Der Nachrichtensender CNBC veröffentlichte gestern in seiner Online-Ausgabe einen Artikel darüber, dass Tesla angeblich weiterhin mit Produktionsproblemen in der Model 3-Produktion kämpft. Demnach will man von aktuellen und ehemaligen Mitarbeitern erfahren haben, dass bis vor Kurzem die Mitarbeiter weiterhin Teile des Model 3-Akkupakets händisch zusammenbauen mussten. Dafür musste Tesla angeblich sogar zahlreiche Panasonic-Mitarbeiter „ausleihen“.
Das wäre jedoch nicht das einzige Problem. Denn wie es weiter heißt, sollen die Qualitätsprüfer des Unternehmens nicht erfahren genug für ihre Arbeit sein. Zwei Mitarbeiter sollen zudem gesagt haben, dass einige der Akkupakete nicht die nötigen Abstände zwischen den Li-Ionen-Zellen vorweisen, was zu Kurzschlüssen oder gar Bränden führen könnte, wenn diese sich berühren.
Tesla widerspricht: Irreführende, falsche Berichterstattung
Tesla hat dem CNBC-Bericht mittlerweile widersprochen. Der Autobauer machte erneut klar, dass ein händisches Zusammenbauen einiger Fahrzeugteile unabdingbar sei, solange man noch nicht die volle Produktionskapazität erreicht habe. „Das ist etwas, was Elon und JB (Straubel, Anm. d. Red.) im Earnings Call zum 3. Quartal ausgiebig besprochen haben“, erklärte eine Pressesprecherin. „Das hat jedoch keinen Einfluss auf die Qualität oder Sicherheit unserer Akkus“, hieß es weiter.
In einer E-Mail an CNBC erklärte Tesla:
Jede Akkupaket in einem Tesla-Fahrzeug besteht aus Tausenden von Zellen, wovon die große Mehrheit dasselbe Spannungspotenzial wie die benachbarte Zelle vorweist. Angenommen, selbst wenn zwei Zellen mit demselben Spannungspotenzial sich berühren würden, gäbe es überhaupt keine Auswirkungen – in Bezug auf Sicherheit oder sonst wie. Das wäre, als würden sich zwei neutrale Metallteile berühren.
Der Elektroautobauer betonte zudem, dass die Akkupakete während des Produktionsprozesses mehreren Tests unterzogen werden, die eine reibungslose Funktion und den korrekten Aufbau sicherstellen sollen.
Veraltete Informationen, dennoch Kurseinbruch
Die Tesla-Aktie erlebte nach der Veröffentlichung des Artikels einen kleinen Kurseinbruch. Das ist jedoch ein wenig verwunderlich, schließlich beruft sich der Artikel auf Aussagen von Mitarbeitern, die über die Produktion bis Mitte Dezember 2017 gesprochen habe. Tesla hatte selbst noch erklärt, dass man gerade in den letzten Tagen im Dezember 2017 große Fortschritte gemacht hat. Erst in den letzten Tagen des Jahres wurde eine Produktionsrate in allen Model 3-Fertigungslinien von über 1.000 Fahrzeuge pro Woche erreicht.
Ein weiteres Indiz dafür, dass die Produktion voranschreitet, ist die zunehmende Anzahl an Model 3-Ausstellungsfahrzeugen. Mitte Januar erhielten die ersten beiden Tesla-Stores in den USA, beide in Kalifornien, jeweils ein Model 3-Ausstellungsfahrzeug. Eine Woche später erhielten drei weitere Stores ihre ersten Model 3-Ausstellungsfahrzeuge, diesmal außerhalb von Kalifornien. Diese Woche sollen mit San Diego, Dallas, Washington DC, Newport Beach und Scottsdale weitere fünf hinzukommen (via Teslarati).
Weiter berichtet das Online-Magazin Electrek, dass nun auch solche Kunden eine Einladung zur Konfiguration ihres Model 3 erhalten, die nicht am ersten Tag vor den Stores Schlange standen. Zwar handelt es sich dabei weiterhin um bereits existierende Tesla-Kunden, da diese aber nicht am ersten Tag ihre Reservierung tätigten, ist das ein Beweis dafür, dass die Einladungen zur Konfiguration ausgeweitet wurden.