Bericht: Produktionschef Hochholdinger arbeitet nicht mehr bei Tesla

Im Jahr 2016 hat Tesla den Audi-Manager Peter Hochholdinger zu seinem neuen Vice President für Produktion gemacht. Jetzt aber scheint er nicht mehr für den Elektroauto-Hersteller zu arbeiten: Wie der Branchenblog Electrek unter Berufung auf Insider berichtet, ist Hochholdinger nicht mehr im Personen-Verzeichnis des Unternehmens zu finden.

Hochholdinger war einer der erfahrensten Auto-Manager bei Tesla und als Vice President unter anderem für den Produktionsstart des Model 3 verantwortlich. Zuvor hatte er laut seinem LinkedIn-Profil 22 Jahre lang bei Audi gearbeitet, zuletzt als Produktionsleiter für die Modelle A4, A5 und Q5 mit 10.200 Beschäftigten und einem Budget von 750 Millionen Euro.

Anfragen von Electrek bei Tesla und Hochholdinger zu seinem angeblichen Ausscheiden blieben zunächst unbeantwortet. Auf LinkedIn gibt der Manager bislang weiterhin an, für Tesla zu arbeiten. Er trage die Verantwortung für die Auto- und Sitzfabrik des Unternehmens in Fremont, die Gussteile-Fabrik in Lathrop (beides Kalifornien) und das Werk Tilburg in den Niederlanden, heißt es in seinem Profil.

Sollte sich der Bericht bestätigen, käme der Abschied Hochholdingers zu einer ungünstigen Zeit. Tesla versucht, die Produktion des Model 3 bei mindestens 1000 Stück pro Tag zu stabilisieren und plant nach Medienberichten eine Überarbeitung der teureren Modelle S und X. Außerdem steht die Produktion des neuen Model Y an, das aller Wahrscheinlichkeit nach ebenfalls in Fremont entstehen soll.

Allerdings hat Tesla mit Bert Bruggeman bereits im vergangenen Jahr einen Manager mit Erfahrung in der Halbleiterbranche eingestellt, der den Titel Vice President für Produktion in der Fabrik Fremont bekam. Damals hieß es aber, die Verantwortung für die Produktion liege weiter bei Hochholdinger.

Laut Electrek gab es bei Tesla bislang nur einen Manager, der mehr Erfahrung mitbrachte: Gilbert Passin, der seit dem Kauf der Fabrik in Fremont für die dortige Produktion verantwortlich war; im vergangenen Jahr wechselte er zu Wrightspeed, einem Unternehmen, das ebenfalls Elektroautos bauen will.

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Auto-Sendung Top Gear: Model 3 Performance ist schnellstes Auto seiner Klasse

Das beliebte britische Auto-Magazin Top Gear hat die Behauptung von Tesla-CEO Elon Musk überprüft, dass das Model 3 seines Unternehmens in der Performance-Variante das schnellste Auto seiner Klasse ist. Dabei stellte sich nicht nur heraus, dass das Model 3 auf einer Rennstrecke tatsächlich sowohl einen BMW M3 als auch einen Alfa Romeo Giulia Quadrifoglio hinter sich lässt: Chris Harris, der Moderator der Sendung, kündigte nach dem Test außerdem an, sich selbst bald ein Model 3 kaufen zu wollen.

Zu Beginn seines Beitrags erklärt Harris, er werde den Hype um das Model 3 ignorieren und das Auto schlicht so testen wie jedes andere. Vom Design zeigte er sich zunächst nicht begeistert. Für ein Auto, das Potenzial habe, die Welt des Fahrens für immer zu verändern, sehe es zu „vanilla“ aus, also zu normal. Auf der anderen Seite sei dies vielleicht genau das, was Tesla mit dem Model 3 angestrebt habe.

Zunächst trat das Model 3 in einem Beschleunigungsrennen über eine halbe Meile gegen den Mercedes-AMG C63 S, den BMW M3 und den Alfa Romeo Giulia Quadrifoglio an. Der Mercedes konnte den Tesla kurz vor der Ziellinie überholen, aber Harris zeigte sich trotzdem beeindruckt. „Es ist der Ampelkönig – ein Maschinengewehr, das als Buttermesser verkleidet ist“, kommentierte er.

Als Nächstes stand eine Rennstrecke an, auf der zuvor schon der BMW und der Alfa Romeo getestet worden waren. Bei diesem Test musste sich das deutsche Fahrzeug dem italienischen knapp geschlagen geben – es brachte den Kurs in einer Minute, 4 Sekunden und 84 Hundertstelsekunden hinter sich. Für seinen Sieg auch über das Model 3 reichte das aber nicht: Das Elektroauto von Tesla brauchte für dieselbe Strecke nur 1:04:28, also gut eine halbe Sekunde weniger als der Alfa Romeo.

Das Model 3 Performance erfülle das Versprechen von Musk, zog Harris als Fazit. Später erklärte er auf Twitter seine Absicht, sich selbst ein solches Auto zu kaufen. Es mache zwar noch nicht so viel Spaß wie der BMW M3, werde aber seinen Zweck erfüllen, bis Tesla es schaffe, seine Autos noch spaßiger und begehrenswerter zu machen.

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„Erweitertes Herbeirufen“ in finaler Form soll diese Woche zu ersten Teslas kommen

Einer niedlichen Katze kann offenbar auch Elon Musk nicht widerstehen. Als ihn an diesem Montag ein Twitter-Nutzer nach Neuigkeiten zur anstehenden Überarbeitung der „Herbeirufen“-Funktion bei den Elektroautos von Tesla fragte und diese Frage mit einem Kätzchen-GIF garnierte, antwortete der CEO schon nach drei Minuten: „Dritte Revision von erweitertem Herbeirufen kommt hoffentlich diese Woche zu Tesla-Besitzern im Early-Access-Programm“, schrieb er.

Nach früheren Ankündigungen von Musk soll die auf Englisch als „enhanced summon“ bezeichnete Funktion noch in diesem Jahr in der Lage sein, Verkehrsschilder zu erkennen und ohne Eingriffe des Fahrers einen geeigneten Parkplatz anzusteuern oder auszuparken. Wie erste Videos von Nutzern mit der aktuellen Version zeigen, ist dies in Teilen schon realisiert, aber die Autos fahren beim Herbeirufen sehr langsam und nicht auf der richtigen Straßenseite. In Deutschland ist die Funktion ebenfalls bestellbar, wurde aber bislang nicht freigeschaltet.

Probleme machen nach weiteren Angaben von Musk auf Twitter derzeit vor allem Randsteine. An deren sauberer Erkennung habe man zuletzt „sehr viel“ gearbeitet – „total glamourös“, schrieb er auf Nachfrage anderer Nutzer auf Twitter. Besondere Schwierigkeiten bereite die Tatsache, dass es „zu viele Schattierungen von Grau“ gebe. Richtig gern möge er nur Randsteine, die einen hohen Kontrast zur Umgebung aufweisen, erklärte Musk.

Eigentlich war die Veröffentlichung der endgültigen Version von „erweitertes Herbeirufen“ schon für diesen Mai vorgesehen. Sie sei fast fertig, und er selbst werde sie am Wochenende testen, erklärte Musk Mitte des Monats auf Twitter. Wie wichtig die korrekte Erkennung von Randsteinen auch für autonomes Fahren allgemein ist, hatte er schon bei der Tesla-Hauptversammlung betont. Kleine Details seien bei diesem Thema von extrem großer Bedeutung, sagte er. Für die Straßenrand-Erkennung sei in der Tesla-Software ein eigenes Trainingsnetz zuständig.

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Tesla-Sattelschlepper Semi bekommt einen Front-Kofferraum

Wo sonst meist der Motor zu finden ist, also unter der Motorhaube, haben die Elektroautos von Tesla zusätzlichen Stauraum. Nicht allen Konkurrenten gelingt es, ähnlich viel Platz für Gepäck vorzusehen, aber beim Semi, dem kommenden Sattelschlepper von Tesla, wird wohl ebenfalls ein Front-Kofferraum („Frunk“) vorhanden sein. Dies zeigen Bilder, die ein Tesla-Vermieter jetzt von einem Prototypen des Sattelschleppers veröffentlicht hat.

Seit der Vorstellung im Jahr 2017 wurde der Semi bereits mehrfach auf öffentlichen Straßen gesichtet. Unter anderem schickte Tesla das Fahrzeug zu potenziellen Kunden und scheint auch Teile damit zu transportieren sowie Belastungstests mit schwerer Beladung vorzunehmen. Bislang wurde es aber, soweit bekannt, weder beim Laden noch mit geöffneter Front-Haube fotografiert.

Zumindest Fotos vom (leeren) Motorraum konnte der Tesla-Vermieter Jerome Mends-Cole jetzt machen. Laut dem US-Blog Electrek entdeckte er den roten Semi-Prototypen in der Nähe eines Tesla-Stores in der kalifornischen Stadt Rocklin. Anwesende Techniker hätten ihm gesagt, sie seien zuversichtlich, dass der Sattelschlepper die bei der Vorstellung genannten Spezifikationen sogar übertreffen könne. Für Aufsehen hatte damals unter anderem gesorgt, dass Tesla eine Reichweite nach US-Norm EPA von je nach Version 300 bzw. 500 Meilen ohne Nachladen ankündigte.

Und wie die neuen Bilder zeigen, dürfte auch der Semi wie bislang alle anderen Autos von Tesla zusätzlichen Platz unter der Front-Haube bieten. Die Form des Semi-Frunk erscheint darauf etwas anders, doch das Fassungsvermögen dürfte dem von Model S oder Model 3 entsprechen, schätzt Electrek. Der Produktionsstart für den Sattelschlepper war zunächst noch für dieses Jahr geplant, doch nach neuen Aussagen von CEO Elon Musk bei der diesjährigen Tesla-Hauptversammlung soll die Produktion erst Ende 2020 beginnen.

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Tesla-Präsident Guillen: Autos müssen ihren Besitzern kleine Momente der Freude bieten

In einem Interview mit dem US-Blog Clean Technica hat sich Jerome Guillen, als Präsident für den Automobilbereich einer der wichtigsten Manager bei Tesla, ausführlich über eine Reihe von Themen geäußert. Autos müssten ihren Besitzern immer wieder kleine Momente der Freude bieten, sagte er unter anderem. Als Beispiel nannte er die Türgriffe beim Model S, die bei Annäherung mit dem Schlüssel von selbst herausfahren. Beim Model X ist Tesla noch einen Schritt weitergegangen – hier öffnet sogar die ganze Fahrertür automatisch.

Tesla-Kunden könnten auch in Zukunft damit rechnen, dass das Unternehmen bei seinen Elektroautos den Faktor Spaß nicht vergisst, versicherte Guillen. Als weiteres Beispiel dafür nannte er die Beschleunigung, das leise Fahren und die Bedienoberfläche. Tesla bietet bereits eine Reihe von Spielen, die auf den Bildschirmen seiner Autos gespielt werden können, weitere Spiele sollen dafür ebenso folgen wie die Möglichkeit zum Streaming von YouTube- oder Netflix-Videos.

Auf die Frage, welches Projekt er bei Tesla derzeit am spannendsten findet, nannte Guillen den Sattelschlepper Semi. Die Idee dazu hatte er vor einigen Jahren während einer Auszeit selbst und schlug sie vor, als CEO Elon Musk ihn nach seiner Rückkehr in das Unternehmen fragte, was er dort als nächstes machen wolle. Heute trägt Guillen die Verantwortung für das Projekt. Er kümmere sich darum, wann immer die Arbeit an Model 3, Model S, Model X und dem anstehenden Model Y Zeit dafür lasse, erklärte er jetzt. Der Semi mache aber stetige Fortschritte.

Dieses Nutzfahrzeug auf den Markt zu bringen, sei einfach sinnvoll, sagte Guillen. Denn auf der einen Seite sei mit guter Nachfrage zu rechnen, weil er E-Sattelschlepper gegenüber traditionellen eine Reihe von Vorteilen biete, nicht zuletzt bei den Kosten. Auf der anderen Seite verspreche der Semi auch deutliche ökologische Vorteile, weil bei Nutzfahrzeugen noch deutlich mehr Emissionen einzusparen seien als im Pkw-Bereich.

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Model 3 von Tesla lädt nach Software-Update schneller an US-Supercharger

In den USA hat Tesla bereits einige Supercharger der alten Generation V2 mittels Software auf eine höhere Ladeleistung umgestellt – statt maximal 120 Kilowatt liefern diese jetzt bis zu 150 Kilowatt. Zunächst allerdings schienen Nutzer von dem höheren Spitzenwert kaum zu profitieren, weil er nur kurz erreicht wurde. Auf Reddit meldet aber jetzt der Fahrer eines Model 3, dass sich das geändert hat: Mit einer neuen Software in seinem Auto sei das Laden von 5 bis 80 Prozent jetzt 20 Prozent schneller erledigt als zuvor, berichtet „wugz“.

Anfang März hatte Tesla angekündigt, eine neue Supercharger-Generation V3 mit Ladeleistungen von bis zu 250 Kilowatt für Model 3 und 200 Kilowatt für neue Model S und Model X aufzubauen. Gleichzeitig hieß es, die alte Generation solle ebenfalls auf zumindest 145 Kilowatt modernisiert werden, was später auf 150 Kilowatt nach oben korrigiert wurde. Diese Steigerung erfolgt laut Tesla allein auf Software-Basis, während für V3 auch neue Hardware zum Einsatz kommen soll.

Nach Angaben von „wugz“ lässt sich sein Model 3 an V2 schneller laden, seitdem Tesla die Version 2019.20.1 auf das Auto aufgespielt habe. Andere US-Fahrer auf Reddit bestätigten seinen Eindruck. Auch europäische Nutzer haben bereits berichtet, dass ihre Model 3 seit dem Update schneller laden – allerdings nicht an den Tesla-Superchargern, sondern nur an CCS-Ladesäulen dritter Anbieter. Hier wurden zum Teil Werte über 190 Kilowatt erreicht. Von einer Erhöhung der Ladeleistung bei europäischen Superchargern ist bislang nichts bekannt geworden.

Wie „wugz“ in einem Diagramm festgehalten hat, wird die maximale Ladeleistung beim Model 3 jetzt schon bei einem deutlich niedrigeren Akkustand erreicht und länger gehalten als zuvor. Erst ab ungefähr 45 Prozent Füllung sinkt die Leistung unter den neuen Höchstwert, ab 60 Prozent unter das bisherige Maximum von 120 Kilowatt.

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Tesla stellt deutsche Supercharger wieder auf Minutenpreise um (AKTUALISIERT)

Aktualisierung: Laut Tesla handelt es sich bei der Umstellung deutscher Supercharger auf Minutenpreise um einen Softwarefehler. Ein Unternehmenssprecher teilte Teslamag mit, dass das Problem mittlerweile in den meisten Fällen behoben wurde. Der Sprecher betonte, dass die Preise weiter wie auf der Homepage angegeben auf kWh-Basis berechnet werden.

Erneut hat Tesla das Preismodell für das Aufladen an seinen Superchargern in Deutschland verändert. Wie die Elektroauto-Vermietung Nextmove in einem YouTube-Video berichtet, wird die Supercharger-Nutzung seit vergangener Woche wieder nach der Zeit abgerechnet. Bei einer Ladeleistung von mindestens 60 Kilowatt berechne Tesla jetzt 46 Cent pro Minute, bei weniger Leistung die Hälfte. Auf der Tesla-Hompage sei aber weiter ein Kilowatt-Preis angegeben.

Wie ein Nextmove-Mitarbeiter in dem Video erklärt, ist dies bereits die fünfte Veränderung bei der Supercharger-Abrechnung in diesem Jahr. Bis Januar galt in Deutschland ebenfalls ein Zeittarif, damals noch für 34 Cent pro Minute und 17 Cent bei niedriger Ladeleistung. Dieser wurde dann überraschend auf 46 Cent pro Minute angehoben, nach einiger Empörung unter den Fahrern aber rasch wieder auf 40-42 Cent pro Minute bei der hohen Leistung gesenkt.

Im April dann folgte eine Umstellung auf Abrechnung nach geladener Strommenge, nach der Tesla zunächst 43 Cent pro Kilowattstunde verlangte, wie Nextmove erklärt. Wenige Tage später wurde der Preis dann gesenkt, laut Nextmove auf 32-35 Cent pro Kilowattstunde, was nicht weit über den hierzulande üblichen Tarifen für Haushaltsstrom liegt. Bei manchen Superchargern habe die Umstellung aber offensichtlich nicht richtig funktioniert, sodass Tesla-Fahrer zum Teil wochenlang kostenlos laden konnten.

Zur Motivation für die Rückumstellung auf Zeittarife spekuliert Nextmove, es könne Probleme mit dem deutschen Eichrecht gegeben haben. Vermutlich sei es Tesla mit seinem weltweit weitgehend einheitlichen Supercharger-Netz nicht möglich, auf Besonderheiten in Deutschland einzugehen. Bei einer Abrechnung nach Kilowattstunden an nicht geeichten Ladestationen müssten die Anbieter eigentlich einen Abschlag von 20 Prozent als Ausgleich für die ungenaue Messung vornehmen. Dies sei bei Tesla aber nicht erfolgt, wogegen es möglicherweise Widersprüche von Kunden gegeben habe.

Teslas Website zeigt für Supercharger in Deutschland weiter durchschnittliche Gebühren in Höhe von 0,33 Euro pro Kilowattstunde an. Eine Anfrage zur Klärung der hiesigen Preispolitik für das unternehmenseigene Schnellladenetz blieb bislang unbeantwortet.

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Analyst: Tesla wird von mehr Konkurrenz aus Deutschland profitieren

Der lang erwartete Einstieg deutscher Automarken in das Geschäft mit Elektroautos wird für Tesla nicht etwa eine Belastung bringen, sondern eine Stärkung. Diese interessante – und für die deutsche Industrie sicher etwas ketzerische – These vertritt in einer aktuellen Studie Alexander Haissl von der Berenberg Bank, wie das Magazin Forbes online berichtet. Seine Begründung: Mit dem Marktstart der Konkurrenten werde für Kunden klarer, welche Vorteile Tesla hinsichtlich Technologie wie Preisen zu bieten hat.

„Die Kunden werden letztlich die Führung von Tesla bei Technologie und Preis – mehr Wert für das Geld – erkennen, denn der Vorteil von Tesla gegenüber der Konkurrenz ist zu beträchtlich, um ignoriert zu werden“, wird Haissl von Forbes zitiert. Gleichzeitig werde klar werden, dass es auch bei den Marktstarts von traditionellen Herstellern zu Problemen und Verzögerungen kommen könne. Als Beispiele nennt Haissl die aktuellen Rückrufe bei Audi e-tron (wegen Brandgefahr durch eindringende Feuchtigkeit) und Jaguar i-Pace (wegen Problemen bei der Rekuperation).

Mit seinen Äußerungen bezieht sich Haissl, der als Analyst im Londoner Büro der deutschen Berenberg Bank arbeitet und seit langem eine sehr positive Einschätzung zu Tesla und den Aktien vertritt, laut Forbes „hauptsächlich auf deutsche Hersteller, aber auch auf Jaguar Land Rover“. Der Markt unterschätze den Technologie- und Kostenvorsprung von Tesla gegenüber diesen Anbietern, der letztlich zu überlegenen Renditen und anhaltenden Marktanteilsgewinnen führen werde.

Für Haissl waren die enttäuschenden Verkaufszahlen von Tesla im ersten Quartal 2019, die zu einem beschleunigten Kursverfall der Aktie geführt hatten, nicht die Folge von Nachfrage-, sondern von Logistik-Problemen im Zuge der Markteinführung des Model 3 in Europa. Laut Forbes erwartet er ein solides zweites Quartal 2019 mit erheblichem freien Cashflow.

Tesla-Chef Elon Musk hat intern und öffentlich mehrfach mögliche neue Rekorde im laufenden Quartal in Aussicht gestellt. Gegenüber Analysten prognostiziert das Unternehmen 90.000 bis 100.000 Auslieferungen im Vierteljahr bis Ende Juni, alles über 90.700 wäre ein neuer Rekord. Auch Musk selbst sagt, dass die Nachfrage hoch ist und dass die Probleme eher auf der Auslieferungsseite liegen. Derzeit könne Tesla nicht so schnell Autos produzieren, wie sie verkauft werden, erklärte er zudem auf der Hauptversammlung vergangene Woche.

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Goldman Sachs hält früheren Produktionsstart von Model Y für möglich

Eine Verkaufsempfehlung der Investmentbank Goldman Sachs hat am Donnerstag den Anfang Juni begonnenen kräftigen Anstieg der Tesla-Aktie unterbrochen. Der zuständige Analyst David Tamberrino äußerte Zweifel an der Nachhaltigkeit der Nachfrage nach den Elektroautos des Unternehmens und senkte sein Kursziel auf 158 Dollar. Doch die negative Analyse enthält auch einen überraschend positiven Aspekt: Tamberrino spricht darin von einem „möglichen“ Vorziehen des Produktionsstarts für das neue Kompakt-SUV Model Y.

Trotz Meldungen über bislang verfehlte Produktionsziele beim Model 3 im Juni scheint sich an der Wall Street die Ansicht durchzusetzen, dass Tesla im laufenden Quartal, wie von CEO Elon Musk in Aussicht gestellt, einen neuen Auslieferungsrekord erreichen kann. Nach einer Umfrage von FactSet erwarten Analysten derzeit im Durchschnitt 92.000 Auslieferungen in den drei Monaten bis Ende Juni, was über dem bisherigen Rekord von 90.700 liegen würde.

Auch Tamberrino geht in seiner Analyse davon aus, dass die Verkäufe von Tesla im zweiten Quartal „in Ordnung“ sein werden. Seine Bedenken begründet er stattdessen mit der weiteren Entwicklung der Nachfrage: Im laufenden Quartal habe Tesla die meisten der verfügbaren Hebel zur Absatzförderung schon eingesetzt, einschließlich Preissenkungen, Leasing-Angeboten und Autos für Rechtslenker-Märkte. Die große Frage für Anleger sei, wie „nachhaltig“ die Nachfrage nach den Fahrzeugen von Tesla wirklich ist.

Wie Tamberrino aber weiter erklärte, sieht er durchaus auch potenziell positive Faktoren – und dazu soll auch ein „schnelleres Hochfahren oder Vorziehen der Produktion des Model Y“ gehören. CEO Musk hatte Anfang Juni auf der Hauptversammlung erklärt, der Marktstart des Fahrzeuges in den USA sei für Herbst 2020 geplant. Intern gebe es aber einen ehrgeizigeren Zeitplan dafür, ergänzte er zur leisen Belustigung der Zuhörer und selbst schmunzelnd. In der Vergangenheit hatte Musk mehrfach früh neue Autos oder Funktionen angekündigt und diese auch geliefert, aber erst verspätet.

Dass der skeptische Analyst Tamberrino jetzt für möglich hält, dass die offizielle Ankündigung für das Model Y nicht nur eingehalten, sondern möglicherweise sogar übertroffen wird, ist interessant: Es spricht dafür, dass die Glaubwürdigkeit von Musk unter den früheren übermäßig ehrgeizigen Termin-Ankündigungen nicht nachhaltig gelitten hat. Neuerdings wird ihm offenbar selbst von Pessimisten sogar mehr zugetraut wird, als er selbst verkündet.

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Innenausbau von Teslas chinesischer Gigafabrik schreitet voran

Das Gebäude der neuen Gigafabrik (GF3) von Tesla in China ist allem Anschein nach fertiggestellt, und nach Angaben von Tesla-CEO Elon Musk werden innen bereits die ersten Produktionsanlagen installiert. Ein Twitter-Nutzer hat jetzt neue Bilder aus dem Inneren der Fabrik veröffentlicht. Darauf sind zwar noch nicht die von Musk erwähnten Maschinen zu erkennen, aber ein weit fortgeschrittener Innenausbau.

Die neuesten Bilder aus der GF3 stammen von „vincent13031925“, der auf Twitter schon häufiger Informationen zu Tesla in China veröffentlicht hat. Sie zeigen das Innere einer riesigen Halle mit mehreren Arbeitsfahrzeugen, an der Decke ist bereits eine Konstruktion aus Metallstangen zu sehen, von denen in regelmäßigen Abständen einige weiter nach unten ragen. Auch Lüftungsrohre entlang der Decke scheinen zum Teil schon verlegt zu sein,

https://twitter.com/vincent13031925/status/1141595887371575297

Mit dem Bau der Fabrik wurde erst in diesem Januar begonnen, trotzdem soll die Produktion noch in diesem Herbst starten und bis Ende des Jahres mindestens 1000 Model 3 pro Woche erreichen. In Schanghai sollen zukünftig zu niedrigeren Kosten die einfacheren Varianten des neuesten Tesla-Elektroautos für den chinesischen Markt entstehen, das bislang sämtlich aus den USA importiert werden muss. Später ist auch die Produktion des neuen Model Y und von Batterien in der GF3 geplant. Dadurch sollen die Wege und somit der Zeitaufwand, bis ein Auto den Endkunden erreicht, deutlich verkürzt werden.

Ein weiteres aktuelles Bild vom Äußeren der neuen Gigafactory weckt unterdessen Erinnerungen an Aussagen von Musk, die Produktion bei Tesla werde in Zukunft wie ein „Alien-Raumschiff“ erscheinen: Auf dem ebenfalls auf Twitter veröffentlichten Foto erstrahlt die Fabrik von innen in einem grünlichen Licht – vermutlich allerdings nur, weil darin auch in der Dunkelheit mit künstlicher Beleuchtung weitergearbeitet wird.

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