Q4 2018: Tesla weist erneut Gewinn aus und stellt großes Wachstum in Aussicht

Tesla wies in seinem jüngsten Quartalsbericht zum zweiten Mal in Folge schwarze Zahlen aus: Das Unternehmen meldete für die letzten drei Monate 2018 einen Gewinn von 139,5 Millionen Dollar – im Vorjahreszeitraum gab es noch einen Verlust in Höhe von 675 Millionen Dollar. Die Tesla-Aktie gab dennoch nachbörslich drei Prozent nach, da die Gewinnzahl die Erwartungen der Börsianer verfehlte.

Tatsächlich konnte Tesla in Q3 2018 noch einen Gewinn von rund 312 Millionen US-Dollar ausweisen. Firmenchef Elon Musk hatte damals aber bereits angedeutet, dass die folgenden Quartale aufgrund diverser Herausforderungen schlechter ausfallen könnten. Beim Umsatz übertraf Tesla die Erwartungen vieler Analysten jedoch: Dieser lag im letzten Quartal mit knapp 7,2 Milliarden Dollar leicht über den vorausgesagten 7,1 Milliarden Dollar.

Musk hat Ende 2018 erklärt, dass Tesla nach vielen Jahren hoher Anfangsinvestitionen künftig regelmäßig Gewinne ausweisen wird. Die neuesten Zahlen bekräftigen dieses Ziel und signalisieren, dass der Elektroautobauer aus den roten Zahlen herauskommt. Damit dies möglich schnell geschieht, will Tesla in diesem Jahr stark wachsen und mehr Kostendisziplin zeigen.

Spekulationen, dass Tesla das Geld ausgeht, widerlegten die Kalifornier: Der Bestand an liquiden Mitteln sei in den vergangenen drei Monaten um 718 Millionen auf 3,7 Milliarden Dollar gestiegen. Das Liquiditätspolster stand zuletzt besonders im Fokus, da Tesla im März 920 Millionen Dollar an Schulden zurückzahlen muss.

Den Weg in Richtung langfristiger Rentabilität muss Tesla künftig ohne seinen langjährigen Finanzchef bewältigen: Deepak Ahuja geht in Rente und fungiert nur noch als Berater, seine Position übernimmt Vize-Präsident Zach Kirkhorn.

Großes Wachstum für 2019 angepeilt

Tesla stellt den Investoren in Aussicht, in diesem Jahr deutlich mehr Elektroautos zu verkaufen. Vor allem die Produktion und der Absatz des Model 3 sollen zulegen. Von dem Mittelklassewagen liefen im Dezember nach Angaben des Unternehmens so viele Einheiten wie nie zuvor vom Band. Im Stammwerk im kalifornischen Fremont sollen bis Ende dieses Jahres wöchentlich 7000 Model 3 pro Woche zuverlässig gefertigt werden können. Zusammen mit der neuen China-Fabrik ist ab 2020 eine Wochenproduktion von 10.000 Stück geplant.

2019 geht Tesla von einem Gesamtabsatz von 360.000 bis 400.000 Elektroautos aus, was im Vergleich zum Vorjahr ein Wachstum von um die 45 bis 65 Prozent bedeuten würde. Der Großteil der in diesem Jahr verkauften Stromer sollen Model 3 sein, Tesla will dazu den Preis durch eine steigende und optimierte Produktion sowie Kosteneinsparungen weiter senken. Die Bruttomarge für die Baureihe liege derzeit trotz der Einführung neuer, günstigerer Versionen “bei über 20 Prozent”.

Entscheidend für die ehrgeizigen Ziele von Tesla sind der in diesem Jahr erfolgende Start des Model 3 in Europa und China. Musk erwartet, dass die Verkaufszahlen der Limousine global um 50 Prozent zulegen – “vielleicht sogar mehr”. Die Nachfrage könnte seiner Schätzung nach 2019 auf 700.000 bis 800.000 Fahrzeuge steigen, im Falle einer Rezession auf 500.000. “Die Nachfrage nach dem Model 3 ist irrsinnig hoch, der Hemmschuh ist die Erschwinglichkeit”, sagte Musk im Gespräch mit Analysten.

Mit Blick auf das neue Model Y teilte Tesla mit, dass der Hochlauf des Kompakt-SUV dank vieler Gleichteile mit dem Model 3 deutlich schneller als bei bisherigen Neueinführungen erfolgen werde. Die Produktionsvorbereitungen sollen in diesem Jahr starten, die Großserienproduktion ist für Ende 2020 anvisiert.

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