Deutscher Model-S-Fahrer meldet Rekordlaufleistung von 900.000 km

Der deutsche Tesla-Fahrer Hansjörg Gemmingen hat nach eigenen Angaben einen neuen Rekord für die höchste bekannte Kilometerleistung eines Model S aufgestellt. Ende vergangener Woche veröffentlichte er auf Twitter zwei Bilder mit der Kilometeranzeige eines Tesla, die einen Stand von exakt 900.000 Kilometer anzeigt. Nach Angaben von Gemmingen stammen sie aus seinem eigenen Model S P85.

In der Liste „Tesla High Mileage Leaderboard“ sind die Elektroautos von Tesla aufgeführt, deren Besitzer damit insgesamt die meisten Kilometer gefahren sind. Möglicherweise gibt es irgendwo auf der Welt noch höhere Laufleistungen, die nicht gemeldet wurden. Aber weil die meisten Tesla-Fahrer durchaus gern über die Erlebnisse mit ihren Autos berichten und sich intensiv darüber austauschen, ist eher nicht damit zu rechnen.

https://twitter.com/gem8mingen/status/1150375291421888512

Ausgehend davon, dass die Liste vollständig ist, hat Gemmingen nicht nur mit seinem Model S die meisten Kilometer weltweit hinter sich gebracht: Schon zuvor war er dafür bekannt, mit einem Tesla Roadster der ersten Generation den Rekordwert von 620.000 Kilometern gefahren zu sein. Damit steht der Deutsche jetzt mit dem Model S auf Platz 1 der Mileage-Liste und mit dem alten Roadster auf Platz 3.

Die übrigen Plätze in den Top-Fünf nehmen drei Fahrzeuge des früheren Tesla-Mitfahrdienstes Tesloop ein. Das Model S 90D von Tesloop hat es auf 724.000 Kilometer gebracht, ein Model X 90D auf 589.000, ein weiteres auf 563.000. Bei dem Model S wurde laut einer in diesem Juni veröffentlichten Übersicht von Tesloop allerdings bereits zweimal die Batterie ausgetauscht. Das Model S von Gemmingen dagegen soll erst mit dem zweiten Batteriepack unterwegs sein.

Auch für das neuere Model 3 von Tesla gibt es inzwischen eine Liste mit den höchsten Laufleistungen. Der Spitzenreiter, ein Modell in der Variante mit großer Reichweite, ist bislang knapp 116.000 Kilometer gefahren.

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Neue Tesla-Daten zeigen seltene Unfälle mit Autopilot und wenige Brände

Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Auto von Tesla in Brand gerät, ist fast neunmal so gering wie im Durchschnitt aller anderen Autos. Dies geht aus einem regelmäßigen Bericht des Unternehmens zur Sicherheit seiner Fahrzeuge hervor, der in dieser Woche veröffentlicht wurde. Ebenfalls darin enthalten sind Vergleiche für die Unfallzahlen zwischen Teslas mit und ohne aktivierten Autopilot sowie dem Durchschnitt in den USA. Selbst ganz ohne aktive Sicherheitsfunktionen haben Autos von Tesla demnach fast dreimal so selten einen Unfall wie der Durchschnitt.

Tesla veröffentlicht seit 2018 im Quartalsrhythmus Daten zu Unfällen unter Autopilot, um die Sicherheit des Systems zu belegen. Mit Autopilot gab es im zweiten Quartal 2019 demnach je 3,27 Millionen gefahrene Meilen einen Unfall, während der Durchschnitt in den USA hier bei knapp 500.000 Meilen liegen soll. Die neuen Zahlen zeigen eine leichte Verschlechterung gegenüber dem Bericht für das dritte Quartal 2018 mit einem Autopilot-Unfall alle 3,34 Millionen Meilen, sind aber besser als die in den Quartalen dazwischen.

Für weitere Vergleiche nennt Tesla in dem Bericht zudem die Unfallhäufigkeit nur der Elektroautos aus dem eigenen Haus. Diese liegt bei einem Unfall pro 2,19 Millionen gefahrene Meilen, ist also deutlich höher als mit Autopilot. Diese Zahlen beziehen sich auf Fahrten mit aktivierten sonstigen Sicherheitssystemen. Ohne diese Systeme soll es laut dem Bericht alle 1,41 Millionen zu einem Unfall mit einem Tesla kommen.

Die Angaben zu Bränden wurden in diesem Quartal zum ersten Mal veröffentlicht – ebenfalls um dem durch Berichte über Einzelfälle geschürten Eindruck zu widerlegen, sie seien beunruhigend häufig. Laut dem Bericht kam es in den Jahren von 2012 bis 2018 nur alle 170 Millionen Meilen zu einem Brand bei einem Tesla, wobei auch die 15 Prozent der Fälle darunter berücksichtigt sind, bei denen das Auto selbst mit dem Feuer nichts zu tun hatte – brennende Garagen etwa. Im Durchschnitt aller Autos in den USA soll die Brandwahrscheinlichkeit im selben Zeitraum mit einem Fall pro 19 Millionen Meilen fast neunmal so hoch gewesen sein.

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Tesla stellt neuen, großen Supercharger-Standort in Las Vegas vor

Tesla hat in den USA einen großen neuen Supercharger-Standort eröffnet. Die Station in der Glücksspielmetropole Las Vegas kombiniert bestehende und neue Technologien der Energiesparte des Unternehmens, allen voran die in diesem Jahr eingeführten V3 Supercharger.

Die dritte Generation von Teslas weiß-roten Schnellladesäulen erlaubt mit bis zu 250 kW die schnellsten Ladezeiten im Strom-Tankstellen-Netz des US-Herstellers. Anders als bisher müssen sich Elektroautos die Energie nicht mehr mit parallel angeschlossenen Fahrzeugen teilen – geladen wird so schnell, wie es die jeweilige Batterie erlaubt. Im Idealfall soll Strom für knapp 120 Kilometer in fünf Minuten gezapft werden können.

Tesla hat den V3 Supercharger im März offiziell vorgestellt, an einzelnen Standorten in den USA wurden anschließend erste Säulen zu Testzwecken errichtet. In Las Vegas wurden die neuen Schnelllader nun erstmals im großen Stil verteilt. Nach Europa und Deutschland soll das System ab dem vierten Quartal dieses Jahres kommen.

Der neue Supercharger-Standort befindet sich auf einem Grundstück des Glücksspielunternehmens Caesars Entertainment, täglich können dort laut Tesla mehr als 1500 Elektroautos geladen werden. Neben 24 neuen V3-Superchargern und 15 langsameren Wandladestationen werden in Las Vegas weitere Energielösungen von Tesla eingesetzt: Auf den Dächern der Stellplätze befinden sich Solarpanels, die tagsüber Energie generieren. Zwischengespeichert wird der Ökostrom in für den gewerblichen Einsatz konzipierten „Powerpack“-Großbatterien.

Noch können an V3 Superchargern nicht alle Elektroautos von Tesla gleich schnell Energie beziehen. Am schnellsten lädt vorerst das Model 3: Hier kann mit bis zu 250 Kilowatt gerechnet werden – mehr als doppelt so viel wie an bisherigen Superchargern mit derzeit 120 Kilowatt Ladeleistung. Model S und Model X laden an V3-Superchargern mit bis zu 200 Kilowatt, wenn sie nach diesem April gebaut wurden. Bei älteren Model S und X liegt das Maximum bei 150 Kilowatt.

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Option „Volles Potenzial für autonomes Fahren“ bei Tesla wird Mitte August teurer

Die Autos von Tesla sollen laut CEO Elon Musk immer billiger werden (und werden es nach einer weiteren Preisumstellung in dieser Woche tatsächlich), nicht aber die Funktion „Volles Potenzial für autonomes Fahren“ (auf Englisch Full Self-Driving Capability, kurz FSD). Hier hatte Musk bereits zuvor regelmäßige Preiserhöhungen angekündigt, deren erste Stufe er jetzt konkretisierte: Der Preis der FSD-Option werde am 16. August um rund 1000 Dollar steigen, kündigte er auf Twitter an. In Deutschland kostet sie derzeit 6300 Euro.

Anschließend wiederholte Musk seine Ankündigung, dass auch der neue Preis noch nicht das Ende der Erhöhungen sein wird: „Wie erwähnt wird der Preis der FSD-Option alle paar Monate steigen. Wer sie früher kauft, wird den Vorteil davon erkennen“, schrieb er.

Grundsätzlich sieht Musk höhere Preise für Autonomie-Funktionen dadurch gerechtfertigt, dass seine Elektroautos mit ihnen einen viel höheren Nutzen und damit auch Wert bekommen: Nicht nur werde das Fahren für die Besitzer dadurch bequemer und sicherer, sie könnten ihre Autos auch als autonome Taxis einsetzen, die Geld für sie verdienen. Bis Mitte nächsten Jahres will Musk eine Flotte von 1 Million solcher „Roboter-Taxis“ auf Straßen weltweit haben. Alle nötigen Funktionen dafür werden nach seinen Worten bis Ende dieses Jahres fertig entwickelt sein, anschließend müssten sie noch in Milliarden Meilen Fahrpraxis getestet und dann von Behörden zugelassen werden.

Schon vorher allerdings sollen Autos von Tesla mit neu eingeführten teilautonomen Funktionen mehr bieten, was Musk ebenfalls als Grund für die Preiserhöhung ab August anführte. Etwa zu diesem Zeitpunkt werde zunächst die Funktion „Erweitertes Herbeirufen“ breit eingeführt, die unter anderem selbstständiges Ein- und Ausparken und das Abholen eines Fahrers aus einiger Entfernung ermöglicht, erklärte der Tesla-Chef auf Twitter. „Sie wird magisch sein“, kündigte er an.

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Tesla-Mitarbeiter erheben schwere Vorwürfe zu Produktionspraxis beim Model 3

Der neue Produktionsrekord beim Model 3 im zweiten Quartal dieses Jahres wurde zum Teil mit zweifelhaften Mitteln erreicht, berichtet der US-Finanzsender CNBC auf seiner Website. Nach Angaben von fünf früheren und aktuellen Tesla-Mitarbeitern, die sich auf die Arbeit in der zeltähnlichen Produktionslinie „GA4“ beziehen, seien dort unter anderem gebrochene Plastikteile mit einfachem Klebeband repariert worden. Auch Autos, bei denen einige Schrauben oder Muttern fehlten oder nicht richtig angezogen gewesen waren, seien an die nächsten Stationen weitergeleitet worden.

CNBC zeigte von den Mitarbeitern aufgenommene Fotos der „Abkürzungen“ bei der Produktion einem ehemaligen Tesla-Techniker. Dieser habe bestätigt, dass es dadurch zu Problemen kommen könne. Das Model 3 sei an sich ein „ideales Elektroauto“, wird der Techniker zitiert. Allerdings müsse es dazu auch exakt nach den Spezifikationen dafür gebaut werden. Wenn in der Produktion Probleme tatsächlich mit Klebeband gelöst würden, sollten die Prozesse dort überprüft werden.

Auf der GA4 (General Assembly Line 4) werden seit Frühjahr 2018 Model 3 produziert. Sie wurde eilig errichtet, nachdem klar wurde, dass die ehrgeizigen Ziele von CEO Elon Musk für eine hochgradig automatisierte Produktion nur teilweise in die Praxis umzusetzen waren. Noch heute entsteht auf der GA4, zu großen Teilen in Handarbeit, ein Teil der Gesamtproduktion des Model 3. Genaue Angaben dazu macht Tesla nicht, aber zeitweise soll die Behelfsproduktionslinie für 20 Prozent aller produzierten Model 3 verantwortlich gewesen sein.

Nach Angaben der von CNBC zitierten Mitarbeiter wurden die zweifelhaften Praktiken in der Produktion von Vorgesetzten unterstützt. Einer gab an, persönlich handelsübliches Klebeband dafür eingekauft zu haben.

Tesla wies die Vorwürfe in dem Bericht auf Anfrage von CNBC zurück. Das Unternehmen habe keine Belege dafür gefunden, dass schnelle Korrekturen von Fehlern mit Klebeband vorgenommen worden seien, erklärte ein Sprecher. Derartige Praktiken würden bei Tesla niemals geduldet oder gar gefördert. Außerdem würden alle Autos von Tesla strengen Qualitätsprüfungen unterzogen, bevor sie die Fabrik verlassen.

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Tesla-Chef Musk: Vertrauen Sie mir, die Zukunft ist elektrisch und autonom

Für den Tesla-Chef Elon Musk steht die Autoindustrie heute an einem Punkt wie vor 100 Jahren die Hersteller von Pferdekutschen. „1919 haben viele Leute noch Pferde gekauft, und es gab dieses radikal neue Zeug namens Autos“, sagte er in einem Interview mit dem Magazin MotorTrend. „Diese merkwürdige Technologie wird sich nie durchsetzen“, habe es dann geheißen, als das Model T von Ford herauskam, weshalb manche Menschen trotzdem weiter Pferde gekauft hätten.

Innerhalb weniger Jahre werde jetzt klar werden, dass es ein ebensolcher Fehler wäre, weiter klassische Autos zu kaufen. „Vertrauen Sie mir, wenn ich sage, die Zukunft ist elektrische Autonomie. Sie sollten also ein Auto kaufen, das elektrisch und in der Lage ist, autonom zu fahren, wie bei Tesla“, erklärte er weiter.

Die Zukunft bei Autos wird laut Musk nicht nur teilweise elektrisch und autonom sein, sondern in beiden Fällen vollständig. So wie Pferde heute nur noch von wenigen Liebhabern als Hobby gehalten würden, werde es auch bei Autos kommen. Nur noch 1 Prozent oder maximal 2 Prozent aller Autos würden dann noch von den Fahrern selbst gesteuert, weil sie Spaß daran haben.

Das Interview gab Musk zusammen mit seinem Design-Chef Franz von Holzhausen anlässlich der Auszeichnung des Model S als „Ultimatives Auto des Jahres“ (der letzten 70 Jahre). Erkennbar war dabei, dass beide Männer die Zukunft des Autos sehr ähnlich sehen, wobei von Holzhausen bei seinen Ausführungen mehrfach von Musk unterbrochen wurde.

Zur Auszeichnung für das Model S sagte Musk, bei der Entwicklung sei es darum gegangen, „verrückte Spezifikationen“ zu erreichen. Diese hätten sich unmöglich angehört, und lange Zeit hätten viele in der Branche sie auch als genau das angesehen. Spätestens mit dem Marktstart des Model S hätte sich das laut Musk aber ändern müssen – er habe damit sogar eine Wette gegen einen Journalisten gewonnen, der sich dem Chor der Neinsager angeschlossen hatte.

Die Finanzpresse habe anschließend länger gebraucht als Auto-Fachmagazine wie MotorTrend, um zu erkennen, dass Tesla durchaus ernstzunehmen sei, sagte Musk. Die Erklärung dafür sieht er in persönlichen Umständen. Journalisten und Analysten in New York hätten schlicht keine Beziehung zu Autos, weil sie keine besitzen: „Wenn Sie in Manhattan sind und nur mit einer Limousine herumgefahren werden, sind Sie möglicherweise nicht sehr nah dran.“

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Früherer GM-Chef Lutz äußert wieder vernichtende Kritik an Tesla

In einem ausführlichen Interview mit der Schweizer Handelszeitung hat sich der aus demselben Land stammende ehemalige GM-Chef Bob Lutz unter anderem über seine schwierige Beziehung zu dem legendären Chrysler-CEO Lee Iacocca geäußert. Mit Blick auf die Zukunft der Autoindustrie erklärte er außerdem, der Elektromotor werde sich durchsetzen. Der Pionier Tesla sei aber trotzdem zum Scheitern verurteilt, wiederholte er eine eigene Einschätzung, von der manche schon gehofft hatten, er habe sie aufgegeben.

Für Aufsehen sorgte Lutz Mitte Juni nicht mit seiner bekannten Untergangsprognose für Tesla, sondern mit Lob für das Model 3 des Unternehmens: Er habe sich ein solches Auto näher angesehen und sei zu dem Schluss gekommen, dass dessen Fertigungsqualität inzwischen auf „Weltklasse“-Niveau liege, schrieb er in einem Beitrag für eine Autozeitschrift.

Schon damals erklärte Lutz allerdings auch, er sehe das Geschäftsmodell von Tesla und die Strategie von CEO Elon Musk trotz der überzeugenden Qualität beim Model 3 weiterhin kritisch. Weil er dem Unternehmen aber zugleich „Fokussierung und Willen“ in der Führung bescheinigte, erweckte er den Eindruck, Tesla mittlerweile zumindest mehr zuzutrauen als früher.

In dem Interview mit der Handelszeitung aber war davon nicht mehr viel übrig. „Das Schicksal von Tesla ist besiegelt“, sagte er darin. Musk sei zwar brillant und ein Genie, aber er wisse nicht, „wie ein Autokonzern geführt werden muss. Er hat die finanzielle Seite nicht im Griff“.

Angesichts der Verluste von Tesla sei die Situation des Unternehmens „hoffnungslos“, erklärte Lutz weiter. Die Nachfrage habe nachgegeben, das Model S (vorgestellt im März 2009 und erstmals ausgeliefert im Juni 2012) sei mittlerweile „zehn Jahre alt“ und verkaufe sich nur noch schleppend, das Model X sei ohnehin hässlich. In etwa einem Jahr werde jeder der großen globalen Autokonzerne eine eigene Elektroauto-Flotte im Angebot haben, mit Autos, die „genauso gut oder sogar besser als die von Tesla“ sein werden.

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Tesla profitiert von deutschen Steuervorteilen für E-Autos mit am stärksten

Von der seit Beginn dieses Jahres geltenden Steuervergünstigung für elektrische Dienstwagen profitieren ausländische Hersteller mindestens so sehr wie deutsche. Unter den neun von Januar bis Mai 2019 in Deutschland am häufigsten neu zugelassenen Firmenautos finden sich nur fünf deutsche Modelle, berichtet Die Welt unter Berufung auf eine Studie des Center Automotive Research (CAR) der Universität Duisburg-Essen.

Zwar nahm mit dem i3 von BMW ein deutsches Fabrikat die Spitze bei den Dienstwagen-Neuzulassungen in den ersten fünf Monaten dieses Jahres ein – mit 1347 Zulassungen sicherte er sich einen Anteil von 10,6 Prozent. Dicht gefolgt wird er aber vom Model 3 von Tesla, das von Januar bis Mai 1300-mal als Dienstwagen in Deutschland zugelassen wurde.

Laut CAR lag der Tesla bis April sogar vor BMW und rutschte nur wegen einer „kurzzeitigen Lieferverzögerung“ auf Platz 2 ab. Insgesamt wurden im Mai laut Kraftfahrtbundesamt nur 433 Autos von Tesla – private wie dienstliche, und neben Model 3 auch Model S und X – neu zugelassen. Im Juni hat sich diese Zahl jedoch auf 1605 mehr als verdreifacht.

„Das Rennen ist sehr offen, und es ist wahrscheinlich, dass Tesla in den nächsten Monaten mit dem Model 3 die Führungsposition bei den Elektroautos in den Firmen- und Dienstwagenneuzulassungen wieder übernimmt“, zitiert der Welt-Bericht Ferdinand Dudenhöffer vom CAR. Es sei das erste Mal, dass eine ausländische Marke eine so wichtige Position auf dem deutschen Firmenkundenmarkt erobert habe.

Dritter auf der Liste bis Mai 2019 ist mit 1168 neu zugelassenen Dienst-Elektroautos der Typ Renault Zoe, gefolgt vom E-Golf von Volkswagen. Mit 268 Anmeldungen gerade noch in die Top-Neun geschafft hat es der e-tron von Audi, vor ihm liegen noch der elektrische Smart Fortwo, der Hyundai Kona, der Nissan Leaf und der Smart Forfour. Seit Anfang des Jahres müssen die Nutzer von neu zugelassenen Elektroautos den Privatanteil statt mit 1 Prozent nur noch mit 0,5 Prozent des Listenpreises versteuern.

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Model 3 von Tesla bei neuer Elektroauto-Restwert-Prognose auf Platz 1

Focus Online und das Beratungsinstitut Bähr & Fess Forecast haben ihre neusten Restwert-Prognosen veröffentlicht. Die finanziellen Einbußen bei Elektroautos fallen laut den Berechnungen mit dem Tesla Model 3 in der Ausführung „Standard-Reichweite Plus RWD“ am geringsten aus.

Für den Verkauf eines jetzt erworbenen Model 3 im Jahr 2023 sagen die Experten einen Restwert von 54 Prozent voraus. Auf Platz zwei und drei landen die Mitbewerber Opel Ampera-e und BMW i3, die mit 43,5 beziehungsweise 43 Prozent deutlich schlechter abschneiden. Den geringsten Wertverlust in Euro weist der Renault ZOE auf, den zweiten Platz nimmt hier der Citroën C-Zero ein, den dritten Platz der Peugeot iOn.

Dass das Model 3 eine so gute Werterhalt-Prognose bekommt, begründet Analyst Dieter Fess zum einen mit den hohen Restwerten, die die Premium-Stromer Model S und X trotz hoher Laufleistungen („die Akkus halten also lange“) erzielen könnten. Hinzu komme der technische Vorsprung der kalifornischen E-Autos bei Reichweite und Ladeleistung.

„Tesla hat im Elektro-Premium-Segment noch keine ernsthaften Gegner. Die Konkurrenz zeigt viel, aber lieferbar ist nur das Wenigste“, so Fess. „Wenn allerdings die Elektro-Boliden von Mercedes, BMW und Audi in Breite auf den Markt kommen und dort dann auch tatsächlich verfügbar sind, wird dies Tesla deutlich stärker unter Druck setzen.“

Insgesamt haben Focus Online und Bähr & Fess Forecast in 14 Kategorien Gewinner ermittelt. Die Modelle mit den niedrigsten Einbußen sind wie bereits 2018 der Range Rover Evoque mit 61 sowie der Porsche Macan mit 59 Prozent Restwert. Die meisten „Restwertriesen“ stellen wie in den Vorjahren die deutschen Autobauer: Audi ist in 4 der 14 Kategorien erfolgreich, gefolgt von Mercedes-Benz (3), Porsche (2) sowie VW und BMW mit jeweils einem Sieger. Neben Tesla und Land Rover hat als dritte nichtdeutsche Marke Fiat mit dem Modell 500 und einer Restwertprognose von 52,5 Prozent einen Kategoriegewinner im Programm.

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22 Prozent der weltweiten E-Auto-Akkukapazität entfielen im Mai auf Tesla

Mit dem Model 3 von Tesla machte im Mai ein einziges Produkt 16 Prozent der weltweit insgesamt verbauten Akkukapazität für Elektroautos aus. Nimmt man noch die selteneren Tesla-Modelle S und X hinzu, kommt Tesla auf einen Gesamtanteil von 22 Prozent an der weltweiten Kapazität im Mai. Das geht aus dem neuen Monatsbericht zu Elektroauto-Batterien der Marktforschungsfirma Adamas Intelligence hervor.

In der Betrachtung nach einzelnen Fahrzeugen folgte im Mai nach dem Model 3 auf Platz 2 der BYD Yuan, der allerdings großen Abstand zu dem Volumenmodell des kalifornischen Elektroauto-Pioniers hat: Auf das chinesische Auto entfielen lediglich 4 Prozent der weltweiten Gesamtkapazität.

Zugleich zeigen die Zahlen von Adamas Intelligence, welches Wachstumstempo Tesla an den Tag legt. Von Januar bis Mai 2018 gab es laut dem neuen Bericht nur einen Monat, in dem das Unternehmen mehr als 1 Gigawattstunde an Batteriekapazität benötigte. Bis Mai 2019 soll es schon drei solcher Monate gegeben haben. Insgesamt brauchte Tesla in den ersten fünf Monaten des Jahres rund 7 Gigawattstunden an Akkus, bis Jahresende sollen es mehr als 20 Gigawattstunden werden.

Anders als die jetzt nachziehenden klassischen Autohersteller hat Tesla schon früh Maßnahmen ergriffen, um sich die Verfügbarkeit von reichlich Akkukapazität für seine Elektroautos zu sichern. Im US-Bundesstaat Nevada betreibt das Unternehmen zusammen mit dem Partner Panasonic eine Gigababrik, in der die Akkuzellen für das Model 3 produziert werden.

Doch auch diese Partnerschaft scheint allmählich an ihre Grenzen zu stoßen. Nach Angaben von Tesla soll die Gigafabrik in Nevada auf die Produktion von 35 Gigawattstunden Kapazität pro Jahr ausgelegt sein, derzeit aber nur zwei Drittel dieses Potenzials ausschöpfen können. Tesla-CEO Elon Musk hatte Anfang Juni erklärt, dass die Einführung neuer Modelle von Tesla derzeit von der Verfügbarkeit von genügend zusätzlicher Batteriekapazität gebremst wird. Seitdem wird über einen Einstieg von Tesla in eine eigene Zellproduktion spekuliert.

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