mit dem Model Y würden Polizeibehörden eine weitere Option bekommen, die bezahlbarer ist als Model S und Model X, und zugleich etwas geräumiger als das Model 3. Wie der Sheriff von Allegheny County erklärte, ist eine Voraussetzung für die Anschaffung von Model Y, ob sie „bezahlbar und kosteneffektiv“ sind. Um wie viele Fahrzeuge es geht, schrieb er allerdings nicht.