Tesla schließt Übernahme von Superkondensator-Hersteller Maxwell ab

Nach einigen Wirren ist das Geschäft jetzt abgeschlossen: Wie Tesla am Donnerstag mitteilte, ist die in diesem Februar angekündigte Übernahme von Maxwell Technologies in trockenen Tüchern. Auf das finale Angebot von 0,0193 Tesla-Aktien je Maxwell-Aktie hin seien 36.746.342 Maxwell-Aktien zum Tausch eingereicht werden. Dies entspreche rund 79 Prozent der Stimmrechte bei dem Übernahmeziel. Alle übrigen Maxwell-Aktien seien gemäß der Fusionsvereinbarung zwischen den beiden Unternehmen gegen eine Entschädigung in derselben Höhe wie das Angebot eingezogen werden. Insgesamt ließ sich Tesla die Transaktion rund 235 Millionen Dollar in eigenen Aktien kosten.

Damit ist Tesla jetzt alleiniger Eigentümer von Maxwell und kann damit beginnen, dessen Technologien weiterzuentwickeln und zu nutzen. Nach Medienberichten hatten die beiden Unternehmen bereits jahrelang Kontakt wegen einer möglichen Kooperation, im Dezember 2018 seien daraus Übernahmegespräche geworden. Trotz des Aufschlags von gut 50 Prozent zum vorherigen Maxwell-Aktienkurs bezeichneten einige Anleger das Angebot als unfair und versuchten, es mit einer Klage zu stoppen. Wie der jetzt gemeldete Abschluss zeigt, blieben diese Bemühungen jedoch erfolglos.

Seit Bekanntwerden des Angebots wurde intensiv darüber spekuliert, welche Absicht von Tesla dahinter steckt. Maxwell ist ein Hersteller von Superkondensatoren, was zu Gerüchten führte, Tesla könnte diese Art von Energiespeichern künftig in seinen Elektroautos verwenden. Immerhin hatte der Mitgründer und CEO Elon Musk zu Beginn seiner Aktivitäten in der Autobranche tatsächlich vor, statt mit Akkus mit Superkondensatoren zu arbeiten. Selbst 2011 sagte er noch, er sehe die Zukunft von Elektroautos eher in Kondensatoren als in Batterien.

Ganz ausschließen lässt sich also nicht, dass Musk erneut eigene Wege geht und seine Autos auf Superkondensatoren umstellen möchte. Von großem Interesse für Tesla dürfte allerdings auch eine Produktionstechnologie von Maxwell sein: Nach früheren Angaben hat das Unternehmen ein Verfahren entwickelt, mit dem sich Elektroden für Batterien ohne Zugabe von Lösungsmitteln produzieren lassen. Mit dieser Methode gefertigte Zellen sollen eine „demonstrierte“ Energiedichte von 300 Wattstunden pro Kilogramm erreichen, die später auf bis zu 500 Wattstunden gesteigert werden könne. Die Batteriezellen im Model 3 von Tesla weisen laut ExtremeTech derzeit eine Energiedichte von 207 Wattstunden pro Kilogramm auf.

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