Seit seiner Gründung im Jahr 2003 hat der Elektroautohersteller noch keinerlei Geld für bezahlte Werbung ausgegeben – und laut seinem CEO Elon Musk wird das bis auf weiteres auch so bleiben. „Ich bin nicht für alle Ewigkeit dagegen, aber bislang war das nicht nötig, also naja…“, sagte Musk diese Woche auf der Tesla-Hauptversammlung in Kalifornien.
Damit widersprach er verschiedenen Experten, die eine schwächer werdende Nachfrage bei Tesla diagnostizierten und dem Unternehmen deshalb dazu rieten, sie mit dem klassischen Mittel bezahlte Werbung wieder in Schwung zu bringen. Nach Darstellung von Musk aber sieht es ganz anders aus: „Wir verkaufen derzeit mehr Autos, als wir produzieren können, also würde Werbung nur unsere finanzielle Situation verschlechtern“, sagte er vor den Aktionären.
Es gibt allerdings noch einen weiteren, stärker persönlichen Grund, warum Musk so lange wie möglich auf bezahlte Anzeigen verzichten möchte: Er mag sie nicht. Denn in seinen Augen wird in der Werbung zu viel „mit Tricks und falschen Assoziationen“ gearbeitet. Schlechte Produkte würden in einem schönen Umfeld mit gut aussehenden Menschen verkauft, und das finde er „irgendwie böse“, erklärte Musk.
Anschließend sprach er darüber, er könne sich sachliche Gegendarstellungen zu falschen Meldungen über Tesla vorstellen, was aber offenbar nicht ganz ernst gemeint war. „Schauen Sie, unsere Autos fangen gar nicht an zu brennen“, nannte Musk lachend als Beispiel für einen möglichen Aufklärungsspot.
Allerdings schloss er den Einsatz von bezahlter Werbung nicht grundsätzlich aus. Wahrscheinlich ließe sich damit – wenn es denn nötig wäre – tatsächlich für höhere Nachfrage sorgen, sagte er. Einstweilen aber dürfte Tesla weiter versuchen, vor allem mit spektakulären eigenen Aktionen wie Musks Roadster als Test-Last für Raketen von SpaceX und mit überlegenen Autos von sich reden zu machen.