Tesla-Chef Elon Musk hat angesichts einer Klage der US-Börsenaufsicht SEC wegen Betruges einem Vergleich zugestimmt. Musk bleibt Geschäftsführer des Elektroautobauers, tritt jedoch von seiner Rolle als Chairman, also als Verwaltungsratschef, zurück. Außerdem zahlen er und Tesla insgesamt 40 Millionen US-Dollar Strafe.
Die SEC wirft Musk vor, “falsche und irreführende” Nachrichten zu einem möglichen Börsenrückzug von Tesla veröffentlicht zu haben. Der 47-Jährige hatte am 7. August auf Twitter mitgeteilt, genügend Kapital zur Verfügung zu haben, um Tesla zu einem Kurs von 420 Dollar je Aktie von der Börse zu nehmen. Nach Musks Tweet kam es zu starken Kursausschlägen. Nur wenig später ging der Tesla-Chef auf Abstand von seinem Vorhaben. Er begründete dies damit, dass er den Aufwand und die entstehende Unruhe unterschätzt habe. Großinvestoren hätten sich zudem für eine Zukunft von Tesla als Aktiengesellschaft ausgesprochen.
Vor wenigen Tagen hieß es noch, dass Musk im Vorfeld der SEC-Klage Verhandlungen mit der Behörde über einen außergerichtlichen Vergleich abgebrochen habe. Am Samstag veröffentlichte die Aussichtsbehörde dann Dokumente, die eine Einigung bekanntmachen. Laut den Unterlagen erklärt sich Musk nicht für schuldig, akzeptiert aber einen Rücktritt als Verwaltungsratschef innerhalb von 45 Tagen. Er zahlt zudem eine Geldbuße in Höhe von 20 Millionen Dollar und äußert sich künftig zurückhaltender zu Tesla.
Tesla muss ebenfalls 20 Millionen Dollar Strafe an die SEC überweisen. Das Unternehmen wird im Rahmen der Einigung mit der Behörde zudem einen unabhängigen Verwaltungsratschef einsetzen. Darüber hinaus müssen zwei neue unabhängige Verwaltungsmitglieder berufen sowie die Kommunikation von Elon Musk stärker überwacht und kontrolliert werden. Musk stand fast 15 Jahre lang an der Spitze von Tesla, seine bisherige Rolle als Verwaltungsratschef kann er frühestens in drei Jahren erneut ausüben.