Im Durchschnitt wird bei Tesla pro Jahr annähernd jeder zweite Manager ausgetauscht, der direkt dem CEO Elon Musk unterstellt ist. Das berichtet die US-Börsenwebsite MarketWatch unter Berufung auf eine Analyse der US-Brokerfirma Bernstein. Auch insgesamt soll die Wechselrate im Tesla-Management mit 27 Prozent pro Jahr höher sein als bei jedem anderen großen Technologieunternehmen im Silicon Valley.
Verglichen wurde Tesla mit den sieben Technologie-Größen AirBnB, Amazon (das seinen Hauptsitz allerdings etwa 1000 Kilometer nördlich des Silicon Valley in Seattle hat), Facebook, Lyft, Netflix, Snap und Uber. Im Durchschnitt beträgt die Topmanagement-Wechselrate in dieser Gruppe annualisiert 15 Prozent gegenüber den 27 Prozent bei Tesla, was laut Bernstein noch kein „haarsträubender“ Wert ist. Bei Snap (24 Prozent) und Lyft (23 Prozent) liege er in ähnlichen Regionen wie bei dem Elektroauto-Pionier.
„Dramatisch höher“ aber ist laut der Studie bei Tesla die Fluktuation unter Mitgliedern der Führungsspitze, die direkt dem CEO Musk unterstellt sind. Hier liege die annualisierte Wechselrate bei 44 Prozent gegenüber 9 Prozent in der Vergleichsgruppe. Dies könne zwar in der „einzigartigen und anspruchsvollen Kultur“ des Unternehmens begründet liegen, zum einen aber Instabilität verursachen. Darüber hinaus zeige es möglicherweise erhebliche Bedenken der obersten Führung bezüglich der Ausrichtung des Unternehmens oder seiner Beschäftigungspraktiken.
Wie Bernstein weiter beobachtet, ist auch die Zahl der direkten Mitarbeiter des CEO mit 17 bis 18 Managern bei Tesla deutlich höher als bei anderen Unternehmen, wo der Durchschnitt bei 8 bis 12 liege. Als „beunruhigend“ bezeichnen die Analysten die Tatsache, dass es auch bei Schlüsselpositionen im Tesla-Management wie Chief Accounting Officer, Chefjustiziar oder Leiter des Autopilot-Teams ungewöhnlich häufig zu Wechseln kommt.