Teslas Übernahme von Maxwell verspricht leistungsfähigere Batterien

Diese Woche wurde bekannt, dass Tesla die US-Firma Maxwell Technologies kauft. Da der Elektroautobauer in diesem Jahr sparen will, dürfte sich Firmenchef Elon Musk einiges von der mit 200 Millionen Dollar dotierten Übernahme versprechen. Mittlerweile ist mehr über die Arbeit des als Spezialisten für Super- und Ultra-Kondensatoren bekannten Unternehmens bekannt.

Musk ist zwar erklärter Fan von Superkondensatoren – umgangssprachlich auch “Supercaps” genannt -, für die Übernahme von Maxwell Technologies war aber wohl ein anderer Aspekt entscheidend: Dokumente im Netz zeigen, dass das Unternehmen eine sogenannte “trockene Elektrode” entwickelt und deren Produktionsprozess patentiert hat. Die Innovation könnte Tesla zu einer neuen, günstigen Generation von langlebigen Batterien verhelfen, die Elektroautos mehr Reichweite und schnelleres Aufladen ermöglichen.

Laut Maxwell Technologies lassen sich mit der neuen Komponente Batteriezellen mit hoher Energiedichte produzieren, ohne deren physische oder elektrochemische Eigenschaften zu verschlechtern. Die trockene Elektrode erlaube es, schneller Energie abzugeben, als es bei bisherigen Lösungen der Fall ist. Maxwell Technologies sei es mit Tests bereits gelungen, die Skalierbarkeit – und damit die Massenproduktion – der Neuerung zu demonstrieren.

Ein Autohersteller und ein Zulieferer prüfen die trockenen Elektroden bereits, erklärte Maxwell Technologies einem Bericht der Financial Times zufolge. Die Markteinführung sei ursprünglich für das Jahr 2022 vorgesehen gewesen, nach der Übernahme durch Tesla könnten sich diese Pläne nun ändern. Tesla selbst äußerte sich nicht weiter dazu, was mit der Technik oder den Patenten von Maxwell Technologies geplant ist.

Der Maxwell-Kauf könnte darauf hinweisen, dass sich Tesla wie andere Autounternehmen für die nächste Elektroauto-Batteriegeneration rüstet: Festkörper-Akkus, die höhere Energiedichten, schnellere Ladezeiten und größere Sicherheit versprechen. Trockenelektroden gelten laut Branchenexperten als wichtiger Schritt auf dem Weg in Richtung Festkörper-Batterie.

Noch sind Festkörper-Batterien nicht serienreif, bis zum Einsatz in der Massenproduktion von Elektroautos können Fachleuten zufolge noch viele Jahre vergehen. Als führend auf diesem Gebiet gilt der Toyota-Konzern, die Japaner rechnen nach aktuellem Stand nicht vor Anfang/Mitte des nächsten Jahrzehnts mit der Marktreife von Festkörper-Speichern.

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