Eine Reihe schlechter Nachrichten, beginnend mit enttäuschenden Zahlen im ersten Quartal, hat die Aktie von Tesla in diesem Jahr rund ein Drittel ihres Werts verlieren lassen; zuletzt kämpfe sie um die Marke von 200 Dollar. Nach Aussage eines Analysten könnte auf diesem Niveau erhöhtes Interesse an einer Übernahme des Elektroauto-Pioniers bestehen. Bereits im Jahr 2013 habe Apple ein „ernsthaftes Angebot“ für Tesla zum Preis von etwa 240 Dollar je Aktie vorgelegt, sagte Craig Irwin von Roth Capitals Partners dem Börsensender CNBC.
Diese bislang nicht bekannte Information ließ die Moderatoren erst einmal nachfragen, doch Irwin bestätigte seine Aussage: „Wir haben das mehrfach überprüft, und ich bin absolut sicher, dass es korrekt ist.“ Ob das Angebot die Phase der formalen Dokumentation erreicht hat, wisse er nicht, aber mehrere Quellen hätten bestätigt, dass das Angebot sehr ernst zu nehmen war. „Wenn Apple damals Interesse hatte, wird das heute wahrscheinlich auch so sein, wenn der Preis stimmt“, erklärte Irwin weiter. Das „Titan“-Autoprojekt des Computer-Herstellers sei „absolut nicht tot“.
Der angeblich gebotene Preis von 240 Dollar pro Aktie ist nicht direkt mit dem heutigen Börsenkurs vergleichbar, weil seitdem mehrere Kapitalerhöhungen bei Tesla stattgefunden haben. Laut dem Börsendienst sharesoutstanding.com lag die Zahl der Tesla-Aktien Anfang 2013 bei 114,5 Millionen, seit der jüngsten Kapitalaufnahme in diesem Mai sollen es 173,7 Millionen sein. Auf die heutige Aktienzahl umgerechnet ergäbe sich somit ein Angebotskurs von rund 160 Dollar.
Laut Irwin könnten neben Apple auch andere große Technologieunternehmen Interesse an Tesla entwickeln. Der Elektroautohersteller sei der Konkurrenz in mancher Hinsicht um viele Jahre voraus und gebe das Tempo in der Branche vor. Tesla sei kulturell gesehen „ein Technologieunternehmen, das aussieht wie ein Autohersteller“ und „deutlich weniger risikoavers“ als der Rest der Autobranche.