Neue Aussagen von Tesla-CEO Elon Musk anlässlich der Veröffentlichung der Geschäftszahlen für das zweite Quartal 2019 machen überdeutlich, wie ehrgeizig die Pläne des Unternehmens sind: Bei einer Telefonkonferenz mit Analysten bestätigte Musk Spekulationen, dass Tesla selbst in die Produktion von Batteriezellen einsteigen will – und er erklärte, dass bald eine Planung für ein Fertigungsvolumen in der Größenordnung von einer Terawattstunde pro Jahr vorgelegt werden soll.
Damit würde Tesla erneut in neue Dimensionen vorstoßen. Bislang bezieht das Unternehmen Batteriezellen für seine Modelle 3, S und X fast ausschließlich von seinem langjährigen Partner Panasonic. Die Zellen für das Model 3 entstehen derzeit in der gemeinsam betriebenen Gigafactory 1 (GF1) im US-Bundesstaat Nevada. Deren Zielkapazität beträgt 35 Gigawattstunden pro Jahr, realisiert sind derzeit offenbar weniger als 30 Gigawattstunden. Eine Produktion im Terawattstunden-Bereich würde also nahezu einer Steigerung um den Faktor 40 entsprechen.
Genauere Informationen dazu will Tesla bei einem speziellen Anlegertag geben. Dieser wurde auf der Hauptversammlung Anfang Juni zunächst noch für dieses Jahr angekündigt und sollte auch das Thema Antriebe umfassen. Jetzt sprach Musk nur noch von einem „Battery Day“, der zudem erst in etwa einem halben Jahr stattfinden solle, im „Februar oder März“ nächsten Jahres. Bei dieser Veranstaltung werde man umfassend über „Zellchemie, Module und Packs sowie einen Produktionsplan mit einer klaren Roadmap bis zu einer Terawattstunde pro Jahr“ informieren, kündigte der CEO an.
Wie genau die angekündigte Roadmap aussehen wird, blieb zunächst offen. Beobachter gehen seit längerem davon aus, dass Panasonic nicht der alleinige Batterie-Partner von Tesla bleiben wird. Zudem hatten Musk und sein Führungsteam bereits bei der Hauptversammlung den Einstieg in eine eigene Zellproduktion angedeutet. In diesem Zusammenhang war die Rede von der Nutzung von Technologie des in diesem Frühjahr übernommenen Speicherspezialisten Maxwell Technologies, die eine deutlich effizientere Produktion und höhere Leistungsdichten ermöglichen soll.