Neben der US-Börsenaufsicht SEC hat in diesem Jahr auch das FBI Ermittlungen gegen Tesla aufgenommen. Einem Medienbericht zufolge intensiviert die Strafverfolgungsbehörde ihre Untersuchung nun. Tesla soll Investoren über den Stand der Fertigung des Mittelklassewagen Model 3 falsch informiert und Probleme bei der Einhaltung des Zeitplans verschwiegen haben, so der Vorwurf.
Ermittler der Bundespolizei haben laut dem Wall Street Journal bereits mehrere Tesla-Angestellte verhört. Ein Sprecher des Elektroautobauers räumte auf Nachfrage ein, dass das Justizministerium in diesem Jahr Dokumente zu den Prognosen der Model-3-Produktion angefordert habe – dies sei aber bereits vor Monaten geschehen. Man sei der Aufforderung nachgekommen und habe seitdem keine weiteren Anfragen oder eine Vorladung erhalten.
Tesla betonte in seiner Stellungnahme, beim Produktionsstart des Model 3 auf Transparenz gesetzt zu haben und mit Problemen offen umgegangen zu sein. Das Justizministerium und die Staatsanwaltschaft äußerten sich bisher nicht zu dem Sachverhalt. An der Börse sorgte der Bericht zwischenzeitlich dafür, dass die Tesla-Aktie Gewinne abgeben musste, das Papier erholte sich anschließend jedoch wieder.
Der Hochlauf der Model-3-Produktion hatte Tesla nach dem Start im letzten Jahr lange vor Schwierigkeiten gestellt. Das selbstgesteckte Ziele von 5000 produzierten Autos pro Woche musste immer wieder zurückgestellt werden, mittlerweile ist die Fertigung aber auf Kurs. Der Erfolg des Model 3 auf dem Massenmarkt gilt als entscheidend für eine nachhaltige Zukunft Teslas.
In seinem vor wenigen Tagen veröffentlichten Quartalsbericht wies Tesla wie von Firmenchef Elon Musk in Aussicht gestellt einen Gewinn aus – Q3 2018 war damit das erste profitable Quartal seit zwei Jahren. Musk erwartet, dass das von ihm mitgegründete Unternehmen von nun an in jedem Quartal schwarze Zahlen erreichen wird – vorausgesetzt, es fallen keine großen Kreditrückzahlungen an. Der Umsatz von Tesla hat sich zuletzt im Vergleich zum Vorjahr auf 6,8 Milliarden Dollar mehr als verdoppelt – allem voran dank immer mehr Model 3 auf den Straßen.