Bericht: „Hardcore“-Sparen bei Tesla reicht bis zum Toilettenpapier

Zumindest einige Mitarbeiter bei Tesla scheinen den drastischen Sparappell ihres CEO Elon Musk von Ende vergangener Woche ausgesprochen ernst zu nehmen. Einige von ihnen hätten angefangen, Toilettenpapier von zuhause mitzubringen, um die Kosten zu senken, berichtet der Blog Electrek unter Berufung auf informierte Personen. Gleichzeitig gebe es auch konventionellere Sparmaßnahmen. Beispielsweise soll Tesla die Zuschüsse zu Mobilfunkverträgen von Mitarbeitern verringert haben.

Vergangenen Donnerstag war eine E-Mail von Musk bekannt geworden, in der er erklärte, sämtliche Ausgaben bei Tesla müssten dringend unter die Lupe genommen werden. Sein Finanzvorstand Zack Kirkhorn werde in Zukunft jede einzelne Seite mit ausgehenden Zahlungen prüfen und unterschreiben, er selbst jede zehnte Seite. Dies sei „hardcore“, aber unumgänglich, wenn Tesla „finanziell nachhaltig“ werden wolle.

Wenn das Tempo des Liquiditätsabflusses so hoch bleibe wie im ersten Quartal 2019, werde vor kurzem neu aufgenommenes Kapital in Höhe von 2,4 Milliarden Dollar innerhalb von 10 Monaten aufgebraucht sein, warnte Musk in der E-Mail. Von Medien wurde dies bis zu Schlagzeilen wie „Geld reicht nur noch zehn Monate“ verkürzt, die Aktie von Tesla beschleunigte ihre Kursverluste.

In der E-Mail räumte Musk den Beschäftigten einige Wochen Zeit ein, um sich Möglichkeiten zum Sparen zu überlegen. Viele konkrete Ergebnisse wurden bislang dann auch nicht bekannt. Als weiteren Punkt erwähnt Electrek das Aufbereiten von neu produzierten Autos vor der Auslieferung an Kunden. Auch hier sollen Mitarbeiter durch eigene Leistungen versuchen, die Kosten des Unternehmens zu senken: Einige Beschäftigte in Tesla-Stores würden neue Autos jetzt nicht mehr bei Dritten vorbereiten lassen, sondern sie in ihrer Freizeit selbst reinigen.

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Gigafabrik in China außen fast fertig – Tesla sucht mit Job-Messe Mitarbeiter

Der Bau der dritten Riesenfabrik (Gigafactory 3) von Tesla geht weiter in schnellem Tempo voran. Im Internet wurden jetzt neue Bilder und Videos von der Baustelle in Schanghai veröffentlicht, die zeigen, dass die Außenhülle der Fabrik weitgehend errichtet und innen zum Teil bereits der Zementboden fertig ist. Wie ein Twitter-Nutzer mitteilte, sucht Tesla vor Ort jetzt außerdem nach Mitarbeitern für die neue Fabrik, in der ab diesem Jahr Tesla-Elektroautos vom Typ Model 3 produziert werden sollen.

Laut „vincent13031925“ lädt Tesla in Anzeigen zu einer eigenen Job-Messe am 29. Mai ein. Dabei würden Mitarbeiter für 25 verschiedene Aufgaben in 6 Abteilungen der Fabrik gesucht – Schweißerei, Stanzerei, Lackiererei, Fertigung, Gebäudebetrieb und Logistik. Wie ein aktuelles Video mit einer Vorbeifahrt und Drohnen-Aufnahmen zeigt, scheint das riesige Gebäude von außen bereits fast vollständig fertig zu sein, einschließlich weißer Wände und des Dachs.

Bei dem Bilder-Dienst Imgur wurden unterdessen erste Fotos veröffentlicht, die den Innenraum der neuen Riesenfabrik zeigen sollen. Zu sehen ist eine riesige Halle, die sich der Fertigstellung zu nähern scheint. Durch Oberlichter im Dach gelangt Tageslicht in das etwas zehn Meter hohe Bauwerk, Arbeiter nutzen mobile Kräne, um nahe an der Decke Gebäudetechnik zu installieren, auf dem Zementboden stehen Aluminiumkisten mit Material. Produktionsmaschinen sind noch nicht zu sehen.

Erst vor sieben Monaten hatte Tesla gemeldet, mit der örtlichen Regierung den Bau der Gigafactory vereinbart zu haben, der erste Spatenstich erfolgte in diesem Januar. Der Bau des Gebäudes soll in diesem Sommer abgeschlossen sein. Nach der anschließenden Installation der nötigen Maschinen soll die Produktion beginnen, die laut Tesla-Chef Elon Musk bis Ende des Jahres mindestens 1000 Model 3 pro Tag erreichen soll, möglicherweise 2000. Später soll auch das neue Model Y dort entstehen.

Mit dem Bau der Gigafabrik in China verschafft sich Tesla zum einen zusätzliche Produktionskapazität. Zum anderen macht sich das Unternehmen unabhängiger von der weiteren Entwicklung des Handelskonflikts zwischen den USA und China, der zu Strafzöllen und anderen Erschwernissen für den Einfuhr von Teslas nach China führen könnte.

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US-Magazin Consumer Reports relativiert negative Berichte über Tesla-Autopilot

Die Schlagzeilen klangen schlimm: „Sicherheitsbedenken um Teslas Autopilot“, „Navigate on Autopilot schneidet andere Autos“, „Automatischer Spurwechsel ist Sicherheitsrisiko“, hieß es in englischsprachigen Medien, in Deutschland mehrfach „Teslas Autopilot ist unsicher“ und von der Bild-Zeitung „Teslas neuer Autopilot laut Experten hochgefährlich“. Was war passiert?

Das große US-Verbrauchermagazin Consumer Reports (CR) hatte einen Tesla mit den aktuellsten Autopilot-Funktionen ausprobiert. Die negativen Aspekte in dem Bericht darüber wurden von anderen Medien dann wie zitiert hervorgehoben. Der Zeitschrift wurde das jetzt offenbar zu viel und sie sah sich zu einer Klarstellung genötigt. „Der Artikel wurde mit Veränderungen an der Überschrift und in den ersten drei Absätzen aktualisiert“, schrieb auf Twitter Jake Fisher, Leiter Autotests bei CR.

Dazu kam es, nachdem nach dem negativen Medienecho ein anderer Twitter-Nutzer Fisher gefragt hatte, um was genau es in dem Artikel eigentlich gegangen sei – allgemein um die Funktion „Navigate on Autopilot“, also automatische Spur- und Autobahnwechsel nach Navigationsziel, oder um zwei spezielle Einstellungen dafür? „Es ging nur um die neuesten Optionen“, stelle Fisher klar. Dies sind die Einstellungen „bei Beginn jeder Fahrt aktivieren“ und „Spurwechselbestätigung Nein“, mit denen Teslas in den USA seit April etwas selbstständiger ihr Ziel erreichen sollen. Spurwechsel finden dann, falls die Person am Lenkrad nichts dagegen tut, automatisch statt.

Nur diese Erweiterung von Navigate und Autopilot fand Consumer Reports nicht gelungen und riskant, wird somit jetzt klar. Das damit fahrende Model 3 sei deutlich ungeschickter als ein menschlicher Fahrer, es habe andere Autos geschnitten und sogar trotz Verboten überholt, heißt es weiterhin im Artikel. Aus diesem Grund habe der Fahrer häufig intervenieren müssen. Aber in der neuen Fassung ist die viel zitierte Warnung jetzt überaus vorsichtig ausgedrückt: Die Neuerung funktioniere nicht sehr gut und „könnte ein potenzielles Sicherheitsrisiko entstehen lassen“, heißt es dort.

Vor dem Hinweis auf die korrigierte Version veröffentlichte Fisher auf Twitter außerdem einen Link auf einen CR-Artikel von Ende 2018, in dem Navigate on Autopilot allgemein eher positiv bewertet wurde, wenn auch als „bedenklich“ bei starkem Verkehr. Anscheinend hätten viele andere „nicht gelesen/verstanden, worum es ging“, schrieb er noch zu dem neuen Artikel. Aber die nachträglichen Änderungen daran zeigen, dass CR an der Verwirrung wohl nicht ganz unschuldig war.

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Analyst hält Fusion zwischen Tesla und SpaceX für denkbar

Mitte dieser Woche lag der Schlusskurs der Tesla-Aktie zum ersten Mal seit Jahren wieder unter 200 Dollar, belastet von negativen Analystenkommentaren und offenbar auch erhöhter Aktivität von Leerverkäufern. Manche sehen die Situation des Elektroauto-Herstellers als so kritisch an, dass sie schon über eine Übernahme durch ein anderes Unternehmen spekulieren. Dies werde aber weder ein Technologie- noch ein Auto-Unternehmen noch ein chinesisches sein, soll jetzt Dan Jonas, Analyst bei Morgan Stanley, gegenüber Kunden gesagt haben. Wahrscheinlicher ist laut Jonas eine Fusion mit SpaceX, dem von Tesla-CEO Elon Musk gegründeten Raketen-Unternehmen.

Dies berichtet die Los Angeles Times unter Berufung auf den Mitschnitt einer Telefonkonferenz von Morgan Stanley. Ein Zusammengehen mit SpaceX sei zugegebenermaßen vorerst nur Fantasie, sagte Jonas demnach. Doch wenn die Nachfrage nach den Elektroautos von Tesla nicht anziehe, werde das Unternehmen neue Optionen prüfen müssen. Jonas hatte in dieser Woche bereits für Aufsehen an der Börse gesorgt, weil er für den schlechtesten Fall ein Kursziel von 10 Dollar pro Tesla-Aktie genannt hatte.

Reiche Technologieunternehmen wie Apple dürften kein Interesse an einer Übernahme von Tesla haben, sagte Jonas weiter – obwohl ein anderer Analyst erst diese Woche genau diese Möglichkeit ins Spiel gebracht hatte. Laut Jonas wäre ein solcher Schritt aber zu riskant für den Aufkäufer, denn „die Autoindustrie hat eine hässliche Seite, Straßen sind wirklich gefährlich.“

Technologieunternehmen hätten deshalb erkannt, dass das „Rennen um autonomes Fahren“ eher ein Marathon sei, der 10 bis 20 Jahre dauern könne, wird Jonas zitiert. Klassische Autohersteller wiederum wollten sich nicht mit den hohen Schulden und der umfangreichen Infrastruktur von Tesla belasten. Ford und GM kämen derzeit auf einen Umsatz von 850.000 Dollar pro Mitarbeiter, bei Tesla seien es nur 500.000 Dollar. Und ein Verkauf nach China komme wegen der aktuellen Handelsspannungen zwischen den USA und dem Land nicht in Frage.

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Tesla-Chef stellt überraschend Rekordzahlen im zweiten Quartal in Aussicht

Vor wenigen Tagen noch hatte Tesla-Chef Elon Musk in einer E-Mail an alle Mitarbeiter davor gewarnt, dass die Liquiditätsreserven bei dem Unternehmen ohne drastische Sparmaßnahmen innerhalb von zehn Monaten zur Neige gehen könnten. Jetzt ist eine angebliche neue E-Mail von Musk aufgetaucht, in der er für das laufende zweite Quartal einen neuen Auslieferungsrekord in Aussicht stellt. Das berichtet der Blog Teslarati unter Berufung auf ein in chinesischen Online-Medien veröffentlichtes Schreiben, das von Musk stammen soll.

„Bis gestern hatten wir netto mehr als 50.000 Neubestellungen für dieses Quartal. Auf Grundlage der aktuellen Entwicklung haben wir eine gute Chance, den Rekordwert von 90.700 Auslieferungen aus dem vierten Quartal 2018 zu übertreffen und das Quartal mit den höchsten Auslieferungen/Umsätzen in der Geschichte von Tesla zu schaffen“, wird aus der E-Mail mit dem Betreff „Spannende Neuigkeiten“ zitiert.

Einen Kommentar von Tesla zur Authentizität der E-Mail gab es laut Teslarati zunächst nicht, Ton und Stil würden aber gut zu Musk passen. Zudem hätten mehrere Kommentatoren auf chinesischen Seiten behauptet, bestätigen zu können, dass es sich wirklich um ein Schreiben von Musk handelt. Auch formal ähnelt die Mail anderen von Musk, die an die Öffentlichkeit gelangt sind. Trotzdem könnte es sich auch um einen Täuschungsversuch handeln, zumal die meisten Mitarbeiter nicht in China tätig sind, sondern in den USA.

Aktualisierung: Inzwischen berichtet auch der gewöhnlich gut informierte US-Blog Electrek über die neue E-Mail von Musk und zitiert gleichlautend daraus. Ebenfalls hat ein Nutzer im Reddit-Forum, der sich selbst als Tesla-Mitarbeiter bezeichnet, den Eingang der Mail bestätigt.

Für das vierte Quartal 2018 hatte Tesla zum zweiten Mal in Folge einen Gewinn gemeldet und den Umsatz auf 7,23 Milliarden Dollar gegenüber dem Vorjahresquartal mehr als verdoppelt. Die Zahl der produzierten Fahrzeuge stieg auf den Rekordwert von gut 86.000, was große Erwartungen für die weitere Entwicklung weckte. Im ersten Quartal folgte dann jedoch zunächst die Ernüchterung mit nur noch 63.000 Auslieferungen und erneuten Verlusten.

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Physiker: Audi-Manager hat bei Lade-Vergleich mit Tesla „gestohlen, gefälscht und gelogen“

Bei der Vorstellung des e-tron im vergangenen September konnte Audi noch auftrumpfen: Anders als Elektroautos von Tesla werde das E-Modell aus dem VW-Konzern mit einer Leistung von bis zu 150 Kilowatt laden können, sagte der zuständige Audi-Produktmanager Matthew Mostafaei gegenüber Journalisten. Seitdem hat Tesla die maximale Ladeleistung beim Model 3 jedoch auf 250 kW erhöht, woraufhin Mostafaei Mitte Mai bei einem Vortrag auf der New York Auto Show versuchte, trotzdem die Überlegenheit des e-tron zu beweisen. Doch dabei hat er nach Ansicht von zwei Physikern „gestohlen, getäuscht und gelogen“.

Bei der Messe in New York legte Mostafaei eine Folie auf, die belegen sollte, dass der e-tron trotz seiner niedrigeren Spitzenleistung schneller bis 80 Prozent lädt als ein Tesla an der neuesten Supercharger-Generation V3. Zu sehen ist darauf, dass die Ladeleistung beim Tesla nach anfänglichen knapp 250 kW schon ab etwa 10 Prozent Akku-Füllung rasch abnimmt, während der Audi noch bis 80 Prozent bei gut 140 kW bleibt. Eine Quelle für die Daten war auf der Folie nicht angegeben.

Simon Barke und Myles Clark, zwei nach eigenen Angaben an der University of Florida tätige Physiker mit PhD-Titel, haben sich in einem Gastbeitrag für US-Medien jetzt genauer mit Mostafaeis Behauptungen beschäftigt. Und sie kommen zu einem unschönen Schluss: Nicht nur habe der Manager eine Grafik zur Tesla-Ladeleistung ohne Quellengabe aus dem Internet übernommen. Er soll auch ihre Achsen verschoben und umskaliert haben, was eine Fälschung sei – unter anderem mit dem Effekt, dass der Tesla auf der Grafik bei einem Akku-Stand von unter 0 Prozent zu laden beginnt.

Auf dieser Grundlage habe Mostafaei dann behauptet, der e-tron sei einem Model 3 beim Laden überlegen, obwohl die korrekten Daten das Gegenteil belegen, schreiben Barke und Clarke weiter. Dies könne man als gutes Marketing bezeichnen oder auch als „dreiste Lüge“, im besten Fall als hochgradig irreführendes Versehen.

Nach Darstellung der beiden Physiker ließ die Präsentation des Audi-Managers außer Acht, dass das Model 3 von Tesla einen deutlich niedrigeren Stromverbrauch auf 100 Kilometer hat als der e-tron; schon bei einer durchschnittlich gleich hohen Ladeleistung würde man mit einem Model 3 also in derselben Zeit mehr Reichweite nachladen können – und dies sei die Einheit, die in der Realität relevant sei. Das Model 3 erreiche bei der höchsten Ladeleistung einen Spitzenwert von 1000 Meilen pro Stunde, selbst bei 150 kW seien es immer noch 600 Meilen pro Stunde, während der e-tron auf maximal 300 Meilen pro Stunde komme.

„Schnell laden = schnell ankommen“ stand als Überschrift auf Mostafaeis New Yorker Folie. Das sei korrekt, schreiben Barke und Clark. Doch der Audi-Manager habe vergessen zu erwähnen, dass der e-tron in der Realität in dieser Hinsicht enttäuschend langsam sei.

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Analyst: Kurssturz der Tesla-Aktie dürfte an Leerverkäufen liegen

Unabhängig davon, ob man den Visionen von Tesla-Chef Elon Musk glaubt oder nicht, war die Aktie des Unternehmens in diesem Jahr keine gute Geldanlage. Seit Anfang Januar hat sie mehr als ein Drittel ihres Wertes verloren, wobei sie besonders in diesem Mai Schwäche zeigte. Diese jüngsten Verluste dürften nach Ansicht eines Analysten auf erhöhte Aktivitäten von Leerverkäufern zurückzuführen sein. Diese Theorie habe John Murphy von der Bank of America jetzt gegenüber Kunden geäußert, wie CNBC berichtet.

An Tesla scheiden sich die Geister wie an kaum einem anderen Unternehmen weltweit. Die einen sehen es auf dem Weg zu einer rosigen Zukunft voller effizienter und autonomer Elektroautos aus Kalifornien (und bald China). Andere halten die ehrgeizigen Pläne von Musk für unrealistisch und ihn selbst für einen Spinner, der Tesla in den Bankrott führen werde. Dies macht Tesla an der Börse zu einem umkämpften Papier, bei dem mal die Fans und mal die Skeptiker die Oberhand haben.

Derzeit ist die Stimmung am Markt schlecht, auch weil viele ehemals optimistische Analysten ihre Prognosen nach unten revidiert haben. Davon zu profitieren versuchen so genannte Leerverkäufer, die geliehene Aktien verkaufen und darauf hoffen, sie zu niedrigeren Kursen zurückkaufen zu können. Anders als Käufe von Tesla-Aktien hat sich dies im bisherigen Jahresverlauf als lukratives Geschäft erwiesen: Laut der Anlagefirma S3 Partners verzeichnen Tesla-Leerverkäufer in 2019 bislang einen rechnerischen Gewinn von 3,5 Milliarden Dollar.

Fast 27 Prozent aller ausstehenden Tesla-Aktien sind derzeit leerverkauft, hat S3 berechnet. Für Murphy von der Bank of America wächst dadurch die Wahrscheinlichkeit, dass es in den „nächsten Tagen/Wochen/Monaten“ zu einem „Short-Squeeze“ bei der Aktie komme, wenn konkrete Zahlen von Tesla auch „nur etwas besser ausfallen als die sehr schlechten Erwartungen“ oder wenn Musk neue Aktivitäten oder längerfristige Finanzziele verkündet, „die wieder für Begeisterung bei den Optimisten sorgen“.

Zu einem Short-Squeeze kann es kommen, wenn viele Aktien in Erwartung schlechter Nachrichten leerverkauft wurden und diese Nachrichten dann ausbleiben. Um bei steigenden Kursen ihre Verluste zu begrenzen, müssen Leerverkäufer die geliehenen Aktien am Markt kaufen, was eine beginnende Aufwärtsdynamik rapide verstärken kann.

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Nachträgliche Freischaltung von Autonomie-Funktionen bei Tesla wird billiger

Man könnte es für Chaos halten, Tesla-CEO Elon Musk aber verweist in solchen Fällen gern darauf, dass sein Unternehmen eben viel experimentiert und lieber kurzfristig falsch entscheidet als gar nicht. So oder so gibt es jetzt erneut eine Änderung bei der Preispolitik für die Funktion „Volles Potenzial für autonomes Fahren“ (auf Englisch Full Self-Driving oder kurz FSD): Wer sie erst nachträglich aktivieren lässt, muss dafür jetzt anders als bisher nicht mehr Geld ausgeben als Kunden, die sich schon bei der Bestellung dafür entschieden haben.

„Volles Potenzial für autonomes Fahren ist für den Kauf nach der Auslieferung verfügbar. Durch die Veröffentlichung neuer Funktionen werden die Preise wahrscheinlich steigen“, heißt es jetzt (noch auf Englisch) auf den deutschen Bestellseiten für alle Tesla-Elektroautos. In der Vergangenheit stand an dieser Stelle der Hinweis auf einen höheren Preis, wenn die Aktivierung erst nach der Auslieferung gekauft wird. Nunmehr liegt der Preis für die Option bei Model 3, Model S und Model X gleichermaßen bei 6300 Euro, ob sofort bestellt oder später.

Wie viele Änderungen Tesla bei der FSD-Option allein in diesem Jahr vorgenommen hat, lässt sich kaum noch nachvollziehen – zumal die Anpassungen von Tesla meist nicht angekündigt, sondern nur von Nutzern und Medien registriert und dann weitergemeldet werden. In diesem Frühjahr wurden die Preise für den Basis-Autopilot und das darauf aufbauende FSD vorübergehend drastisch gesenkt, bis Tesla die Richtung wechselte und sie über das vorherige Niveau erhöhte.

Außerdem kündigte Musk an, FSD werde in Zukunft immer weiter verteuert, weil der Funktionsumfang stetig erweitert werde. Noch in diesem Jahr werde es mit jedem aktuellen Elektroauto von Tesla möglich sein, autonom durch die gesamten USA zu fahren, stellte er später in Aussicht.

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Musk übt Optionen für weitere 175.000 Tesla-Aktien aus

Der Aktienkurs von Tesla ist in diesem Jahr inmitten schlechter Nachrichten um gut ein Drittel gesunken, doch anders als manche Beobachter scheint sich Firmenchef Elon Musk keine Sorgen um die Zukunft des Unternehmens zu machen. Schon an der Kapitalerhöhung in diesem Mai beteiligte er sich mit 102.880 Aktien, und wie jetzt bekannt wurde, hat er am Dienstag Optionen für den Kauf von weiteren 175.000 Aktien ausgeübt.

Damit besitzt er laut einer Meldung an die US-Börsenaufsicht SEC jetzt insgesamt 34.102.560 Tesla-Aktien, was einem Anteil von unverändert rund 19,6 Prozent an dem Elektroauto-Hersteller entspricht. Vor der jüngsten Kapitalerhöhung besaß Musk noch etwa 20 Prozent der Tesla-Aktien. Über eine Mehrheit der Stimmrechte im Unternehmen verfügt er damit nach wie vor nicht. Aber die Tesla-Statuten sehen für grundlegende Entscheidungen eine Zwei-Drittel-Mehrheit vor, die ohne Musk kaum zu bekommen sein dürfte.

Während er bei der Kapitalerhöhung noch den vollen Preis für seine neuen Aktien bezahlte, konnte Musk dank alter Optionen jetzt zu einem sehr niedrigen Preis zugreifen: Laut der SEC-Meldung bezahlte er nur 31,17 Dollar pro Aktie, was weit unter dem aktuellen Börsenkurs von gut 200 Dollar liegt. Nach dem Dokument stammen die Optionen aus einer Zuteilung im August 2012 und würden Musk den verbilligten Kauf von weiteren gut 4,5 Millionen Tesla-Aktien erlauben.

Insgesamt gab Musk für die Ausübung der Optionen jetzt rund 5,4 Millionen Dollar aus, hinzu kamen laut der Meldung gut 20 Millionen Dollar an Steuern. Für beides habe Musk keine seiner vorhandenen Aktien verkauft.

Musk investiert also weiter in das von ihm geführte Unternehmen, das Analysten zunehmend skeptisch sehen. Andere Insider sind allerdings offenbar weniger optimistisch: Wie Tesla ebenfalls mitteilte, hat auch das Board-Mitglied Buss W. Brad vergangene Woche über Optionen gut 38.000 Tesla-Aktien zu einem niedrigen Preis gekauft – und noch am selben Tag zu Börsenkursen um 230 Dollar wieder abgestoßen.

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Tesla bringt kostenloses Supercharging für Model S und Model X im Bestand zurück

Mehrere Jahre lang wurde jeder neuer Tesla mit dem Recht zur kostenlosen Nutzung des unternehmenseigenen Supercharger-Netzes verkauft. Zunächst galt dies ein Autoleben lang, später wurde es an den Erstbesitzer und dann zusätzlich an die Verwendung eines Referral-Codes gebunden, bis das Programm im Spätsommer 2018 ganz beendet wurde – aber nur vorübergehend, wie sich jetzt zeigt: Derzeit bietet Tesla Bestandsfahrzeuge seiner Elektroautos Model S und Model X wieder mit freiem Supercharging an, offenbar auch in Deutschland.

Tesla-Chef Elon Musk scheint eine Art Hassliebe zu seinem Angebot mit dem kostenlosen Laden zu pflegen. Bei der Ankündigung des Programm-Endes sagte er, dieser Schritt sei eigentlich schon früher erforderlich gewesen. „Bei einer Massenproduktion ist das nicht nachhaltig und bietet keinen Anreiz für optimales Verhalten. Wahrscheinlich hätten wir schon früher damit aufhören sollen“, schrieb er damals auf Twitter. Eine spätere Nachricht, laut der freies Supercharging „nicht mehr zurückkommt“, löschte er aber später wieder.

Denn jetzt ist es vorübergehend wieder da. Auf den US-Seiten von Tesla stehen eine Reihe von Model S und Model X zur Auswahl, bei denen auf der Übersichtsseite das Merkmal „Free Supercharging“ angegeben ist, wobei deutlich mehr Model S angeboten werden. Dabei handelt es sich um bereits produzierte Fahrzeuge, die noch nicht über die Ende April eingeführten Verbesserungen bei Motor und Fahrwerk verfügen. Auf den deutschen Seiten sind solche Angebote noch nicht zu finden, allerdings berichten Foren-Nutzer, sie hätten von Tesla-Verkäufern ebenfalls Bestandsfahrzeuge mit unbegrenztem Supercharging angeboten bekommen.

Für das günstigere Model 3 scheint das neue Supercharging-Angebot nicht zu gelten, ebensowenig für neu produzierte Model S und Model X. Allerdings hat es bei den verbesserten Model S und Model X erst am Vortag eine leichte Preissenkung gegeben.

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