Model S mit 700.000 Kilometern: „Besser als direkt nach der Auslieferung“

Im Jahr 2015 hat Haydn Sonnad den Tesla-Mitfahrservice Tesloop gegründet und unter anderem mit einem Tesla Model S 85D Fahrgäste durch Kalifornien transportiert. Der Dienst wurde inzwischen aus regulatorischen Gründen eingestellt, doch Ende Mai berichtete Sonnad, dass das Model S inzwischen fast 450.000 Meilen (gut 700.000 Kilometer) auf dem Tacho hat. Offensichtlich ist er sehr zufrieden mit der Anschaffung: „Das ist das einzige Auto, von dem ich sicher sagen kann, dass es heute besser fährt als vor 3 Jahren und 450.000 Meilen“, sagte er in einem YouTube-Video.

Besser als bei der Auslieferung ist das Model S laut Sonnad, weil es seitdem mehrfach Funk-Updates seiner Software erhalten hat, unter anderem für Autopilot-Funktionen. Aber auch die Mechanik scheint sich gut zu halten: Wenn man es nicht wüsste, würde man beim Fahren kaum bemerken, dass das Auto schon so viele Meilen hinter sich hat, erklärte Sonnad weiter.

Allerdings wurden im Lauf der Zeit einige Reparatur- und Wartungsarbeiten an dem Auto vorgenommen. In einer Tabelle listet Sonnad detailliert auf, welche Arbeiten wann zu welchem Preis und aus welchem Grund erfolgt sind. Für Wartungen gab er insgesamt 12.782 Dollar aus, für Reparaturen 14.823 Dollar. Unter Einrechnung von Stromkosten (die Tesloop wegen freien Superchargings aber nicht bezahlen musste) kommt er auf 17 US-Cent Gesamtkosten pro Meile, was ungefähr 10,6 US-Cent oder 9,5 Euro-Cent pro Kilometer entspricht (Hinweis: Die Umrechnung in Kilometer wurde korrigiert). Ohne Strom sind es nur 7 US-Cent pro Meile.

Zusätzlich fielen eine Reihe von Arbeiten an, deren Kosten Tesla übernahm. Nach etwa 36.000 Meilen wurde der Frontmotor ersetzt. Außerdem musste der Hauptakku zweimal ausgetauscht werden, einmal bei 194.237 Meilen und das zweite Mal bei 324.044 Meilen. Allerdings wurde das Auto in dieser Zeit mit rund 17.000 Meilen pro Monat und häufigem Supercharging auf 100 Prozent stark belastet. Der neueste Akku hat laut Sonnad inzwischen 126.000 Meilen hinter sich und 9 Prozent seiner Kapazität verloren.

„Ich hoffe, Sie haben etwas gelernt und beginnen zu verstehen, wie gut sich diese Teslas bei hohen Fahrleistungen halten“, sagt Sonnad am Schluss seines Videos als Fazit.

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Tesla-Besitzer blockieren wegen nicht erfüllter Zusagen Werk in Tilburg

Elf Besitzer von Model 3 aus den Niederlanden und Belgien haben am Freitag mit ihren Fahrzeugen für kurze Zeit die Zufahrt zum Werk von Tesla in Tilburg blockiert. Davon berichtet einer der Teilnehmer in einem niederländischen Blog. Die Protestierenden hätten ihre Model 3 Ende Februar 2019 bestellt – kurz vor einer Preissenkung um etwa 5 Prozent. Als Ausgleich habe Tesla den Käufern kostenlose oder preisreduzierte Autopilot-Funktionen versprochen, bislang aber nicht freigeschaltet.

Weil viele Mails und Telefonate nicht halfen, verabredeten sich die Tesla-Fahrer offenbar zu der Aktion. Die Blockade habe dann innerhalb von Minuten Wirkung gezeigt, schreibt der Teilnehmer weiter. Tesla-Mitarbeiter hätten die unzufriedenen Kunden zu Kaffee und Tee eingeladen und angeboten, die zugesagten Funktionen direkt vor Ort zu aktivieren. Die Fahrer stimmten zu und parkten ihre Autos so um, dass sie „eine zuverlässige Verbindung zum WLAN von Tesla Service herstellen“ konnten.

Dann aber stellte sich heraus, dass die Aktivierung nicht funktionieren würde. Die Tesla-Mitarbeiter hätten ihre Zugriffsmöglichkeiten überschätzt, es sei eine Genehmigung aus den USA erforderlich von einer Person, die einen freien Tag habe. Das neue Angebot lautete, die Aktivierung am Dienstag nach Pfingsten vorzunehmen, berichtet der Teilnehmer im Blog. Nach kurzer Beratung habe man – trotz schlechter Erfahrungen nach früheren Zusagen von Tesla – angenommen und vereinbart, dass eine Liste mit insgesamt 50 Fällen zur raschen Erledigung in die USA geschickt wird.

„Weil wir alle ähnliche Geschichten kennen und ähnliche Zusagen mehrere Male bekommen haben, wurde die Information mit Skepsis aufgenommen“, heißt es in dem Blog. Man habe Tesla jetzt Zeit bis Ende der Woche ab Pfingstmontag eingeräumt. Wenn die Aktivierungen bis dahin nicht vorgenommen sind, werde man wieder aktiv werden – dann mit mehr Teilnehmern und so lange, bis „alle Zusagen von und durch Tesla für alle Betroffenen erfüllt sind“.

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Teamleiter spricht begeistert über Arbeit in Teslas Design-Zentrum

Gut 350 Meilen entfernt von der Fabrik, in der Model 3, Model S und Model X gebaut werden, betreibt Tesla sein Design-Zentrum, untergebracht in einem Flugzeug-Hangar am Hauptquartier von Elon Musks Weltraumfirma SpaceX in Los Angeles. Hier werden sämtliche Produkte des Unternehmens von Elektroautos bis zu Solardächern entworfen. Pawel Pietryka, ein von Apple zu Tesla gewechselter Design-Manager, hat einer Job-Seite jetzt ein Interview zu seiner Arbeit dort gegeben, das begeistert klingt.

Pietryka ist bei Tesla kreativer Manager für das Bedienoberflächen-Design, also unter anderem für die Touch-Screens in den Autos von Tesla und die App dazu. „Ich bin unglaublich glücklich und privilegiert, mit den talentiertesten Leuten in meiner Branche arbeiten zu dürfen“, erklärt er gleich zum Auftakt. In seinen vorigen drei Jahren bei Apple habe er viel gelernt, und Tesla sei das einzige andere Unternehmen gewesen, das ihn interessiert habe.

Auch über das Team im Design-Zentrum hat Pietryka nur Positives zu sagen: Design-Chef Franz von Holzhausen sei „absolut ansprechbar“, und die Beschäftigten würden sich füreinander nicht weniger einsetzen als für die von ihnen entwickelten Produkte. Jeder sage, dass es sich besonders anfühle, in dem Zentrum zu arbeiten. Die Arbeit sei jeden Tag sehr unterschiedlich, manchmal eine Herausforderung, aber auch sehr bereichernd.

Möglichen Bewerbern hat Pietryka zu sagen, dass sie sich keinen Illusionen hingeben sollten: „Unsere Ansprüche sind hoch“. Der Design-Prozess bei Tesla sei viel schneller als bei anderen Technologie- und Autounternehmen. Je vielseitiger, unabhängiger und eigenmotivierter ein Kandidat sei, desto besser. Jeder in den Teams müsse „extrem kooperativ, teamfähig und ganz einfach schlau“ sein.

Veröffentlicht wurde das mit Bildern von Pietryka und aus dem Design-Zentrum von Tesla illustrierte Interview auf der Jobvermittlungsseite workwithus.io. Diese bietet nach eigenen Angaben handverlesene Stellenanzeigen von Start-ups, Technologiefirmen und Kreativagenturen. Tesla sucht dort derzeit vier Mitarbeiter.

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Video: Nicht umgerüstetes Model S lädt mit Adapter an CCS-Station

Mit der Einführung des Model 3 auf dem europäischen Markt Ende 2018 hat Tesla entschieden, dort auf den Ladestandard CCS umzusteigen. Die proprietären Supercharger des Unternehmens in Europa wurden dazu mit zusätzlichen CCS-Kabeln aufgerüstet, und seit Anfang Mai dieses Jahres werden laut Tesla auch neue Model S und Model X mit CCS-Vorbereitung produziert, sodass sie über einen Adapter ebenfalls über CCS laden können. Jetzt aber hat der Besitzer eines offenbar vor der Umstellung produzierten Model S diesen Adapter ausprobiert – und damit eine Ladeleistung von bis zu 132 Kilowatt erreicht.

Ein Video dazu wurde im Kanal „Schwunkvoll“ auf YouTube veröffentlicht. Im Stil einer Nachrichtensendung berichtet der Betreiber von den Erfahrungen eines Freundes mit seinem in diesem März bestellten Model S, das Ende Mai ausgeliefert worden sei – laut Tesla noch ohne die CCS-Vorbereitung. Dennoch habe der CCS-Adapter von Tesla beigelegen, und der Freund einfach ausprobieren wollen, ob ein Aufladen damit möglich ist.

Wie im weiteren Verlauf des Videos deutlich wird, ist das der Fall. Am Standort Hohenwarsleben stehen sowohl Tesla-Supercharger als auch CCS-Schnellladesäulen von Ionity, sodass er gute Voraussetzungen für den Test bot. Zur Überraschung des Fahrers funktionierte das Laden an der CCS-Säule dort tatsächlich. Bei einem kurzen ersten Versuch erreichte das Model S eine Ladeleistung von bis zu 132 Kilowatt – mehr als mit diesem Auto bislang an Tesla-Superchargern möglich ist. Wie lange die hohe Leistung anhielt, geht aus dem Video nicht hervor.

Auf dem Rückweg versuchte der Besitzer des Model S erneut, in Hohenwarsleben über CCS zu laden, dieses Mal eine größere Menge Strom beginnend bei 10 Prozent Akkustand. Wieder wurde mit bis zu 127 Kilowatt eine hohe Leistung erreicht, dann aber brach der Ladevorgang ab, was sich bei 64 Prozent Füllstand noch einmal wiederholte. Der Bildschirm des Tesla zeigte dazu „Fahrzeug muss gewartet werden“ an.

Die Abbrüche müssen nicht mit dem Auto zusammenhängen. Nach Berichten von Elektroautofahrern kommt derartiges in Hohenwarsleben öfter vor, auch am Tesla-Supercharger. Erstaunlich ist dagegen, dass das Model S des Testers an CCS überhaupt laden konnte. Wie Stefan Schwunk auf Nachfrage von Teslamag erklärte, habe Tesla eigens noch einmal nachgesehen, ob nicht doch ein überarbeitetes Modell geliefert wurde, was aber nicht der Fall gewesen sei. Dem Freund sei erklärt worden, er müsse das Auto umrüsten lassen, wenn er CCS nutzen wolle. Diese Umrüstung bietet Tesla für Besitzer älterer Model S und Model X für 500 Euro einschließlich Adapter an.

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Erstmals vorproduzierte Model 3 in Deutschland verfügbar

Mit dem nahenden Quartalsende macht Tesla offensichtlich ernst mit seinem Vorhaben, mit einem Verkaufsschub im Juni neue Auslieferungsrekorde zu erreichen. Obwohl viele europäische Kunden noch auf ihr bestelltes Model 3 warten, bietet das Unternehmen jetzt auch in Europa vorproduzierte Fahrzeuge dieses Typs an – deren Preise sind allerdings nicht oder nur unwesentlich niedriger als bei selbst konfigurierten Autos auf seiner Website.

Tesla gibt gemäß seiner offiziellen Haltung keinerlei Rabatte beim Verkauf seiner Elektroautos, ändert aber gelegentlich die Preise im Konfigurator und verkauft Bestands- und Vorführfahrzeuge zu reduzierten Preisen. Bislang war das zumindest bei den mittlerweile älteren Modellen S und X so üblich. In den USA bietet Tesla schon seit Ende April Model 3 aus dem Bestand an, doch deren Preise schienen denen von neu produzierten Fahrzeugen zu entsprechen. Damit können sich Käufer von Bestandsfahrzeugen also lediglich eine frühere Lieferung sichern – auf der US-Website wird „in 2 bis 4 Wochen“ angegeben.

„Juni“ heißt es auch bei den vorproduzierten Model 3, die jetzt auf der deutschen Tesla-Website angeboten werden, zum voraussichtlichen Liefertermin (was derzeit allerdings auch bei neukonfigurierten Model 3 der Fall ist). Auch bei diesen Fahrzeugen hat Tesla offensichtlich auf Preissenkungen verzichtet. Dafür werden mehrere Model 3 in der Version „maximale Reichweite“ mit Heckantrieb angeboten, die es sonst nur auf Nachfrage bei Tesla gibt. Die Preise dafür beginnen bei 51.680 Euro einschließlich Liefergebühren.

Für Deutschland wurden am Sonntagmittag insgesamt 52 der vorproduzierten Model 3 aus dem Bestand angeboten – nach Angaben aus einem Forum waren es am Freitagabend noch „einige 100“. Dabei handelt es sich jeweils etwa zur Hälfte um Fahrzeuge mit Hinterrad- und mit Allradantrieb, Performance-Varianten waren nicht dabei. Für Unsicherheit sorgte dabei die Tatsache, dass in den Beschreibungen zur Ausstattung kein Autopilot erwähnt wird, der eigentlich seit April Standard bei allen neu verkauften Tesla ist.

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Tesla an Käufer von Model 3 in Basis-Version: Geld oder Downgrade

Das Basis-Modell des Model 3, das von Tesla derzeit nur in den USA und nur auf speziellen Kundenwunsch verkauft wird, sorgt weiter für kuriose Schlagzeilen. Die neueste Entwicklung: Wie der US-Blog Electrek berichtet, hat Tesla Besitzern der Basis-Variante angeboten, in den nächsten zehn Tagen gegen Bezahlung auf die nächsthöhere Version zu wechseln – wer das nicht möchte, dessen Fahrzeug wird nach Ablauf der Frist per Software-Update in seinen Funktionen beschnitten.

Zunächst hatte das von CEO Elon Musk versprochene Basis-Modell für 35.000 Dollar vor Steuern lange auf sich warten lassen, wurde dann überraschend ab diesem Februar doch angeboten, kurz wieder aus dem Programm genommen und war schließlich wieder zu haben – jedoch nur telefonisch oder in Tesla-Stores. Ausgeliefert wurde es zudem bis vor kurzem ohne die von Tesla angekündigten Einschränkungen wie kürzere Reichweite und weniger Funktionen. Erst seit Ende Mai hat Tesla offenbar die spezielle Software dafür fertig und begann, auf diese Weise eingeschränkte Model 3 auszuliefern.

Und jetzt sollen offenbar auch bestehende Kunden auf diese Version heruntergestuft werden, wenn sie nicht einen bislang unbekannten Betrag an Tesla nachzahlen. „Ihr Model 3 wird bald neue Software erhalten, die der von Ihnen bestellten Konfiguration Model 3 Standard Range entspricht. Wie im April kommuniziert, bedeutet das eine auf 220 Meilen begrenzte Reichweite und die Entfernung mehrerer Software-Funktionen“, zitiert Electrek aus einer E-Mail von Tesla an Kunden.

Von der gesamten Hardware her ist das billigste Model 3 identisch mit der nächsthöheren Variante Standard-Reichweite plus, die in den USA derzeit für 39.900 Dollar angeboten wird. Das Basis-Modell kostet 35.400 Dollar, und die anfänglichen Auslieferungen ohne Software-Einschränkung weckten bei manchen Kunden die Hoffnung, für weniger Geld ein ebenbürtiges Auto erhalten zu haben. Wie sich jetzt zeigt, brachte Tesla aber offenbar nur etwas Zeit, um die spezielle Basis-Software fertigzustellen.

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Erster V3-Supercharger von Tesla für Öffentlichkeit freigegeben

Mit einer neuen Generation von Superchargern (V3) will Tesla dafür sorgen, dass Fahrer dieser Marke ihre Akkus noch schneller wieder voll bekommen als bisher. Zur Vorstellung im März wurden einige der Ladesäulen vor der Tesla-Fabrik in Fremont auf V3 umgebaut, konnten bislang aber nur von einem kleinen Kreis von Tesla-Besitzern genutzt werden. Das hat sich geändert: Wie das Unternehmen auf Twitter bestätigte, sind jetzt alle acht Ladeplätze in Fremont auf V3 umgebaut und für jeden Tesla-Fahrer nutzbar.

Am schnellsten laden dort vorerst Fahrer des Model 3, also des günstigsten der drei verfügbaren Tesla-Modelle. Sie können mit bis zu 250 Kilowatt rechnen, mehr als doppelt so viel wie an bisherigen Superchargern, die derzeit 120 Kilowatt liefern und auf bis zu 150 Kilowatt aufgerüstet werden sollen. Model S und Model X können an V3-Superchargern mit bis zu 200 Kilowatt laden, wenn sie nach diesem April gebaut wurden, bei älteren Model S und X liegt das Maximum bei 150 Kilowatt.

Neben den Leistungserhöhungen an den Superchargern hat Tesla vor kurzem auch eine Software-Änderung eingeführt, die den Ladevorgang weiter beschleunigen soll: Wenn ein Auto auf dem Weg zum Supercharger ist, kann seine Batterie so vorgewärmt werden, dass sie bei der Ankunft eine nahezu optimalen Temperatur zum Laden erreicht. Dadurch und den Ausbau auf 150 Kilowatt Leistung an normalen Superchargern sollen Lade-Pausen laut Tesla um 25 Prozent kürzer werden.

Zum neuen V3-Netz von Tesla hat CEO Elon Musk vor kurzem erklärt, man werde sich bei dessen Aufbau auf Langstrecken konzentrieren. Dies solle dafür sorgen, dass Tesla-Fahrer „so schnell wie möglich sind, wenn sie schnell von einer Stadt zu einer anderen kommen müssen“, sagte er. Allerdings war schon das ursprüngliche Supercharger-Netz laut Tesla eigentlich vor allem zur Unterstützung von Langstrecken-Fahrten gedacht.

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Zeitungen: Model 3 in Europa bekommt jetzt 200 kW Ladeleistung

Für Fahrzeuge des Tesla-Typs Model 3 scheint in Europa eine Erhöhung der maximal nutzbaren Ladeleistung bevorzustehen. Wie die Auto-Zeitschriften Autobild aus Deutschland und Autocar aus Großbritannien berichten, soll am Pfingstwochenende ein Software-Update aufgespielt werden, das europäischen Model 3 Laden mit bis zu 200 Kilowatt erlaubt. Autobild nennt als Quelle eine Mitteilung von Tesla vom 7. Juni, bei Autocar wird nicht erklärt, woher die Informationen stammen.

Dennoch sind sie in beiden Berichten fast gleichlautend. Laut Autocar hat die Verteilung des Updates bereits begonnen, laut Autobild soll dies „ab dem Pfingstwochenende“ der Fall sein. Beide Zeitungen schreiben von bis zu 200 Kilowatt Ladeleistung für das Model 3. Beide erwähnen sogar gleichermaßen, dass das Update das Model 3 ab der Variante mit hoher Reichweite zum am schnellsten ladenden Auto Europas beziehungsweise Großbritanniens macht; „nach Tesla-Angaben“, wie nur Autobild einschränkt.

Die Angaben beziehen sich nicht auf die Tesla-eigenen Supercharger, denn die liefern in Europa bislang maximal 120 Kilowatt Ladeleistung. Fahrer von Model 3 sowie auch umgerüsteten Model S und Model X mit Adapter können aber ebenso an den CCS-Stationen von Drittanbietern laden, die Ladeleistungen von bis 350 Kilowatt erlauben sollen. Mehrere derartige Netze sind derzeit in Aufbau.

Laut Autobild hat Tesla zudem noch ein weiteres Update für schnelleres Laden beim Model 3 angekündigt: Zum Jahresende 2019 solle das Elektroauto eine Aufnahmefähigkeit von bis zu 250 Kilowatt verliehen bekommen. Dies gelte dann für fremde CCS-Stationen ebenso wie für Supercharger von Tesla, die in Europa bislang maximal 120 Kilowatt liefern, aber in zwei Schritten und vorerst selektiv auf 250 Kilowatt modernisiert werden sollen.

Europäische Model 3 wurden von vornherein mit der Fähigkeit ausgeliefert, an CCS-Stationen zu laden, weil diese in Europa zunehmend Verbreitung finden. Damit Kunden nicht auf andere Anbieter angewiesen sind, hat Tesla aber zugleich innerhalb kurzer Zeit seine bestehenden Supercharger-Säulen mit einem zweiten Kabel mit CCS-Stecker ausgestattet.

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Tesla-Besitzer zeigen Solo-Fahrversuche ihrer Autos mit „Herbeirufen“

Einige Tesla-Besitzer in den USA haben bereits ein Software-Update erhalten, das in ihren Autos die Funktion Enhanced Summon (in Deutschland erweitertes Herbeirufen) aktiviert. Diese macht es unter anderem möglich, die Fahrzeuge aus bis zu 50 Metern Entfernung mit einem einmaligen App-Befehl zu sich zu beordern – den Rest soll der Autopilot machen. Zwei Tesla-Besitzer haben jetzt neue Videos mit Versuchen damit veröffentlicht, einer davon sogar auf einer öffentlichen Straße.

Noch dieses Jahr soll die Summon-Funktion laut Tesla-CEO Elon Musk in der Lage sein, Verkehrsschilder zu lesen und selbstständig einen geeigneten Parkplatz anzusteuern. Einstweilen ist sie aber offenbar eher zum Ausparken geeignet.

So zeigt der Nutzer „sexy tesla model 3“ auf YouTube ein rotes Model 3, das rechtwinklig zu einem großen Gebäude geparkt ist. Dann blinkt es einige Male und beginnt, langsam rückwärts mit eingeschlagenen Rädern auszuparken. Es erreicht die Fahrbahn, hält an, fährt vorwärts mit einem Schlenker um eine hineinragende Grünfläche herum und dann nah an einer Reihe links geparkter Autos vorbei zu einem Mann, der mit einem Telefon in der Hand am linken Fahrbahnrand steht – offenbar der Besitzer oder Fahrer. Das Ganze geschieht langsam, aber flüssig und über eine geschätzte Distanz von 30-40 Metern.

Das erweiterte Herbeirufen können auch deutsche Kunden als Teil des Pakets „volle Tauglichkeit für autonomes Fahren“ zu Model 3, Model S und Model X dazu bestellen. „Ihr geparktes Auto findet Sie auf Parkplätzen und kommt zu Ihnen. Unglaublich, aber wahr!“, wird die Funktion auf den Tesla-Kaufseiten angepriesen. Bislang ist aber nicht bekannt, dass die Funktion hierzulande schon freigeschaltet wäre.

Selbst dann noch nicht zulässig wäre ein Versuch, den ein anderer Tesla-Fahrer bei YouTube eingestellt hat. Anthony LaPenta steht an einer gebogenen Straße ungefähr 50 Meter entfernt von einer Garagenauffahrt, auf der ein blauer Tesla zu sehen ist. Das Auto blinkt und biegt langsam nach vorn auf die breite Straße ab, wobei es noch einmal zurücksetzt, und fährt weiter die Straße entlang zu der Person, die offenbar darauf wartet. Wie mehrere Nutzer in den Kommentaren anmerken, ist die Nutzung von Enhanced Summon derzeit aber nur auf privaten Parkplätzen erlaubt.

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Bloomberg stellt Produktionstracker für Model 3 ein und startet Umfrage

Mit dem Model 3 ist Tesla plangemäß, aber unter größten Schwierigkeiten in eine neue Dimension gewachsen. Dass das Unternehmen gute Elektroautos bauen kann, hatte es mit Model S und Model X schon bewiesen, aber für das Model 3 musste es sich zum echten Massenhersteller entwickeln. Auf der Produktionsseite ist das mittlerweile gelungen – so zumindest die Einschätzung der Finanznachrichten-Agentur Bloomberg, die deshalb ihren kurz nach dem Model 3 gestarteten „Tracker“-Dienst zum aktuellen Produktionsstand einstellt.

Weil Tesla nur quartalsweise Zahlen meldet, erfuhren Anleger zunächst nichts davon, „als das Unternehmen selbst gesetzte Ziele verfehlte“, erklärt Bloomberg in einem Rückblick auf seinen Tracker. Deshalb habe man ein Modell für Echtzeit-Prognosen der Produktion entwickelt, basierend auf Registrierungsdaten, die von Tesla und Kunden des Unternehmens abgerufen wurden. Tatsächlich habe der Tracker in jedem Quartal des Jahres 2018 die Produktionszahlen mit maximal 5 Prozent Abweichung korrekt vorausgesagt.

Mit der internationalen Expansion des Model 3 allerdings ging diese Genauigkeit verloren. Bis dahin hatte es einen engen Zusammenhang zwischen Produktion und US-Registrierungen gegeben, der dann zunehmend schwächer ausfiel. Im Ergebnis lag die Vorhersage des Bloomberg-Trackers für das erste Quartal 2019, das auch den Rest des Marktes enttäuschte, um 26 Prozent über dem tatsächlichen Wert.

„Das Unternehmen hat seine Fähigkeit bewiesen, Model 3 zu produzieren, und Anleger wenden sich anderen Kennzahlen für seinen Erfolg zu“, schreibt Bloomberg jetzt als Begründung für das Ende des Trackers. Monatliche Zahlen seien nicht mehr so interessant, weil sich die Produktion stabilisiere.

In anderer Hinsicht aber bleibe das Model 3 von hoher Bedeutung „für die Zukunft von Tesla und die Akzeptanz von Elektroautos allgemein“, erklärt die Agentur weiter. Aus diesem Grund lässt sie ihrem Tracker eine laufende Umfrage unter Besitzern von Model 3 weltweit folgen, die zu ihren ersten und späteren Erfahrungen mit dem Auto Auskunft geben sollen.

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