Im August letzten Jahres hatte Tesla bekanntgegeben, dass der ehemalige Pressesprecher von Google in Deutschland Stefan Keuchel neuer PR-Chef des Unternehmens auf dem hiesigen Markt sowie in Österreich und der Schweiz wird. Nach nur wenigen Monaten verlässt er das Unternehmen wieder.
Keuchel erklärte im Gespräch mit t3n.de, dass er nicht mehr für Tesla tätig sein wird. Sein neuer Arbeitgeber stehe schon fest: Der 50-jährige ist ab erstem September beim Berliner Mikromobilitäts-Anbieter Circ „Vice President of Communications“. Circ wurde 2018 gegründet und gehört zu den größten deutschen Anbietern von E-Scootern.
Als Keuchel im November 2018 bei Tesla anfing, verkündete er: Der E-Mobilitäts-Pionier sei „eines der innovativsten und spannendsten Unternehmen der Welt, das eine Menge – dringend benötigten – frischen Wind in die Autoindustrie bringt“. Zu dieser Aussage stehe er weiter, sagte Keuchel im Gespräch mit t3n.de, das Angebot von Circ habe er jedoch nur schwer ablehnen können, da es ihm unter anderem „deutlich mehr Gestaltungsspielraum“ bietet.
Bei Circ wird Keuchel die globale Öffentlichkeitsarbeit für elf Länder verantworten, er berichtet laut t3n.de direkt an die Gründer. Konkrete Gründe für die Kündigung bei Tesla wollte er nicht äußern. Seine Stellungnahme deutet darauf hin, dass er nicht die erhoffte Gestaltungsfreiheit erhielt. Tesla-Chef Elon Musk gilt als Mikromanager, der nur wenigen seiner Führungskräfte vertraut und ihnen entsprechend große Freiräume lässt.
Der Abgang des deutschen PR-Chefs kommt für Tesla ungelegen: Die öffentlichkeitswirksame Kritik der bekannten Thüringer Elektroauto-Vermietung NextMove an der Qualität und dem Service des US-Herstellers sorgen derzeit für Unruhe auf dem deutschen Markt. Die beiden Firmen streiten sich darüber, wer Schuld daran hat, dass ein Großauftrag von NextMove über 100 Model 3 storniert wurde.