Der US-Einzelhandelsriese Walmart hat Tesla darauf verklagt, sämtliche von der von Tesla übernommenen Photovoltaik-Firma SolarCity installierten Solaranlagen auf Dächern seiner Filialen zu entfernen, und in diesem Zusammenhang schwere Vorwürfe gegen Tesla erhoben. Aufgrund von Fehlern in den Anlagen sei es an sieben Standorten zu Bränden gekommen, berichteten US-Medien Anfang der Woche unter Berufung auf die Klageschrift.
SolarCity war bis vor einigen Jahren ein wichtiger und schnell wachsender Anbieter von Photovoltaik-Systemen in den USA, geriet dann aber in finanzielle Schwierigkeiten und wurde von Tesla übernommen. Seitdem ist das Solargeschäft ein Teil von Tesla, und CEO Elon Musk hatte unter anderem mit der Vorstellung von eleganten Dachziegeln mit integrierter Solartechnik für Aufsehen gesorgt. Trotzdem wurde das Solargeschäft in den vergangenen Quartalen immer schwächer; laut Musk soll es in diesem Jahr wiederbelebt werden.
Zunächst einmal aber muss sich Tesla offenbar mit Lasten der Vergangenheit befassen. In der Klage wirft Walmart dem Partner „weit verbreitete Nachlässigkeit“ vor. Das Gericht solle Tesla zwingen, alle seine Solarmodule von den Dächern von Walmart-Filialen zu entfernen; die Rede ist von mindestens 244 Systemen. Neben den sieben Bränden hat es laut Walmart Dutzende weiterer Fälle mit gefährlichen Problemen gegeben. Durch beschädigte Waren und erforderliche Reparaturen sei insgesamt ein Schaden von mehreren Millionen Dollar entstanden.
Die Klage ist nur die neueste Eskalation in einer lang anhaltenden Auseinandersetzung zwischen den beiden Unternehmen, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. Schon im Frühjahr 2018 habe Walmart Tesla aufgefordert, alle gelieferten Solarsysteme vom Netz zu nehmen. Tesla habe der Abschaltung zugestimmt und sie vorgenommen. Im November 2018 soll es aber trotzdem einen weiteren Brand auf dem Dach einer mit Solaranlage ausgestatteten Walmart-Filiale in Kalifornien gegeben haben, ausgelöst durch Funken aus Kabeln mit nicht mehr ausreichender Isolierung.