Volkswagen-Chef Diess bekommt nach Anklage Rückendeckung von Tesla-Chef Musk

Zusammen mit zwei weiteren Topmanagern von VW wurde in dieser Woche der Volkswagen-Konzernchef Herbert Diess wegen Marktmanipulation in Zusammenhang mit dem Diesel-Skandal angeklagt, doch in Tesla-Chef Elon Musk hat er offenbar einen Unterstützer gefunden: „Herbert Diess tut mehr für die Elektrifizierung als jeder andere große Autohersteller. Das Wohl der Welt sollte zuerst kommen. Er hat auf jeden Fall meine Unterstützung“, antwortete Musk auf Twitter auf einen Artikel über die Anklage gegen Diess.

Die Hochachtung zwischen den Chefs von Volkswagen und Tesla scheint wechselseitig zu sein. Angeblich gab es schon mehrere Treffen zwischen den beiden. Auf der diesjährigen IAA in Frankfurt hatte Diess seinerseits erklärt, er bewundere, was Tesla umgesetzt habe, und es helfe auch VW bei der Elektrifizierung. Zuvor gab es sogar Berichte über ein Übernahmeinteresse von Diess beziehungsweise Volkswagen an Tesla, die vom Unternehmen und auf der IAA auch von Diess selbst aber zurückgewiesen wurden.

Auf der Messe stellte VW unter anderem den Elektro-Kompaktwagen ID.3 vor, der für das Unternehmen so bedeutend werden soll wie in früheren Zeiten Käfer und dann Golf und im kommenden Jahr auf den deutschen Markt kommt. Schon für die Basisversion, die unter 30.000 Euro kosten soll, ist eine WLTP-Reichweite von 330 Kilometern angekündigt. Bis 2023 will der Volkswagen-Konzern insgesamt 44 Milliarden Euro in Elektromobilität und Digitalisierung investieren.

Bei der jetzt erhobenen Klage gegen Diess dagegen geht es um die Vergangenheit. 2015 kam das frühere BMW-Vorstandsmitglied als Chef der Marke VW zu Volkswagen, wo er angeblich frühzeitig über nicht zulässige Abschalteinrichtungen für die Abgasreinigung in Dieselmotoren des Unternehmens informiert wurde. Weil er Anleger anschließend nicht über das dadurch entstehende Risiko für hohe Strafzahlungen aufgeklärt habe, soll sich Diess zusammen mit VW-Aufsichtsratschef Hand Dieter Pötsch und seinem Vor-Vorgänger Martin Winterkorn der Marktmanipulation schuldig gemacht haben.

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