Nach der Sichtung eines möglichen Tesla-Prototypen in Kalifornien und mehreren Berichten über eine Überarbeitung der beiden Elektroautos Model S und Model X nehmen die Spekulationen über die zukünftige Modellpolitik des Unternehmens zu. Im Forum Tesla Motors Club (TMC) vertritt ein Nutzer sogar die Idee, Model S und Model X könnten bald zu einer Kombination aus beiden Fahrzeugen zusammengefasst werden: „Bodenfreiheit wie beim Model S, Innenraumhöhe und sieben Sitze wie beim X, normale Türen für niedrigeren Schwerpunkt“, beschreibt „arzt506“ seine Überlegungen.
Dabei handelt es sich zunächst einmal um bloße Spekulation, doch einige Faktoren lassen sie nicht unrealistisch erscheinen. So ist laut einem Bericht der YouTuberin Like Tesla für diesen Herbst eine neue Generation von Model S und Model X geplant, unter anderem mit weniger Gewicht und höherer Reichweite. Von einer Zusammenlegung beider Modelle ist in dem teils vage klingenden Bericht, der auf Informationen eines Tesla-Insider beruhen soll, nicht die Rede. Sehr wohl aber heißt es darin, die Fertigung von S und X solle in Zukunft auf derselben Produktionslinie erfolgen.
In jüngerer Vergangenheit ist Tesla zudem erkennbar darum bemüht, die Komplexität in der Produktion zu verringern – und nimmt dabei sogar in Kauf, Kunden zu verärgern. So wurde vergangene Woche die Produktion der Variante LR RWD, also große Reichweite mit Heckantrieb, des Model 3 eingestellt, obwohl noch nicht einmal alle Bestellungen abgearbeitet sind. Ebenso hat Tesla bei allen Modellen Optionen für die Innenausstattung gestrichen und bietet auf Rechtslenker-Märkten nur zwei statt drei Varianten seines Model 3 an.
Ebenfalls gut mit einer Zusammenlegung von Model S und Model X vereinbar ist die Tatsache, dass das neue Kompakt-SUV Model Y laut CEO Elon Musk mit hoher Wahrscheinlichkeit wie die anderen Autos von Tesla im Werk Fremont produziert werden soll. Wenn es statt zweier unterschiedlicher Modelle in Zukunft ein kombiniertes Tesla Model SX geben würde, dürfte es einfacher sein, in Fremont Platz für eine Y-Produktionslinie zu schaffen. Und auf der Hauptversammlung in der vergangenen Woche kündigte Musk an, es werde nicht mehr lange dauern, bis Tesla ein „Auto mit 400 Meilen Reichweite“ anbieten werde – ohne aber zu erwähnen, auf welches Model Sich diese Aussage bezieht.