Solarsparte von Tesla verliert in den USA weiter Marktanteile

Erstmals seit Beginn der Auswertung einer Marktforschungsfirma ist die Solarsparte von Tesla in diesem Jahr auf Rang 3 der Unternehmen abgerutscht, die in den USA die größte Kapazität an Photovoltaik-Anlagen auf Wohngebäuden installieren. Der Anteil von Tesla an der neu installierten Gesamtkapazität in diesem Segment habe im ersten Quartal nur noch bei 6,3 Prozent gelegen, teilte Wood Mackenzie jetzt mit. Zum ersten Mal liege das Unternehmen damit nur noch auf dem dritten Platz der größten Photovoltaik-Installationsfirmen.

Schon im Gesamtjahr 2018 hatte Tesla seine bis dahin weit führende Stellung verloren und war in der Rangliste von Wood Mackenzie auf den zweiten Platz knapp hinter dem Konkurrenten Sunrun abgerutscht. Zuvor hatte die Tesla-Solarsparte, bis 2016 noch als eigenständiges Unternehmen SolarCity, zeitweise ein Drittel aller Photovoltaik-Neuinstallationen auf Wohnhäusern in den USA auf sich vereint.

SolarCity war im Jahr 2006 von zwei Cousins von Tesla-CEO Elon Musk gegründet und später von Tesla übernommen worden, was manche Beobachter als Rettung in höchster Not interpretierten.

Der jetzt vermeldete deutliche Rückgang ist nicht überraschend, weil Tesla mit der Übernahme des Unternehmens dessen Vertriebsmodell radikal umgestellt hatte. In den ersten Jahren mussten SolarCity-Kunden die Installation von Photovoltaik auf ihren Dächern nicht selbst finanzieren, weil dies das Unternehmen übernahm und dann versuchte, das investierte Geld mit dem Verkauf des produzierten Stroms an die Auftraggeber wieder hereinzuholen.

Tesla habe im Grunde „das Handtuch geworfen“, was Wachstum am Markt für Wohngebäude-Photovoltaik angehe, schreibt Wood Mackenzie zu den aktuellen Zahlen. Das Unternehmen gebe jetzt weitaus weniger Geld für die Akquise neuer Kunden aus als die Konkurrenz und verlasse sich stattdessen auf seine Markenstärke und Empfehlungen, um das Solar-Geschäft zu stabilisieren.

Möglicherweise wird es in diesem Jahr auch wieder in Schwung kommen, denn Ende April hat Tesla deutliche Preissenkungen für Photovoltaik-Systeme angekündigt. Potenzial besteht auch bei dem Produkt Solar Roof, also Dachziegel mit integrierter Photovoltaik-Technik. Nach der Vorstellung im Herbst 2016 passierte hier zunächst wenig, doch auf der Tesla-Hauptversammlung Anfang Juni kündigte CEO Musk eine neue Version des Solar-Dachs an, die ebenfalls deutlich billiger werden soll.

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