Nachträgliche Umrüstung auf veganes Lenkrad für Model 3 kostet 600 Dollar

Kurz nach der offiziellen Mitteilung von Tesla, dass der Innenraum des Model 3 ab sofort gänzlich ohne Leder produziert wird, ist der Preis für eine Umrüstung vegan bei bereits verkauften Fahrzeugen bekanntgeworden. Sie habe 550 Dollar plus rund 50 Dollar für das vegane Lenkrad samt Einbau bezahlt, schrieb auf Twitter Leilani Münter. Die frühere Profi-Rennfahrerin bezeichnet sich als Umweltaktivistin, Veganerin und kinderlos.

„Ich freue mich, weitergeben zu können, dass das Lenkrad meines Model 3 durch das neue lederfreie ersetzt wurde und dass Umrüstungen über den mobilen Tesla-Service möglich sind“, schrieb Münter weiter. Das neue „kuhfreundliche“ Lenkrad fühle sich viel angenehmer an als das alte. Deutliche optische Unterschiede zum Vorgänger sind auf dem Foto, das sie auf Twitter veröffentlichte, allerdings nicht zu erkennen.

https://twitter.com/LeilaniMunter/status/1167942649547902981

Das vegane Lenkrad ist seit der Tesla-Ankündigung von Anfang September offenbar Standard bei allen neu bestellten Model 3. Mit ihm ist laut Tesla das letzte Stück Leder aus dem Innenraum des Model 3 verschwunden. Und bei schon ausgelieferten Fahrzeugen ist es offenbar zumindest in den USA bereits möglich, sich wie Münter die lederlose Variante nachträglich einbauen zu lassen. Zu Verfügbarkeit und Preisen in Europa wurde zunächst nichts bekannt.

Die Sitze bei allen Fahrzeugen von Tesla, also Model 3, Model S und Model X, werden schon seit einiger Zeit nur noch lederfrei angeboten. Für Model S und Model X konnte man gegen Aufpreis auch ein Lenkrad ohne Leder bestellen, für das Model 3 zunächst nicht. Auf diese Lücke hatte bei der Tesla-Hauptversammlung in diesem Juni eine Vertreterin der Tierschutzorganisation PETA hingewiesen. CEO Elon Musk sagte daraufhin zu, dass das Model Y von Anfang an vegan ausgestattet sein werde und das Model 3 spätestens bis zur nächsten Hauptversammlung.

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Tesla-Besitzer soll überraschend 1147 Dollar Supercharger-Blockiergebühr bezahlen

Wer auch nach dem Abschluss des Ladevorgangs an einem der Supercharger von Tesla stehen bleibt, muss seit einiger Zeit eine minutenweise berechnete Blockiergebühr bezahlen – in Deutschland zwischen 40 und 80 Cent pro Minute. Dies soll verhindern, dass die Ladestationen als Dauerparkplätze missbraucht werden, kann aber in Einzelfällen unangemessen erscheinende Folgen haben: So bekam der Besitzer eines Model 3 in den USA jetzt eine Blockier-Rechnung über 1147 Dollar, obwohl ihm zuvor von Tesla zugesagt worden sein soll, wegen spezieller Umstände auf diese Gebühren zu verzichten.

Konkret geht es um einen so genanten Urban Supercharger im New Yorker Stadtteil Brooklyn, untergebracht in einer Garage, die nur über einen Parkservice genutzt werden kann – Kunden geben ihr Fahrzeug also an der Einfahrt ab und lassen es von einem Mitarbeiter parken. Genau aus diesem Grund hatte Tesla nach dessen Darstellung dem Besitzer des Model 3 zugesagt, dass an diesem Standort keine Blockiergebühren erhoben werden: Das Problem blockierter Ladeplätze kann dort nicht auftreten, weil die Mitarbeiter alle Fahrzeuge bei Bedarf umparken können.

In den meisten Fällen, so erklärte der Model-3-Besitzer gegenüber dem Blog Teslarati, sei sein Auto vom Supercharger abgesteckt worden, wenn es genügend Strom geladen habe. Wenn dies versäumt worden sei und deshalb Blockiergebüren anfielen, habe Tesla diese jeweils wieder storniert. Aus unbekannten Gründen aber hat sich dies jetzt offenbar geändert: Für Blockieren des Superchargers in dem Brooklyner Parkhaus am 23. Juli und am 1. August wurden ihm 976,12 Dollar und 171,04 Dollar in Rechnungen gestellt und vom Konto abgebucht.

Dies klingt nach einem Versehen, doch wie der Besitzer erklärt, hat Tesla sich nach seiner Beschwerde geweigert, das Geld zurückzuerstatten. Im Gespräch mit einem Vertreter des Unternehmens habe man ihm gesagt, auf die Gebühr werde nur bei der erstmaligen Blockade eines Superchargers verzichtet.

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Warum Elon Musk weiter kein Geld für Tesla-Werbung ausgeben will

Seit seiner Gründung im Jahr 2003 hat der Elektroautohersteller noch keinerlei Geld für bezahlte Werbung ausgegeben – und laut seinem CEO Elon Musk wird das bis auf weiteres auch so bleiben. „Ich bin nicht für alle Ewigkeit dagegen, aber bislang war das nicht nötig, also naja…“, sagte Musk diese Woche auf der Tesla-Hauptversammlung in Kalifornien.

Damit widersprach er verschiedenen Experten, die eine schwächer werdende Nachfrage bei Tesla diagnostizierten und dem Unternehmen deshalb dazu rieten, sie mit dem klassischen Mittel bezahlte Werbung wieder in Schwung zu bringen. Nach Darstellung von Musk aber sieht es ganz anders aus: „Wir verkaufen derzeit mehr Autos, als wir produzieren können, also würde Werbung nur unsere finanzielle Situation verschlechtern“, sagte er vor den Aktionären.

Es gibt allerdings noch einen weiteren, stärker persönlichen Grund, warum Musk so lange wie möglich auf bezahlte Anzeigen verzichten möchte: Er mag sie nicht. Denn in seinen Augen wird in der Werbung zu viel „mit Tricks und falschen Assoziationen“ gearbeitet. Schlechte Produkte würden in einem schönen Umfeld mit gut aussehenden Menschen verkauft, und das finde er „irgendwie böse“, erklärte Musk.

Anschließend sprach er darüber, er könne sich sachliche Gegendarstellungen zu falschen Meldungen über Tesla vorstellen, was aber offenbar nicht ganz ernst gemeint war. „Schauen Sie, unsere Autos fangen gar nicht an zu brennen“, nannte Musk lachend als Beispiel für einen möglichen Aufklärungsspot.

Allerdings schloss er den Einsatz von bezahlter Werbung nicht grundsätzlich aus. Wahrscheinlich ließe sich damit – wenn es denn nötig wäre – tatsächlich für höhere Nachfrage sorgen, sagte er. Einstweilen aber dürfte Tesla weiter versuchen, vor allem mit spektakulären eigenen Aktionen wie Musks Roadster als Test-Last für Raketen von SpaceX und mit überlegenen Autos von sich reden zu machen.

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Bericht: „Hardcore“-Sparen bei Tesla reicht bis zum Toilettenpapier

Zumindest einige Mitarbeiter bei Tesla scheinen den drastischen Sparappell ihres CEO Elon Musk von Ende vergangener Woche ausgesprochen ernst zu nehmen. Einige von ihnen hätten angefangen, Toilettenpapier von zuhause mitzubringen, um die Kosten zu senken, berichtet der Blog Electrek unter Berufung auf informierte Personen. Gleichzeitig gebe es auch konventionellere Sparmaßnahmen. Beispielsweise soll Tesla die Zuschüsse zu Mobilfunkverträgen von Mitarbeitern verringert haben.

Vergangenen Donnerstag war eine E-Mail von Musk bekannt geworden, in der er erklärte, sämtliche Ausgaben bei Tesla müssten dringend unter die Lupe genommen werden. Sein Finanzvorstand Zack Kirkhorn werde in Zukunft jede einzelne Seite mit ausgehenden Zahlungen prüfen und unterschreiben, er selbst jede zehnte Seite. Dies sei „hardcore“, aber unumgänglich, wenn Tesla „finanziell nachhaltig“ werden wolle.

Wenn das Tempo des Liquiditätsabflusses so hoch bleibe wie im ersten Quartal 2019, werde vor kurzem neu aufgenommenes Kapital in Höhe von 2,4 Milliarden Dollar innerhalb von 10 Monaten aufgebraucht sein, warnte Musk in der E-Mail. Von Medien wurde dies bis zu Schlagzeilen wie „Geld reicht nur noch zehn Monate“ verkürzt, die Aktie von Tesla beschleunigte ihre Kursverluste.

In der E-Mail räumte Musk den Beschäftigten einige Wochen Zeit ein, um sich Möglichkeiten zum Sparen zu überlegen. Viele konkrete Ergebnisse wurden bislang dann auch nicht bekannt. Als weiteren Punkt erwähnt Electrek das Aufbereiten von neu produzierten Autos vor der Auslieferung an Kunden. Auch hier sollen Mitarbeiter durch eigene Leistungen versuchen, die Kosten des Unternehmens zu senken: Einige Beschäftigte in Tesla-Stores würden neue Autos jetzt nicht mehr bei Dritten vorbereiten lassen, sondern sie in ihrer Freizeit selbst reinigen.

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Model 3 laut US-Analysten 2019 mit bestem Elektroauto-Wiederverkaufswert

Verlässliche Aussagen zum Wiederverkaufswert des Tesla Model 3 können aufgrund der Neuheit der Baureihe noch nicht gemacht werden. Das US-Fahrzeugbewertungs- und Automobil-Forschungsunternehmen Kelley Blue Book wagt nun auf Basis der zur Verfügung stehenden Daten eine erste Prognose.

Die Analysten sagen voraus, dass das Model 3 nach aktuellem Stand einen geringeren Wertverlust als Elektroautos der Konkurrenz erfahren wird. Sie begründen dies mit blumigen Worten: “Das Tesla Model 3 weist eine Magie und Begehrtheit auf, für die Menschen bereit sind, auf den Besitz Monate oder sogar Jahre zu warten – so hält man an seinem Wiederverkaufswert im Verlauf der Zeit fest.”

Kelley Blue Book geht davon aus, dass der Wiederverkaufswert des Model 3 nach 36 Monaten bei 69,3 Prozent des Listenpreises liegt. Nach 60 Monaten bei 48,7 Prozent. Die Analysten meinen: “Wenn man sich vom Model 3 trennt, kann man damit rechnen, dass es reichlich Interessenten dafür geben wird.”

Auf Platz zwei hinter Teslas Mittelklassewagen kommt bei der Elektroauto-Auswertung von Kelley Blue Book eine weitere Baureihe der Kalifornier: das Model X. Der Wiederverkaufswert des großen SUV werde nach 36 Monaten bei 56,7 Prozent liegen, nach 60 Monaten bei 34,3 Prozent. Auf Platz drei wird Audis kommendes Batterie-SUV e-tron mit 54,5 bzw. 32,5 Prozent geführt.

Auch im Vergleich mit Verbrennern schneidet das Model 3 beim Wiederverkaufswert laut Kelley Blue Book sehr gut ab. So schätzen die Experten, dass bei Premium-Autos für Einsteiger der drittplatzierte Mercedes-Benz CLA nach 36 Monaten nur noch 47,5 Prozent seines Wertes erreicht, nach 60 Monaten 34, 5 Prozent. Am besten schneidet in diesem Segment das Sportcoupé Lexus RC mit 54,5 bzw. 38,5 Prozent ab. Auf Platz zwei folgt die Mittelklasse-Limousine Lexus ES mit 53,6 bzw. 36,3 Prozent.

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ADAC-Kostenvergleich: Tesla Model X 100D günstiger als Audi SQ7 TDI

Der ADAC hat ermittelt, wie sich Elektroautos im Vergleich mit Benzin- und Diesel-Pkw mit Blick auf die Kosten schlagen. Bei einer Vollkostenrechnung, die den Kaufpreis inklusive Umweltprämie, die Betriebs- und Wartungskosten sowie den Wertverlust einbezieht, schneiden Elektroautos demnach “immer öfter überraschend positiv ab”. Eine weitere Überraschung: Teslas großes SUV Model X ist günstiger als das Audi-Pendant.

“Ein Tesla Model X zu fahren ist billiger als einen Audi SQ7 TDI im Alltag zu bewegen”, erklärte der Autoclub. “Und das obwohl es die Umweltprämie von 4000 € für den Tesla nicht gibt. 1,32 € kostet der Tesla pro Kilometer, der Audi 1,38 € in der realen Gesamtkostenbetrachtung.”

Grundlage der Berechnungen des ADAC ist eine Haltedauer von fünf Jahren bei einer Jahresfahrleistung von 15.000 Kilometern. In die Gesamtkosten fließen sämtliche Kosten ein, die beim Autofahren anfallen: Versicherung, Kfz-Steuer, Werkstattkosten (Wartung und Reparaturen), Reifenverschleiß, Kraftstoff/Stromkosten, eine Jahrespauschale für die Wagenwäsche/Wagenpflege und als größter Posten der Wertverlust. Bei den Kraftstoff- bzw. Stromkosten greift der ADAC auf in eigenen Tests ermittelte Werte zurück.

Neben dem Model X schneiden beim Kostenvergleich des ADAC der BMW i3s, der Hyundai Ioniq Elektro und der Smart ForTwo EQ Prime günstiger als die vergleichbaren Verbrenner-Autos ab. “Wermutstropfen bei fast allen e-Modellen: die Reichweite”, so der ADAC. Eine alltagstaugliche Reichweite habe allenfalls das Model X – es komme nach einer Messung des Clubs mit einer Akkuladung “immerhin 451 Kilometer weit”.

Elektroauto-Kostenvergleich-2018
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Deutscher Ingenieursdienstleister zerlegt Model 3: Herstellungskosten liegen bei etwa 28.000 US-Dollar

Wie die WirtschaftsWoche in der Online-Ausgabe berichtet, wurde das Tesla Model 3 kürzlich von einem deutschen Ingenieursdienstleister aufwendig in seine Einzelteile zerlegt und analysiert. Die Analyse ergab, dass die Material- und Zuliefererkosten bei etwa 18.000 US-Dollar liegen. Hinzu kämen weitere 10.000 US-Dollar Produktionskosten, womit die gesamten Herstellungskosten bei gerade einmal 28.000 US-Dollar liegen (etwa 24.000 Euro).

Ein Testingenieur sagte gegenüber der WiWo: „Falls Tesla es schafft, die geplanten 10.000 Stück pro Woche zu bauen, wird das Model 3 einen erheblichen positiven Ergebnisbeitrag liefern.“ Zudem will die Zeitung erfahren haben, dass insgesamt vier Model 3 in den vergangenen Wochen nach Deutschland überführt wurden, um von Wettbewerbern zerlegt zu werden.

Durchbruch bei knappen Batterierohstoffen

Die Analyse hat darüber hinaus ergeben, dass es Tesla gelungen ist, den Anteil des notorisch knappen Metalls Kobalt in den Akkupacks des Model 3 erheblich zu verringern. Kobalt wird in der Kathode von Lithium-Ionen-Zellen gebraucht, wo es bisher als unersetzlich gilt. Etwa 60 Prozent der Kobalt-Vorkommen liegen in der Demokratischen Republik Kongo, die jedoch von Bürgerkriegen gebeutelt ist. Die Gewinnung erfolgt oftmals durch Kinderarbeit und dient lediglich der Finanzierung von Kriegsfürsten.

Laut WiWo hat sich der Preis für Kobalt in den letzten 18 Monaten verdreifacht. Dadurch, dass noch zahlreiche andere Hersteller auf E-Mobilität umsteigen, wird der Preis für Kobalt sehr wahrscheinlich noch weiter ansteigen. Deshalb arbeiten Batteriehersteller daran, den Anteil von Kobalt am Akkupack zu reduzieren, auch Tesla kündigte das im vergangenen Earnings Call an. Elon Musk erklärte, dass man den Kobalt-Anteil in den Akkupacks so weit reduzieren möchte, sodass der Gebrauch zukünftig auf „fast gar nichts“ sinkt.

Tesla habe jedoch bereits heute einen weiten Vorsprung gegenüber der Konkurrenz, schreibt die WiWo. Demnach bestehen die Kathoden der im neuen Tesla Model 3 verwendeten Panasonic-Zellen nur noch zu 2,8 Prozent aus Kobalt. Aktueller Stand der Technik sind bisher acht Prozent Kobaltanteil. „Das wäre ein erheblicher Wettbewerbsvorteil für Tesla, Kobalt ist derzeit nur sehr schwer auf dem Weltmarkt zu bekommen“, sagt Sven Bauer, Chef des größten deutschen unabhängigen Batterieproduzenten BMZ.

Beste Analyse des Tesla Model 3, sagt Musk

Elon Musk hat den Artikel der WiWo auf Twitter geteilt und betitelte die zitierte Analyse als „die aktuell beste Analyse des Tesla Model 3“. Auf Nachfrage bestätigte er sogar, dass die 28.000 US-Dollar Herstellungskosten bei einer Produktionsmenge von 10.000 Stück pro Woche „definitiv“ realistisch seien.

Update (02.06.18, 00:15 Uhr): Im Titel des Artikels wurde zunächst fälschlicherweise von Euro berichtet, dabei handelt es sich jedoch um 28.000 US-Dollar Herstellungskosten.

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