Model 3: Unstimmigkeiten in der Bremsleistung sollen mittels Software-Update behoben werden

Elon Musk hat in den letzten Tagen auf Twitter wieder einiges los gelassen. Ein Großteil seiner Nachrichten betraf das Tesla Model 3. Dieses soll demnächst ein Software-Update bekommen, damit die Bremsen besser kalibriert werden. Zuvor hatten unabhängige Tests ergeben, dass die Bremsleistung des Model 3 inkonsistent sei.

Consumer Reports bemängelt Unstimmigkeiten in der Bremsleistung

Das Ganze fing mit einem Bericht des Vebrauchermagazins Consumer Reports an, bei dem das Model 3 keine Kaufempfehlung erhielt, da eine Inkonsistenz in der Bremsleistung festgestellt wurde. Außerdem wurden die schlechte Bedienbarkeit, das zu straffe Fahrverhalten, die schlecht stützenden Rücksitze im Fond sowie die übermäßigen Windgeräusche bei Autobahngeschwindigkeiten bemängelt.

Bei den Bremstests des Consumer Reports beschleunigte das Fahrzeug auf 60 mph (97 km/h) und vollzog dann eine Vollbremsung bis zum vollständigen Stillstand. Dabei wurde der benötigte Bremsweg gemessen, wobei das Model 3 – obwohl man die Bremsen jedes Mal abkühlen ließ – inkonsistente Ergebnisse ablieferte.

Consumer Reports schrieb dazu:

Beim Testen des Model 3 war der erste Stopp deutlich kürzer (etwa 130 Fuß, ähnlich wie bei den Tests von Tesla), aber dieser Abstand wurde nicht wiederholt, selbst nachdem wir die Bremsen über Nacht abkühlen ließen.

Da wir einige Unstimmigkeiten in der Bremsleistung sahen, bekamen wir ein zweites Model 3 (ein Privatfahrzeug, das an CR verliehen wurde), um unsere Ergebnisse zu überprüfen. CR hat zweite Proben in früheren Situationen getestet, um unsere Ergebnisse zu überprüfen.

Als wir das zweite Model 3 durch die gleichen Tests führten, bekamen wir fast identische Ergebnisse.

Bei unseren Tests der beiden Model-3-Proben waren die Bremswege wesentlich länger als bei anderen Teslas und anderen Fahrzeugen dieser Klasse.

Die 152 Fuß des Model 3 sind 21 Fuß länger als der Klassendurchschnitt von 131 Fuß für kompakte Luxuslimousinen und 25 Fuß länger als die Ergebnisse für das viel größere SUV, das Model X.

Zudem zitiert Consumer Reports das Automagazin Car and Driver, die zu ähnlichen Ergebnissen bei der Bremsleistung des Model 3 gekommen sind.

Elon Musk verspricht Besserung via Software-Update

Elon Musk hat die Berichte dazu zunächst über Twitter wahrgenommen und sich geäußert. Demnach kann er die Testergebnisse nicht nachvollziehen, da das Model 3 dafür gemacht sei, „eine äußerst gute Bremsdistanz“ zu haben, was andere Testergebnisse auch bestätigen würden. Sollte es jedoch solche Unstimmigkeiten geben, werde Tesla diese ausfindig machen und korrigieren. Völlig egal, ob es lediglich ein Software-Update benötigt oder Fahrzeugkomponenten ausgetauscht werden müssten – natürlich kostenlos für den Kunden.

Am selben Tag hat Musk zudem ein Telefonat mit den zuständigen Testfahrern von Consumer Reports geführt, um die Ergebnisse besser verstehen zu können. Musk erklärte der Redaktion, dass die Tesla-Ingenieure die Ergebnisse des CR-Tests auf Kalibrierprobleme mit dem Bremsregelsystem des Fahrzeugs zurückführten.

In einer Folge-E-Mail sagte Musk, dass sein Entwicklungsteam diese Woche Änderungen am Bremssystem validiert und „unter der Voraussetzung, dass das gut läuft, plant, dieses Wochenende über Over-the-Air in die Model-3-Flotte einzuspielen. Consumer Reports wird die Bremsleistung anschließend erneut testen.

Während des Telefongesprächs erklärte Musk auch, dass man bereits einige Verbesserungen in spätere Produktionen durchgeführt hat, die die von Consumer Reports geäußerten Mängel hinsichtlich des Fahrverhaltens und der Windgeräusche beseitigt hätten. Außerdem erwäge Musk nun aufgrund der Testergebnisse zusätzliche Verbesserungen an der Bedienbarkeit.

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