Bericht: Tesla testet mit zwei Model S und Diesel-Generator am Nürburgring

Möglicherweise war die Aktion auch schon länger vorbereitet, aber Tesla scheint mit überraschend großem Aufwand auf die Vorstellung des elektrischen Porsche Taycan Anfang dieses Monats zu reagieren. Zunächst hatte CEO Elon Musk nur angekündigt, ein Model S auf die Nürburgring-Nordschleife zu schicken, nachdem der Taycan dort eine neue Rekordzeit herausgefahren hatte. Mittlerweile aber ist klar, dass mindestens zwei Model S am Ring getestet werden, von denen mindestens einer stark modifiziert ist. Laut einem Bericht von Auto Motor und Sport (AMS) werden diese Fahrzeuge mit einem Diesel-Generator geladen, der in einem Container aus den USA geholt wurde.

Für AMS ist klar, dass die Tesla-Aktivitäten in der deutschen Eifel auf einen Rekordversuch hinauslaufen, obwohl das Unternehmen dies bislang nicht direkt bestätigt hat. Auch den Namen des Fahrers dafür will die Zeitschrift schon erfahren haben: Es handele sich um Thomas Mutsch, der „ein ausgewiesener Nordschleifenkenner“ sei. Die Strecke gilt als sehr anspruchsvoll, sodass ein erfahrener Fahrer eine große Rolle spielt. Unter anderem hatte sich auch der frühere Formel-1-Weltmeister Nico Rosberg dafür angeboten.

Offenbar testet Tesla nicht nur ein Model S am Nürburgring, sondern zwei. So wurde in dieser Woche dort ein graues Exemplar mit niederländischen Kennzeichen fotografiert, bei dem es sich um ein „raven“-Modell mit neuerem Fahrwerk und effizienterem Heckmotor handeln soll. Darüber hinaus gibt es vom Ring aktuelle Bilder eines roten Model S, das einige Modifikationen aufweist: größerer Lufteinlass an der Front, verlängerte Spoilerlippe, breitere Radhäuser und Reifen und eine Keramikbremse. Die Typbezeichnung am Heck lautet „P 100 D+“ – zu kaufen gibt es ein solches Modell bislang nicht.

Insofern dürfte es sich bei dem roten Model S zumindest beim Innenleben um einen Prototypen handeln. Tatsächlich hat Tesla-CEO im Zuge der Aufregung um die Präsenz des Unternehmens am Ring auf Twitter bestätigt, dass „in frühestens einem Jahr“ eine neue Antriebsoption für die Modelle S und X eingeführt werden soll und dass derzeit mit Prototypen davon getestet wird. Dieser „plaid“-Antrieb werde aus drei Motoren bestehen und auch im kommenden neuen Roadster eingesetzt werden.

Außerdem verwies Musk darauf, dass das Model S am Nürburgring sieben Sitze habe. Dies könnte bedeuten, dass eine neue Generation des Fahrzeugs statt fünf Plätzen plus bestenfalls zwei Notsitzen in Zukunft sieben vollwertige Sitzplätze hat. Möglicherweise aber wollte Musk schon einmal für den Fall vorsorgen, dass das Model S nicht schneller durch die Nordschleife kommt als der Taycan: Tesla könnte sich dann immer noch den Spitzenplatz als schnellstes Auto mit sieben Sitzen sichern.

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