Wolfgang Porsche, Aufsichtsratsmitglied im Volkswagen-Konzern und als Enkel des Porsche-Gründers Ferdinand Porsche einer der Großaktionäre bei Volkswagen, hat sich grundsätzlich offen für eine Beteiligung an Tesla gezeigt. „Man muss immer alles überlegen dürfen“, sagte er laut Medienberichten am Rande einer Veranstaltung vor der Internationalen Automobilausstellung (IAA) in Frankfurt. Im Moment sei Tesla allerdings viel zu teuer, schränkte Porsche ein.
Porsche erwähnte das Thema Tesla offenbar nicht von sich aus, sondern wurde von Journalisten darauf angesprochen. Im August hatte es dazu einen Bericht des Manager-Magazins gegeben. Volkswagen-Konzernchef „würde sofort bei Tesla einsteigen, wenn er könnte“, wurde darin ein ranghoher Manager bei VW zitiert. Genügend Geld sei vorhanden, weil für den Anfang eine Beteiligung an dem kalifornischen Hersteller ausreichen würde.
Ein VW-naher Banker sagte dem Magazin, der Konzern würde sich gewiss gern den Zugriff auf Teslas Softwarekompetenz sichern. 30 Milliarden Dollar für eine Komplettübernahme seien aber wohl unmöglich zu rechtfertigen. VW wies den Bericht kurz nach der Veröffentlichung zurück. Ein Sprecher bezeichnete ihn als „Spekulation“ und „gegenstandslos“.
Die neuen Äußerungen von Wolfgang Porsche aber machen das Thema wieder aktuell, zumal er nicht nur Mitglied in mehreren Aufsichtsräten von VW-Marken ist. Die Familien Piech und Porsche halten zudem die Mehrheit am Volkswagen-Konzern, sodass ihre Zustimmung zu möglichen Großtransaktionen wie einer Tesla-Beteiligung unerlässlich ist.
Die Marke Porsche hat kurz vor der IAA den Elektro-Sportwagen Taycan vorgestellt, der von den nackten Daten her teils mit dem Model S und auch dem Model 3 vergleichbar ist. Allerdings ist er deutlich teurer und bei vielen Zahlen-Vergleichen mit Tesla unterlegen. Die Marke Volkswagen wiederum hat soeben den ID.3 vorgestellt, einen E-Kompaktwagen für ab 30.000 Euro, der VW in die Elektrozukunft bringen soll.