Bericht: Tesla schrumpft Auslieferteam in den USA

Nach dem Hochlauf der Großserienproduktion des Model 3 und über einem Jahr Auslieferungen an Kunden in den USA steht bei Tesla 2019 die Expansion nach Europa sowie China auf dem Programm. Auf dem Heimatmarkt werden nun offenbar im großen Stil Stellen in der Auslieferungsabteilung abgebaut.

Tesla hat Anfang des Jahres die zweite Entlassungswelle innerhalb von sechs Monaten angekündigt. Anders könne das Unternehmen nicht langfristig rentabel arbeiten und bestehen, erklärte Firmenchef Elon Musk. Zunächst hieß es, dass vor allem Bereiche rund um die großen Elektroautos Model S und Model X von der Umstrukturierung betroffen sind, laut Medienberichten werden aber auch für das Model 3 eingeteilte Teams verkleinert.

Die Nachrichtenagentur Reuters berichtet unter Berufung auf Insider, dass Tesla in Nordamerika eine für den dortigen Markt zuständige Auslieferungsabteilung um mehr als die Hälfte geschrumpft hat. Um die 150 von insgesamt 230 Mitarbeitern an dem für die USA und Kanada zuständigen Ausliefer-Standort in Las Vegas sollen im Januar entlassen worden sein.

“Es gibt nicht genügend Lieferungen”, so ein ehemaliger Angestellter von Tesla im Gespräch mit Reuters. “Man braucht keine Mannschaft, da nicht sehr viele Fahrzeuge abzufertigen sind.” Tesla wollte sich zudem Bericht auf Anfrage nicht äußern. Wie viele Mitarbeiter insgesamt für Auslieferungen in den USA zuständig sind, ist nicht bekannt.

Tesla hat 2018 alles dafür getan, möglichst viele Model 3 zu bauen und in den USA auszuliefern. Zentraler Treiber dafür war neben der langen Wartezeit auf die neue Baureihe die Halbierung einer Steuererleichterung. Viele der verbleibenden Kaufinteressenten wollen die für 35.000 US-Dollar vor Steuern in Aussicht gestellte Basisversion des Model 3 erwerben – das Interesse an den bereits erhältlichen hochpreisigen Ausstattungen könnte in Nordamerika daher zunächst gesättigt sein. Im letzten Jahr wurden laut Reuters insgesamt 145.610 Model 3 an Kunden in den USA und Kanada übergeben, die günstigsten zum Preis von über 40.000 Dollar.

Telsa-Chef Elon Musk hat Investoren versichert, dass die Nachfrage nach dem Model 3 weiter groß ist – insbesondere in Europa und China, wo das Interesse an Limousinen deutlich höher als auf dem Heimatmarkt des Elektroautobauers ausfällt. Schon bald dürfte aber auch in Nordamerika die Zahl der Abnehmer wieder steigen: Das 35.000-Dollar-Model-3 könnte Musk zufolge ab Mitte des Jahres vom Band rollen. Ein vergleichbares Angebot der Konkurrenz ist derzeit nicht in Sicht.

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