Firmenchef Elon Musk hat diesen Sommer verlauten lassen, dass Deutschland der bevorzugte Standort für die erste Elektroauto- und Batterie-Fabrik von Tesla in Europa ist. Die Mitteilung hat zahlreiche Bundesländer sowie die Lausitz dazu veranlasst, sich um eine mögliche deutsche “Gigafactory” zu bemühen. Auch Berlin bewirbt sich: Wie die Berliner Morgenpost berichtet, hat Wirtschaftssenatorin Ramona Pop im August einen Brief an Tesla geschickt.
Pop betonte in ihrem Schreiben die Tradition der Hauptstadt im Bereich Automobiltechnologie. Die Metropole sei zudem mittlerweile ein “Hotspot für internationale Unternehmen, um ihre digitalen Business Units zu etablieren”. Die Regierung glaube, “dass Tesla perfekt in dieses Biotop passen würde, da Berlin und seine digitale Industrie Talente und Spezialisten aus der ganzen Welt anziehen”, so Pop laut der Morgenpost.
Die Berliner Senatorin ließ Tesla der Zeitung zufolge bereits konkrete Standort-Vorschläge zukommen. Als erste Option nannte die Grünen-Politikerin den neuen Cleantech-Business-Park im Bezirk Marzahn. Das Areal bietet 600.000 Quadratmeter Fläche. Auch der Wissenschafts- und Technologiestandort Campus Buch käme für eine Tesla-Fabrik infrage, “perspektivisch” würden außerdem in Berlin-Tegel Flächen zur Verfügung stehen.
Neben geeigneten Standorten brachte Pop Berlins Forschungslandschaft mit ihren zahlreichen akademischen Institutionen im Umfeld der Automobilindustrie ins Spiel. Für die Versorgung mit Fachkräften seien zudem die guten Beziehungen zu den Automobilzentren Ost-Deutschlands, Polens und der Tschechischen Republik von Vorteil.
Seit seiner Nachricht auf Twitter hat sich Musk nicht mehr öffentlich zu der geplanten europäischen Fabrik des Unternehmens geäußert. Derzeit steht der beschleunigte Aufbau einer Produktionsstätte in China im Fokus. Berlin und diverse Bundesländer dürften es nach aktuellem Stand schwer haben, Teslas erster Deutschland-Standort zu werden: Musk orientiert sich ausdrücklich in die Nähe der deutsch-französischen Grenze.