Die wichtigsten News von der Tesla-Hauptversammlung 2019

Nach einer kurzen Begrüßung durch die neue Board-Vorsitzende Robyn Denholm und einer Einführung durch den neuen Justiziar Jonathan Chang gehörte bei der Hauptversammlung von Tesla für das Jahr 2019 die Bühne Elon Musk – beide Vorredner entschuldigten sich sogar dafür, mit ihren „langweiligen“ Ausführungen den Auftritt des CEO zu verzögern. Als er dann das Wort ergriff, hatte er eine Reihe von interessanten Neuigkeiten zu berichten.

Nachfrage hoch, Produktion läuft: „Es gibt kein Nachfrageproblem, absolut nicht“, entgegnete Musk auf anderslautende Berichte über Tesla, die vor allem nach dem enttäuschenden ersten Quartal zu lesen waren. Die Verkäufe hätten zuletzt weit über der Produktion gelegen, und auch die laufe gut. Tesla habe gute Chancen, im aktuellen Quartal Rekord auf allen Ebenen zu erreichen.

Tesla und die Rohstoffe: Relativ wenig Beachtung fand in Berichten von Medien Musks Aussage, Tesla werde möglicherweise ins Rohstoffgeschäft einsteigen, also in Förderung oder Aufbereitung der von dem Unternehmen benötigten Materialien. In Zukunft werde Tesla noch viel mehr Batteriezellen brauchen als bisher, sagte Musk, weshalb man gezwungen sei, „sich die niedrigeren Stufen der Lieferkette näher anzusehen“. Mehr Informationen dazu soll es bei einem speziellen Anlegertag noch in diesem Jahr geben.

Möglicherweise eigene Zellproduktion: Musk bezeichnete die Technologie des vor kurzem übernommenen Speicherspezialisten Maxwell Technologies als „sehr wichtig“, weil sie deutliche Verbesserungen bei Kosten und Skalierbarkeit der Zellproduktion brächten. Ob Tesla davon in Eigenregie Gebrauch machen will, oder zusammen mit dem bisherigen Partner Panasonic, blieb offen. Drew Baglino, Vice President Technologie, ergänzte jedenfalls, Tesla habe beim Thema Batterieknappheit „nicht die Hände in den Schoß gelegt“.

Pickup und Semi: Musk bestätigte, dass sich die Produktion des geplanten E-Sattelschleppers Semi verzögert – er hoffe darauf, dass sie „gegen Ende nächsten Jahres“ beginne, sagte er. Zum Pickup sagte er, dieser solle in diesem Sommer vorgestellt werden. Das Auto werden nützlicher sein als ein Ford F-150 und sportlicher als ein Porsche 911 in Standardausführung, wiederhole der CEO.

Autonomes Fahren: Bis Ende nächsten Jahres wolle Tesla eine Flotte von 1 Million autonom fahrenden Autos (Robotaxis) auf den Straßen haben, hatte Musk in diesem April angekündigt. Wie er dazu jetzt erklärte, meinte er damit alle bis dahin seit Oktober 2016 verkauften Elektroautos von Tesla, die mit dem selbst entwickelten Autopilot-System ausgestattet sind. Der volle Funktionsumfang der Software solle bis Ende dieses Jahres erreicht sein. „Irgendwann im kommenden Jahr“ werde dann technisch keine menschliche Aufsicht mehr nötig sein, was die Grundlage für die anschließende Zulassung durch Behörden sei.

Solar-Dach: Nach der Vorstellung im Herbst 2016 wurde es zuletzt ruhig um Teslas Solar Roof, also Dachziegel mit integrierter Photovoltaik-Technik. Auf der Hauptversammlung kündigte Musk die dritte Generation davon an, die unter anderem deutlich niedrigere Preise bringen soll: Sie werde nicht mehr teurer sein als ein einfaches Schindelfach plus die Stromkosten eines normalen Haushalts, sagte Musk.

Und sonst: Tesla hat Pläne für ein Elektroauto entwickelt, das sich auch unter Wasser fortbewegen kann, berichtete Musk. In die Produktion werde es aber wohl nicht kommen – „zu wenig Nachfrage“. Außerdem erklärte der CEO, warum Tesla kein Geld für Anzeigen ausgibt: Sie werde im Moment nicht benötigt, und außerdem sei ihm die Werbebranche grundsätzlich nicht sympathisch.

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Blog: Tesla liefert in den USA derzeit 1000 Fahrzeuge pro Tag aus

In den USA scheint Tesla auf einem guten Weg zu sein, das von CEO Elon Musk ausgegebene Ziel von mindestens 33.000 US-Auslieferungen in diesem Juni zu erreichen. Wie der US-Blog Electrek unter Berufung auf interne Informationen aus dem Unternehmen berichtet, werden in den USA derzeit rund 1000 Tesla-Fahrzeuge pro Tag ausgeliefert. Zum Ende des Monats solle es einen zusätzlichen Schub geben, weil anschließend die Förderung von Elektroautos in den USA halbiert wird.

Wie Anfang Juni ebenfalls Electrek berichtet hatte, hat Tesla in den ersten beiden Monaten des laufenden Quartals in den USA bereits 33.000 seiner Elektroautos ausgeliefert. Im Juni sollten es mindestens noch einmal so viele werden oder sogar 36.000. Für das Erreichen des Mindestziels stellte Tesla Beschäftigten im Verkauf 1200 Dollar Bonus und in der Auslieferung 550 Dollar Bonus in Aussicht, beim höheren Wert sollten die Boni verdoppelt werden.

Hochgerechnet würden 1000 Autos pro Tag nicht ausreichen, um die Ziele von Musk zu erreichen, aber Tesla hat in der Vergangenheit gezeigt, dass das Liefervolumen rasch gesteigert werden kann, wenn das Quartalsende naht. Wie der CEO in internen Mails erklärt hatte, ist die Nachfrage nach den Elektroautos des Unternehmens hoch, das Problem sei vor allem, sie schnell und effizient zu den Kunden zu bringen. Dazu kündigte er an, jeden zweiten Tag Telefonkonferenzen mit Lieferteams weltweit abzuhalten, um Möglichkeiten zu finden, das Tempo der Auslieferungen zu erhöhen.

In den letzten Wochen hat Musk mehrmals öffentlich und intern erklärt, dass Tesla im laufenden zweiten Quartal neue Rekorde erreichen könne. Auf der Hauptversammlung sagte er sogar, dies sei „auf allen Ebenen“ möglich. Gegenüber Finanzanalysten hat Tesla prognostiziert, in dem Quartal weltweit 90.000 bis 100.000 Auslieferungen seiner Model 3, Model S und Model X zu erreichen.

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Video: Mann mit Maske löst Radmuttern an geparktem Model 3

Ein maskierter Unbekannter hat in Norwegen an beiden Hinterrädern eines geparkten Model 3 vier der fünf Radmuttern abgenommen und die fünfte deutlich gelockert. Das berichtet der Blog Teslarati unter Berufung auf eine Nachricht des betroffenen Besitzers auf Facebook. Auf YouTube wurde dazu ein Video veröffentlicht, auf dem allerdings lediglich zu sehen ist, wie sich ein maskierter Mann mit einem Werkzeug kurz an einem Rad zu schaffen macht.

Die Aufnahmen stammen vermutlich vom neuen „Wächter“-Modus, den Tesla seinen Elektroautos mit neuer Software aufgespielt hat. Dabei aktivieren sich die Kameras von abgestellten Fahrzeugen, wenn Erschütterungen registriert werden, und ihre Bilder werden aufgezeichnet. Die Funktion hat schon in mehreren Fällen dafür gesorgt, dass die Täter hinter mutwilligen Beschädigungen an Autos von Tesla identifiziert wurden.

Der neueste Fall scheint aber über solche Übergriffe hinauszugehen. Laut Teslarati ereignete er sich auf einem Parkplatz in der Nähe des Flughafens Bergen. Der Besitzer sei zunächst losgefahren, habe aber schon nach etwa zehn Metern bemerkt, dass mit seinem Model 3 etwas nicht stimmte. Er habe dann nachgesehen und festgestellt, dass an beiden Hinterrädern vier der fünf Muttern abgenommen waren und die fünfte stark gelockert war. Ein lokaler Reifenhändler haben mit neuen Muttern aushelfen können.

Später wertete der Besitzer die „Wächter“-Aufnahmen aus und sah, dass das Problem die Folge einer gezielten Manipulation war, so Teslarati weiter. Er gab die Aufzeichnungen an die Polizei weiter, die sich wegen der Maskierung jedoch schwertun dürfte, den Täter ausfindig zu machen. „Wäre der Fahrer nicht so aufmerksam gewesen, hätte viel passieren können“, wird eine Beamtin zitiert.

Offen blieb zunächst, ob der Täter mit seiner Aktion einen Unfall mit dem Tesla provozieren oder möglicherweise lediglich dessen Räder stehlen wollte und sich dabei gestört fühlte. Auf dem kurzen Video-Ausschnitt blickt er mehrmals in unterschiedliche Richtungen und wirkt dabei nervös. Denkbar ist auch, dass er bemerkt hat, dass der Tesla-Wächter angeschlagen hatte – in diesem Fall wird laute Musik abgespielt und ein Hinweis auf dem Bildschirm eingeblendet.

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Tesla nimmt Model 3 mit größter Reichweite aus dem Programm

Mit dem nahenden Quartalsende, für das CEO Elon Musk neue Rekorde in Aussicht gestellt hat, scheint Tesla konsequent zu versuchen, die Komplexität bei der Produktion des Model 3 zu verringern. Wie mehrere Interessenten in deutschen Foren melden, ist die Variante mit großer Batterie und Heckantrieb (Long Range RWD) seit dieser Woche nicht mehr frei konfigurierbar erhältlich. Lediglich einige vorproduzierte Fahrzeuge sollen noch zur Verfügung stehen.

Schon bislang mussten Kunden Umwege gehen, wenn sie ein Model 3 mit großer Batterie, aber ohne Allradantrieb kaufen wollten. Im deutschen Online-Konfigurator war es nie verfügbar, weshalb Kunden entweder telefonisch bestellen oder online ein Modell mit Allradantrieb auswählen und dann von Tesla auf Heckantrieb umstellen lassen mussten. Im Konfigurator für die USA war die Variante LR RWD Ende 2018 eine Zeitlang zu finden, mittlerweile ist sie aber auch dort verschwunden.

Aktualisierung: Auf Reddit hat ein Nutzer eine E-Mail veröffentlicht, in der Tesla mehreren Leasingfirmen mitgeteilt haben soll, dass die Produktion des Model 3 LR RWD mit sofortiger Wirkung eingestellt wurde. Dies würde bedeuten, dass die Neuigkeit nicht nur deutsche oder europäische, sondern Kunden weltweit betrifft. Möglicherweise würden nicht einmal alle bereits in dieser Variante bestellten Autos ausgeliefert.

In den USA wie Europa sind allerdings weiterhin Model 3 in dieser Variante als vorproduzierte Fahrzeuge verfügbar. In Deutschland kosten sie bei ansonsten offenbar gleicher Ausstattung rund 2500 Euro weniger als die Version mit Allradantrieb. Gegen Freitagmittag standen auf der deutschen Tesla-Website nur noch fünf fertige Model 3 LR RWD zur Auswahl, während für die Version mit Allradantrieb mehr als 100 angegeben wurden.

Neben dem etwas niedrigeren Preis ist für Kunden die Reichweite des Modells mit Heckantrieb interessant. Nach dem WLTP-Zyklus gibt Tesla sie mit 600 Kilometern ohne Nachladen an. Das Allrad-Modell kommt hier auf einen Wert von 560 Kilometern. Ob das Unternehmen auch auf Dauer keine Model 3 mit großer Batterie und lediglich Heckantrieb regulär anbieten möchte, blieb zunächst offen. Auf Rechtslenker-Märkten wie Großbritannien stehen derzeit zumindest online nur zwei Varianten des Model 3 – Standard-Reichweite plus und Performance – zur Auswahl.

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Warum Elon Musk weiter kein Geld für Tesla-Werbung ausgeben will

Seit seiner Gründung im Jahr 2003 hat der Elektroautohersteller noch keinerlei Geld für bezahlte Werbung ausgegeben – und laut seinem CEO Elon Musk wird das bis auf weiteres auch so bleiben. „Ich bin nicht für alle Ewigkeit dagegen, aber bislang war das nicht nötig, also naja…“, sagte Musk diese Woche auf der Tesla-Hauptversammlung in Kalifornien.

Damit widersprach er verschiedenen Experten, die eine schwächer werdende Nachfrage bei Tesla diagnostizierten und dem Unternehmen deshalb dazu rieten, sie mit dem klassischen Mittel bezahlte Werbung wieder in Schwung zu bringen. Nach Darstellung von Musk aber sieht es ganz anders aus: „Wir verkaufen derzeit mehr Autos, als wir produzieren können, also würde Werbung nur unsere finanzielle Situation verschlechtern“, sagte er vor den Aktionären.

Es gibt allerdings noch einen weiteren, stärker persönlichen Grund, warum Musk so lange wie möglich auf bezahlte Anzeigen verzichten möchte: Er mag sie nicht. Denn in seinen Augen wird in der Werbung zu viel „mit Tricks und falschen Assoziationen“ gearbeitet. Schlechte Produkte würden in einem schönen Umfeld mit gut aussehenden Menschen verkauft, und das finde er „irgendwie böse“, erklärte Musk.

Anschließend sprach er darüber, er könne sich sachliche Gegendarstellungen zu falschen Meldungen über Tesla vorstellen, was aber offenbar nicht ganz ernst gemeint war. „Schauen Sie, unsere Autos fangen gar nicht an zu brennen“, nannte Musk lachend als Beispiel für einen möglichen Aufklärungsspot.

Allerdings schloss er den Einsatz von bezahlter Werbung nicht grundsätzlich aus. Wahrscheinlich ließe sich damit – wenn es denn nötig wäre – tatsächlich für höhere Nachfrage sorgen, sagte er. Einstweilen aber dürfte Tesla weiter versuchen, vor allem mit spektakulären eigenen Aktionen wie Musks Roadster als Test-Last für Raketen von SpaceX und mit überlegenen Autos von sich reden zu machen.

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Tesla will mobilen Reparatur-Service deutlich ausbauen

Laut manchen Beobachtern befindet sich Tesla nach der Produktions- und der Auslieferungshölle beim Model 3 (die allerdings auch noch nicht ganz ausgestanden scheint) jetzt in der Service-Hölle. Nach Berichten warten manche Besitzer monatelang auf zu ersetzende Teile für ihre Elektroautos, und auch die Erreichbarkeit von Service-Zentren und Hotlines lässt zu wünschen übrig. CEO Elon Musk erkennt diese Probleme an – und will unter anderem Model X als Service-Mobile für größere Reparaturen beim Kunden einführen.

„Ich bin sehr angetan von unseren mobilen Services. In Los Angeles haben wir einen Test, bei dem ein Lieferwagen mit einem neuen Reifen kommt und ihn innerhalb einer halben Stunde montiert“, sagte Musk bei der Hauptversammlung von Tesla in dieser Woche. Ein Auto zu kaufen, bedeute Freiheit, also müsse Tesla bei seinen Kunden dafür sorgen, dass es nach Schäden oder Problemen schnell wieder zur Verfügung steht.

Dazu will Tesla neue Service-Center eröffnen – in Deutschland sind derzeit neue Standorte in Hannover und München angekündigt. Aber auch an anderer Stelle soll es Verbesserungen geben. Laut dem YouTube-Kanal „Roadshow“ will das Unternehmen demnächst zusätzlich Model X für größere Reparaturen beim Kunden umrüsten. Derzeit nutzt Tesla in den USA einige ältere Model S als solche mobilen Werkstätten. Wie Roadshow zeigt, sind sie – zumindest bei kalifornischem Wetter – unter anderem in der Lage, im Freien einen Airbag zu wechseln.

Wie Musk auf der Hauptversammlung weiter ankündigte, sollen bald auch Arbeiten wie Stoßstangen-Reparaturen und Karosserie-Arbeiten von Tesla-Mitarbeitern mobil erledigt werden. Nichts sei für Kunden ärgerlicher, als wenn „es eine Ewigkeit dauert, bis ein Unfallschaden repariert ist, und eine externe Karosseriewerkstatt dann ein Vermögen dafür verlangt“. Einen ersten mobilen Stoßstangen-Tausch habe es schon gegeben, außerdem sollen Karosserie-Arbeiten künftig verstärkt intern vorgenommen werden.

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Europäische Fahrer bestätigen höhere Ladeleistung nach Update bei Model 3

Wie angekündigt hat Tesla über das Pfingstwochenende begonnen, in Europa ein Funk-Update für das Model 3 zu verteilen, mit dem sich die maximale Ladeleistung des Elektroautos deutlich erhöht. Mehrere deutsche Besitzer bestätigten auf Twitter und in einem Forum in den vergangenen Tagen, die Aktualisierung auf die neue Software-Version 2019.20 erhalten zu haben. Diese sieht unter anderem vor, dass Model 3 an schnellen CCS-Ladestationen mit bis zu 200 Kilowatt Leistung laden können.

Bei seinen eigenen Superchargern hat Tesla eine neue Generation V3 vorgestellt, die bis zu 250 Kilowatt Strom liefern soll. Vorerst sind die eigenen Ladestationen aber auch nach dem Update für das Model 3 noch auf 120 Kilowatt begrenzt. Die höchste Leistung können Tesla-Fahrer deshalb derzeit an CCS-Stationen von Drittanbietern erreichen. In Europa bauen beispielsweise Ionity und Allego schnelle CCS-Ladenetze auf.

Die höchste für Deutschland gemeldete Ladeleistung am aktualisierten Model 3 lag zuletzt bei 178 Kilowatt; laut dem Twitter-Nutzer „nomenklatur“ wurde sie erreicht an einer Ladesäule von Ionity. Der norwegische Tesla-Tester Björn Nyland hat das Update über das Pfingstwochenende ebenfalls ausprobiert und erreichte bei Ionity vorübergehend eine Leistung von 192 Kilowatt, wie er berichtet.

Wie verschiedene Autozeitungen melden, ist das Model 3 mit der Freischaltung bis 200 Kilowatt jetzt (wieder) das am schnellsten ladende Elektroauto der Welt. Zwischendurch hatte sich Audi mit dem e-tron diese Position gesichert, der bis zu 150 Kilowatt Ladeleistung aufnimmt. Die teureren Modelle S und X von Tesla dagegen liegen weiter dahinter, auch in der seit Ende April aktualisierten Variante. In den USA können Model 3 am ersten V3-Supercharger bereits mit 250 Kilowatt laden, bei Model S und Model X sind maximal 200 Kilowatt möglich.

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Neues Solar-Dach von Tesla soll deutlich billiger werden

Mit der Vorstellung von Dachziegeln mit integrierter Photovoltaik sorgte Tesla im Herbst 2016 für Aufsehen. Sie sind nicht das erste Produkt dieser Art, waren aber schöner anzusehen als frühere Angebote und sollten laut Tesla-CEO Elon Musk problemlos zu installieren sein. Nach dem Verkaufsstart vor zwei Jahren wurde es ruhiger um das Solar-Dach, unter anderem weil sich zeigte, dass die Installation doch nicht so einfach vonstatten geht. Jetzt aber gibt es laut Musk wieder ehrgeizige Pläne damit.

Mittlerweile sei die dritte Generation des Solar-Daches fast fertig, erklärte Musk auf der Tesla-Hauptversammlung in dieser Woche. Die Integration von Photovoltaik in Dachmaterial habe sich als „ganz schön schwieriges technisches Problem“ erwiesen, sagte der CEO, unter anderem, weil das Paket eine Haltbarkeit von 30 Jahren haben müsse. Aus diesem Grund habe man viele Tests vornehmen müssen und beispielsweise in sechs Monaten eine Verwendung über 30 Jahre simuliert. Über die neueste Version des Dachs sei er „begeistert“.

Wenn bei Tesla schwierige technische Probleme zu lösen sind, ist Musk meist nicht weit, doch in den letzten Monaten musste er sich verstärkt darum kümmern, zunächst Produktion und dann Auslieferung des neuen Model 3 in den Griff zu bekommen. Seit kurzem scheint er seine Aufmerksamkeit auch wieder anderen Produkten wie dem Solar-Dach widmen zu können, das wie die Elektroautos von Tesla Teil seiner Vision von sauberer Energie und Transport ist. 2019 werde das Produkt wieder im Fokus stehen, kündigte Musk in diesem April an.

Neuen Schwung verspricht er sich unter anderem durch niedrigere Preise. Bei der Vorstellung des Dachs hatte Musk typische Kosten von 21,85 Dollar pro Quadratfuß in den USA genannt. Auf der Hauptversammlung sagte er jetzt, Tesla habe gute Chancen, den Preis so weit zu senken, dass er dem für ein einfaches Schindeldach plus den Stromkosten für einen normalen Haushalt entspricht – möglicherweise plant das Unternehmen hier also ein Finanzierungsmodell mit laufenden Zahlungen. „Wenn wir ein besseres Produkt zu einem niedrigeren Preis bieten, wird es abheben wie verrückt“, sagte Musk voraus.

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Tesla will Maxwell-Technologie verwenden – eigene Zellfertigung geplant?

Mit frühen Planungen und einer engen Partnerschaft mit Panasonic hat Tesla dafür gesorgt, dass trotz seines schnellen Wachstums genügend Batterien für seine Elektroautos Model 3, Model S und Model X zur Verfügung stehen. Mittlerweile aber stößt auch der Pionier damit an Grenzen – laut CEO Elon Musk hat es derzeit keinen Sinn, neue Modelle auf den Markt zu bringen, weil dies bei den Batterien auf Kosten der bestehenden gehen würde. Doch eine Lösung für dieses Problem scheint schon gefunden zu sein, wie Musk und sein Team bei der Hauptversammlung in dieser Woche durchblicken ließen.

Auf die Frage eines Aktionärs, ob und wie die Technologie des vor kurzem übernommenen Speicherspezialisten Maxwell Technologies eingesetzt werde, antwortete Musk, es gehe dabei um sehr wichtige Technologien mit bedeutenden Auswirkungen auf „Kosten und Skalierbarkeit der Zellproduktion“. Dadurch sinke unter anderem der Kapitalbedarf für die Produktion. Details werde Tesla aber erst an einem Anlegertag zu Batterien und Antriebstechnik nennen, der noch in diesem Jahr stattfinden soll, kündigte Musk an.

Zwei weitere Manager, die Musk bei dem Aktionärstreffen auf das Podium bat, äußerten sich ähnlich. „Wir haben nicht die Hände in den Schoß gelegt“, sagte Drew Baglino, Vice President für Technologie, zum Thema Batterieknappheit. Man wolle „Herr über das eigene Schicksal“ sein, eine Lösung sei schon vorbereitet. Auch der Technikvorstand JB Straubel bestätigte, dass Tesla eine „Lösung für Batteriezellproduktion im großen Maßstab“ brauche. Laut Musk denkt das Unternehmen deshalb sogar darüber nach, selbst ins Rohstoffgeschäft einzusteigen.

Für Beobachter sind all das deutliche Anzeichen dafür, dass Tesla selbst in die Produktion von Batteriezellen einsteigen möchte. Der US-Blog Electrek etwa berichtet, bei Baglinos Aussage, eine Lösung sei schon vorbereitet, habe Straubel ihn nervös lächelnd angesehen – als habe er Angst, dass der Kollege sich verplappert. „Es scheint ziemlich klar zu sein, dass Tesla seine Erfahrung mit Panasonic nutzen will, um mit Technologie von Maxwell mit der Produktion eigener Batteriezellen zu beginnen“, schreibt Electrek.

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Musk relativiert Ankündigung von 1 Million Tesla-Robotaxis bis 2020

Mit seiner Äußerung, Tesla werde bis zum Jahr 2020 mehr als eine Million autonom fahrender „Robotaxis“ auf den Straßen haben, hat CEO Elon Musk Ende April für Erstaunen gesorgt – und für Unglauben. Bei der Hauptversammlung in dieser Woche hat Musk diese Aussage jetzt relativiert: „Wir haben die Grundlagen für eine Flotte geschaffen, in der im Prinzip jedes von uns seit Oktober 2016 produzierte Auto in der Lage ist, autonom zu fahren“, sagte er. Wenn man all diese Fahrzeuge zusammenzähle, komme man bis 2020 auf eine Million Teslas mit der Fähigkeit zum autonomen Fahren.

Die früheren Äußerungen Musks waren so aufgefasst worden, dass Tesla vorhat, bis Ende kommenden Jahres selbst eine Robotaxi-Flotte aus einer Million neuen Elektroautos zu produzieren und zu betreiben. Jetzt stellte der CEO klar, dass mit der Million stattdessen nur die Zahl der Fahrzeuge in Kundenhand gemeint war, die autonome Fähigkeiten haben. Allerdings müssten dafür ab Oktober 2016 produzierte Autos zunächst auf die neueste Generation Computer-Hardware umgerüstet werden, die Tesla seit diesem Jahr selbst produziert. Wer die Option „Full Self-Driving“ (volles Potenzial für autonomes Fahren) mitbestellt hat, soll den Tausch kostenlos bekommen.

In seinem Vortrag auf der Hauptversammlung berichtete Musk von seinem eigenen Tesla, in dem bereits Software zur späteren Veröffentlichung bei den Kunden läuft. Er habe zwei Software-Versionen, sagte er, eine für Tests zum autonomen Fahren und eine für erweitertes Herbeirufen. „Unser Fortschritt erscheint langsamer, als er in Wirklichkeit ist“, erklärte Musk in Anspielung auf unterschiedliche Fehler, die Teslas Autopilot-System immer noch macht. Mit der neuesten Version könne sein Auto bereits autonom von zuhause in sein Büro fahren, er müsse aber noch gelegentlich selbst eingreifen.

Bis Ende des Jahres dürfte das Autopilot-System für autonomes Fahren in der Entwicklung seinen finalen Funktionsumfang erreicht haben, erklärte Musk. „Irgendwann im kommenden Jahr“ dann werde der Autopilot technisch in der Lage sein, ohne menschliche Aufsicht zu fahren. Anschließend müsse man noch die Aufsichtsbehörden überzeugen, dass das System sicher genug für eine Zulassung ist. Entscheidend dafür sei, Milliarden Meilen an Erfahrungen damit zu sammeln, „wahrscheinlich sogar einige zehn Milliarden“.

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