Den von Tesla-Chef Elon Musk als Produktionshölle bezeichneten Hochlauf des Mittelklasse-Elektroautos Model 3 hat das Unternehmen eigenen Angaben nach inzwischen fast im Griff. Aufgrund der zunehmenden Auslieferungen befindet sich Tesla in den USA laut Musk nun zwar in einer „Auslieferungshölle“, diese soll aber schnell wieder verlassen werden.
Um die Fertigung zu verschlanken, strich Tesla zuletzt die Farbauswahl der neuen Modelle zusammen – so soll künftig einfacher und damit schneller produziert werden. Doch auch nachdem das Model 3 vom Band gelaufen ist, müssen die Kalifornier für mehr Effizienz sorgen. Viele Tesla-Kunden warten schon lange auf ihren neuen Stromer, seit der Bestellung sind nicht selten viele Monate vergangenen.
„Wir sind von der Produktionshölle in die Auslieferungshölle geraten, aber dieses Problem ist deutlich lösbarer“, antworte Musk diese Woche auf die Beschwerde einer wartenden Kundin auf Twitter. Er versicherte: „Wir kommen schnell voran. Es sollte in Kürze gelöst sein.“
Auch der Service hat Probleme
Neben der Auslieferung läuft es bei Tesla derzeit auch beim Service nicht rund: Dass Reparaturen an externe Firmen delegiert wurden, sorgt Musk zufolge immer häufiger für Ärger. Die Fremdfirmen bräuchten mitunter „Wochen bis Monate“ zur Abwicklung eines Reparaturauftrags. „Das macht Tesla-Besitzer (und uns) wahnsinnig“, so Musk in einem Tweet. Der Hersteller selbst könne die Folgen eines Auffahrunfalls in vielen Fällen in meist nur einem Tag beseitigen. Tesla will entsprechende Reparaturen daher zukünftig intern abwickeln.
In den USA hat Tesla mittlerweile neun eigene Standorte für die Reparatur seiner Elektroautos in Betrieb. Bis auf weiteres können dort allerdings nur kleinere Schäden behoben werden. Für umfangreiche Reparaturen vermittelt Tesla seine Kunden weiter an zertifizierte Drittfirmen – seit letztem Jahr gibt es davon knapp 300 im Heimatmarkt des Elektroautobauers.
Wie Tesla hierzulande für effiziente Auslieferungen und schnelle Reparaturen sorgen will, ist noch offen. Das Model 3 kommt Anfang 2019 nach Europa – in Metropolregionen, in denen es besonders viele Model-3-Käufer gibt, soll es spezielle Auslieferungszentren geben. Bereits vor der Übergabe erhalten Kunden ihre Kaufunterlagen und Erklärvideos. Das Ziel für das Model 3 ist, die Auslieferung neuer Fahrzeuge in nur noch fünf Minuten statt einer Stunde abzuwickeln.