Tesla-Fahrer schläft am Steuer ein, Autopilot fährt offenbar mehrere Kilometer weiter

Teslas Assistenzsystem Autopilot ist dafür konzipiert, Unfälle zu vermeiden – ein aktueller Fall aus den USA zeigt, welche Herausforderungen dieses und ähnliche Systeme meistern müssen. Die kalifornische Autobahnpolizei hat den Fahrer eines Model S angehalten und festgenommen. Der Grund: Er war alkoholisiert am Steuer eingeschlafen, der Computer fuhr anschließend mehrere Minuten und Kilometer weiter.

Dass die Polizei auf den selbstfahrenden Tesla aufmerksam wurde, lag daran, dass dieser mit einer Geschwindigkeit von knapp 110 km/h schneller als erlaubt unterwegs war. Als die Beamten neben das Auto fuhren registrierten sie, dass der Fahrer offenbar schlief. Der Versuch, ihn durch den Einsatz der Lichter und Sirenen des Polizeiwagen zum Anhalten zu bringen, brachte keinen Erfolg. Die Beamten folgten dem Tesla daraufhin etwa sieben Minuten, in denen das Fahrzeug sieben weitere Meilen – knapp 11 Kilometer – zurückgelegte. Anschließend kam die E-Limousine laut einem Bericht von Palo Alto Online zum Stehen – wie genau, ist unklar.

Die Polizei gab an, dass sich der Fahrer zunächst nicht aufwecken ließ. Ein später durchgeführter Test habe ergeben, dass er unter Alkoholeinfluss steht. “Es ist großartig, dass wir diese Technologie haben”, so ein Sprecher der kalifornischen Autobahnpolizei. “Wir müssen die Leute aber daran erinnern, dass sie sich trotz dieser Technologie darüber im Klaren sind, dass sie die Kontrolle über ihr Fahrzeug behalten müssen.”

Tatsächlich weist Tesla seine Kunden beim Aktivieren der Autopilot-Funktionalität darauf hin, dass sie weiter aufmerksam sein müssen und die Verantwortung für den sicheren, bei Bedarf manuellen Betrieb des Fahrzeugs tragen. Befinden sich die Hände des Fahrers einige Sekunden nicht am Lenkrad, ertönt wiederholt ein Alarmsignal. Erfolgt keine Reaktion, wird der Tesla – sofern es die Situation zulässt – automatisch langsamer und hält schließlich an.

Warum die Sicherheitsmaßnahmen des Autopilot in dem aktuellen Fall nicht gegriffen haben, ist laut Tesla noch offen. Firmenchef Elon Musk versprach auf Twitter, die Umstände zu prüfen. Auch die Polizei will den Fall weiter untersuchen – nicht zuletzt, da es sich bei dem Fahrer um einen Beamten der kalifornischen Stadt Los Altos handelte.

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