Tesla veröffentlicht Quartalsbericht für das Q1 2018

Tesla hat den Quartalsbericht für das erste Quartal 2018 veröffentlicht. Anbei die wichtigsten Informationen in Stichpunkten:

  • Tesla habe in der zweiten Hälfte des 1. Quartals deutliche Fortschritt in der Model 3-Produktion gemacht
  • Die Fortschritte setzen sich zu Beginn des 2. Quartals fort
  • Vor dem geplanten Stillstand Mitte April hat man drei Wochen lang mehr als 2.000 Model 3 pro Woche produziert
  • In der letzten Wochen waren es 2.270 Model 3 und 2.024 Model und Model X (neuer Rekord für Tesla)
  • Model 3 steht kurz davor die meistverkaufte mittelgroße Premium-Limousine der USA zu werden
  • In Q3 und Q4 erwartet Tesla ein positives Konzernergebnis (ohne Berücksichtigung der nicht zahlungswirksamen aktienbasierten Vergütungen)
  • In beiden dieser Quartale soll die volle Profitabilität nach GAAP erreicht werden
  • Dafür muss man Produktionsvolumen von 5.000 Einheiten pro Woche erreichen und Bruttomarge des Model 3 von leicht negativ in Q1 auf nahezu ausgeglichen in Q2 bekommen
  • Die Bruttomarge des Model 3 soll im 3. und 4. Quartal auf „sehr positiv“ gesteigert werden
  • Monatelang war Batteriemodul-Linie der Hauptproduktionsengpass
  • Nach dem Einsatz mehrerer halbautomatischer Linien und der Verbesserung der ursprünglichen Linien hat man diesen Engpass weitgehend überwunden
  • Tesla erwartet eine Modulproduktionsrate von 5.000 Autosätzen pro Woche, noch bevor man die neue automatisierte Linie von Tesla Deutschland installieren
  • Dennoch sollte diese neue automatisierte Modullinie nach der Installation die Herstellungskosten deutlich senken
  • Das Automatisierungsteam in Deutschland konzentriert sich derzeit auf weitere Kapazitätserweiterungen
  • In etwa zwei Monaten sollen das Produktionsvolumen von 5.000 Model 3 pro Woche erreicht werden
  • Dennoch schwierig, genaues Produktionsvolumen vorherzusagen
  • Es wird, wie schon im ersten Quartal, zusätzliche Ausfalltage geben, um die Produktion weiter hochzuschrauben
  • Gut zwei Wochen zwischen Anfang April und dem geplanten Stillstand in der 3. Aprilwoche wurden 4.750 Model 3 produziert, was bereits etwa der Hälfte der Produktion des gesamten Vorquartals entsprach
  • Sobald die Produktionsrate von 5.000 Model 3 pro Woche erreicht ist, wird man neue Optionen wie den Allradantrieb und das Basismodell mit einem Standard-Akkupack anbieten
  • Die anschließende Steigerung auf 10.000 Model 3 pro Woche soll aufgrund der gesammelten Erfahrung auf einer kapitaleffizienten Art und Weise geschehen
  • Basierend auf jeder messbaren Messgröße ist das Model 3 bereits das qualitativ hochwertigste Fahrzeug, das Tesla jemals gebaut hat
  • Ergonomisch anspruchsvolle Schritte, z.B. das Zusammenführen von Akkupack und Antriebseinheit, sind bei der Model 3-Produktion automatisiert und sorgen so für eine verbesserte Sicherheit bei den Mitarbeitern
  • Man habe jedoch einen Fehler gemacht, indem man zu schnell zu viele Prozesse automatisiert habe
  • Deshalb hat man einige Prozessen nun halbautomatisiert oder gar in manuelle Prozesse geändert
  • Dennoch plant man langfristig die vollständige Automatisierung
  • Die Haupt-Montagelinie besteht aus weniger als 50 Schritten und damit ca. 70% weniger als herkömmliche Montagelinien
  • Alle Model 3-Fahrzeuge verwenden lediglich einen Standard-Karroserrierahmen, wohingegen das Model S über 80 hat
  • Der Kabelbaum des Model 3 hat 50% weniger Masse als bei einem durchschnittlichen Fahrzeug
  • Zudem hat das Model 3 einen Bruchteil der Anzahl an Controller, Anschlüsse und CPUs anderer Fahrzeuge
  • Die Model 3-Akkuzellen sind die Zellen mit der höchsten Energiedichte, die in jedem Elektrofahrzeug verwendet werden
  • Dies hat man erreicht, indem man den Kobaltgehalt pro Akkupack deutlich reduziert und gleichzeitig den Nickelgehalt erhöht hat
  • Der Kobaltgehalt von Teslas Nickel-Kobalt-Aluminium-Kathodenchemie ist bereits heute niedriger als bei anderen Zellherstellern mit einem Nickel-Mangan-Kobalt-Verhältnis von 8:1:1
  • Damit liegt das Bruttogewicht des Modells 3 auch mit der Batterie auf dem Niveau der Benziner
  • Nachfrage nach Model S und Model X weiterhin sehr hoch
  • Nach den Rekordaufträgen in Q3 und Q4 2017 hatte man das bisher höchste Auftragsvolumen in Q1
  • Da Nachfrage weiterhin das Angebot übersteigt, macht man erhebliche Fortschritte in der Margenverbesserung
  • Nach den Rekordaufträgen in Q3 und Q4 2017 hatten wir unser bisher höchstes Auftragsvolumen in Q1
  • Im ersten Quartal produzierte man 24.728 Fahrzeuge vom Typ Model S und X sowie 9.766 Fahrzeuge vom Typ Model 3 und lieferte 21.815 Fahrzeuge vom Typ Model S und X sowie 8.182 Fahrzeuge vom Typ Model 3 aus, insgesamt 29.997 Auslieferungen
  • Kurzfristige betriebliche und logistische Probleme führten zum Ende des ersten Quartals zu einem Anstieg der Anzahl der Fahrzeuge des Model S und des Model X im Transit zu den Kunden
  • Die Nettoreservierung vom Model 3, einschließlich konfigurierter, noch nicht ausgelieferter Bestellungen, lag am Ende des ersten Quartals weiterhin über 450.000, obwohl weltweit weniger als 20 Filialen das Model 3 ausgestellt hatten
  • Man plant im zweiten Quartal deutlich mehr Fahrzeuge des Model 3 in den Filialen einzusetzen
  • Am 15. März wurde ein bedeutendes Autopilot-Update veröffentlicht, welches von den Kunden gut aufgenommen wurde
  • Außerdem wurde die Mapping-Architektur verbessert, die eine wichtige Plattform für das vollständig autonome Fahren darstellt
  • Die neueste Kartierungssoftware in den Fahrzeugen ist wesentlich einfacher und schneller und bietet ein besseres Benutzererlebnis und eine bessere Leistung
  • Im ersten Quartal hat man neun neue Filialen und Servicestandorte eröffnet, so dass zum Quartalsende weltweit 339 Standorte entstanden sind
  • Man baut die Servicekapazitäten vor allem durch den Ausbau der elektrifizierten Mobile Service Flotte weiter aus
  • Diese Servicekapazität ist schneller einsatzbereit, verursacht geringere Vorab- und Betriebskosten und hat zu einer deutlich höheren Kundenzufriedenheit von durchschnittlich 98% geführt
  • Heute sind rund 300 mobile Servicefahrzeuge im Einsatz, das entspricht etwa 60 Servicestandorten
  • Am Ende des ersten Quartals wurden 25% aller Serviceleistungen in Nordamerika durchgeführt, ohne dass die Kunden ein physisches Servicezentrum aufsuchen mussten
  • Im vergangenen Quartal hat man 77 neue Supercharger-Standorte mit insgesamt 1.205 Ladestationen eröffnen, sodass man aktuell weltweit über 9.300 Supercharger-Ladestationen verfügt
  • Auch in diesem Jahr strebt man eine Verdreifachung der eingsetzten MWh für die Energiespeicherprodukte an
  • Im ersten Quartal stieg der Einsatz von Energiespeichern um 161% von Q4 2017 auf 373 MWh an
  • Darin enthalten ist das 129 MWh-Projekt in Südaustralien, das im vergangenen Jahr installiert wurde, wobei die endgültige kommerzielle Übertragung im ersten Quartal erfolgte
  • Darüber hinaus hat man im ersten Quartal eine Rekordzahl von Powerwall-Systemen für Wohngebäude eingesetzt
  • Trotz des deutlichen Wachstums der Powerwall-Auslieferungen ist der Auftragsbestand im ersten Quartal weiter gewachsen
  • Zudem hat man im ersten Quartal 76 MW an Solarstromerzeugungsanlagen installiert
  • 66% der für Wohngebäude eingesetzten Energiespeicher waren Barverkauf oder kreditfinanziert, gegenüber 31% im Q1 2017 und 9% im Q1 2016
  • Aufgrund höherer Vorabverkäufe, geringerer Konzentration auf weniger profitable kommerzielle Projekte und der Konsolidierung der Vertriebskanäle verzeichnete das Solargeschäft im Jahr 2017 einen leicht positiven Cashflow
  • Tesla erwartet, dass der Cashflow aus dem Solargeschäft im ersten Halbjahr 2018 auf diesem Niveau bleibt und sich danach deutlich verbessert
  • Tesla priorisiert weiterhin Powerwall-Auslieferungen, wenn diese zusammen mit Solarmodulen gekauft werden
  • Die Gigafactory 2 in Buffalo steigerte im 1. Quartal weiterhin die Produktion
  • Man arbeitet daran, dass Produktdesign und den Herstellungsprozess zu verbessern, um auch das Kundenerlebnis zu verbessern und gleichzeitig die Herstellungskosten zu senken und ein hohes Qualitätsniveau zu erreichen
  • Die Produktion von Solardächern sollte sich in der zweiten Jahreshälfte deutlich beschleunigen

Wirtschaftliche Kennzahlen, ausschließlich nach amerikanischem Rechnungslegungsstandard US-GAAP:

  • Umsatz aus den Automobilverkaufen: 2,735 Mrd. USD (Q4: 2,702 Mrd. USD, Q1 2017: 2,290 Mrd. USD)
  • Bruttomarge bei Automobilverkäufen: 19,7% (Q4: 18,9%, Q1 2017: 27,4%)
  • Umsatz aus Automobilverkäufen stieg im Vorjahresvergleich um 19% an
  • ZEV-Credits brachten in Q1 50 Million USD ein (keine Credits-Verkäufe in Q1 2017)
  • Mit der Einführung des neuen Erlösrealisierungsstandards ab dem 1. Januar 2018 gilt die Leasingbilanzierung grundsätzlich nur noch für von Tesla direkt geleaste Fahrzeuge ohne Bankpartner
  • Infolge dieser Änderung waren im ersten Quartal nur 8 % der Lieferungen Gegenstand der Leasingbilanzierung
  • Man geht davon aus, dass man in diesem Jahr keine Leasingoption für das Model 3 anbieten wird, da man sich weiterhin auf Barverkäufe konzentrieren will
  • Der jüngste freiwillige Rückruf von 125.000 Fahrzeugen des Typs Model S im Zusammenhang mit Schraubenkorrosion war nicht wesentlich für Teslas Gewährleistungsrückstellungen und wird voraussichtlich durch die Freistellungsverpflichtungen des Lieferanten gedeckt sein
  • Umsatz aus der Energy-Sparte: 410 Mio. USD (Q4: 298 Mio. USD, Q1 2017: 213,9 Mio. USD)
  • Bruttomarge der Energy-Sparte: 8,5% (Q4: 5,5%, Q1 2017: 29,1%)
  • Umsatz der Energie-Sparte ist um 92% gegenüber dem ersten Quartal 2017 und um 38% gegenüber dem vierten Quartal 2017 gestiegen
  • Gesamtumsatz: 3,408 Mrd. USD (Q4: 3,288 Mrd. USD, Q1 2017: 2,696 Mrd. USD)
  • Umsatz aus Service und andere Tätigkeiten lag bei 263 Mio. USD
  • Umsatz aus Service und andere Tätigkeiten stieg um 37% im Vergleich zum ersten Quartal 2017, was hauptsächlich auf höhere Gebrauchtwagenverkäufe zurückzuführen ist, ging jedoch im Vergleich zum Q4 2017 um 9% zurück, da die Gebrauchtwagenverkäufe im ersten Quartal 2018 im Vergleich zum vierten Quartal 2017 aufgrund eines geringeren Bestands an zum Verkauf stehenden Gebrauchtwagen zurückgingen
  • Der Verlust aus Service und andere Tätigkeiten lag bei 118 Mio. USD durch das weitere Wachstum und die Reifung der Service-Infrastruktur
  • Die Gebrauchtwagenverkäufe hatten eine leicht positive Bruttomarge
  • Die Kosten für die operativen Tätigkeiten lagen bei 1,054 Mrd. USD
  • Darunter die Kosten für Forschung und Entwicklung in Höhe von 367 Mio. USD
  • Und die Kosten für Verkauf und administrativen Tätigkeiten in Höhe von 686 Mio. USD
  • Tesla hat in Q1 2018 einen Verlust von 4,19 US-Dollar pro Aktie verbucht (709,55 Millionen USD)
  • Operativer Cash-Flow lag bei 398 Mio. USD
  • Investitionen in Höhe von 656 Mio. USD wurden getätigt
  • Liquide Mittel bei knapp über 2,666 Mrd. USD zum Ende des Quartals (Q4: 3,368 Mrd. USD)

Ausblick auf das 2. Quartal und das gesamte Jahr 2018

  • Stilllegung der Produktion für etwa 10 Tage, einschließlich der im April erfolgten Stilllegung, um Engpässe in den Linien zu beheben und die Produktion auf ein neues Niveau zu heben
  • Ziel ist es, in etwa zwei Monaten etwa 5.000 Fahrzeuge des Model 3 pro Woche zu produzieren
  • Tesla möchte die Produktionsmuster beim Model S und Model X für die verschiedenen Regionen weltweit zu ändern, um einen lineareren Auslieferungsfluss durch das Quartal zu gewährleisten
  • Das soll ein besseres Kundenerlebnis bieten und die Belastung des Liefersystems verringern
  • Folglich werden die Auslieferungen des Model S und X im zweiten Quartal voraussichtlich ähnlich wie im ersten Quartal ausfallen, sollten aber im dritten Quartal deutlich anziehen, um das Ziel von 100.000 Auslieferungen für das Gesamtjahr zu erreichen
  • Das langfristige Bruttomargenziel von 25% für Model 3 hat sich nicht geändert
  • Mittelfristig erwartet man eine niedrigere Bruttomarge (höherer Personalbestand aufgrund der vorübergehenden zurückgefahrenen Automatisierung, sowie höhere Materialkosten aufgrund der kürzlich eingeführten Zölle, Rohstoffpreissteigerungen und ein schwächerer US-Dollar)
  • Andererseits liegt der durchschnittliche Verkaufspreis deutlich über den bisherigen Prognosen, so dass man einen höheren Rohertrag pro Fahrzeug erwartet als bisher angenommen
  • Mit steigenden Kapazitäten für Powerwall- und Powerpack-Produkte bei Gigafactory 1 dürften die Energieerzeugungs- und Speicherumsätze im Jahresverlauf weiter deutlich wachsen
  • Die Bruttomargen im Bereich Energiespeicherung dürften daher in der zweiten Jahreshälfte 2018 positiv werden
  • Das Solargeschäft wird voraussichtlich noch ein bis zwei Quartale leicht wachsen, bevor die überarbeitete Vertriebsstrategie ihre volle Wirkung in der Endauslieferung entfaltet
  • Investitionsprognosen wurden deutlich reduziert, indem man sich auf die kritischen kurzfristigen Bedürfnisse konzentriert hat, von denen man vor allem in den nächsten Jahren profitieren wird
  • Zum jetzigen Zeitpunkt erwartet man, dass die Gesamtinvestitionen für 2018 etwas unter 3 Milliarden US-Dollar liegen werden, was unter dem Niveau von 3,4 Milliarden US-Dollar für 2017 liegt
  • Investitionssteuerung soll sich im Einklang mit der Produktion und Rentabilität des Model 3 entwickeln
  • Die Zinsaufwendungen im zweiten Quartal dürften sich auf rund 160 Mio. US-Dollar belaufen
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