Tesla stellt deutsche Supercharger wieder auf Minutenpreise um (AKTUALISIERT)

Aktualisierung: Laut Tesla handelt es sich bei der Umstellung deutscher Supercharger auf Minutenpreise um einen Softwarefehler. Ein Unternehmenssprecher teilte Teslamag mit, dass das Problem mittlerweile in den meisten Fällen behoben wurde. Der Sprecher betonte, dass die Preise weiter wie auf der Homepage angegeben auf kWh-Basis berechnet werden.

Erneut hat Tesla das Preismodell für das Aufladen an seinen Superchargern in Deutschland verändert. Wie die Elektroauto-Vermietung Nextmove in einem YouTube-Video berichtet, wird die Supercharger-Nutzung seit vergangener Woche wieder nach der Zeit abgerechnet. Bei einer Ladeleistung von mindestens 60 Kilowatt berechne Tesla jetzt 46 Cent pro Minute, bei weniger Leistung die Hälfte. Auf der Tesla-Hompage sei aber weiter ein Kilowatt-Preis angegeben.

Wie ein Nextmove-Mitarbeiter in dem Video erklärt, ist dies bereits die fünfte Veränderung bei der Supercharger-Abrechnung in diesem Jahr. Bis Januar galt in Deutschland ebenfalls ein Zeittarif, damals noch für 34 Cent pro Minute und 17 Cent bei niedriger Ladeleistung. Dieser wurde dann überraschend auf 46 Cent pro Minute angehoben, nach einiger Empörung unter den Fahrern aber rasch wieder auf 40-42 Cent pro Minute bei der hohen Leistung gesenkt.

Im April dann folgte eine Umstellung auf Abrechnung nach geladener Strommenge, nach der Tesla zunächst 43 Cent pro Kilowattstunde verlangte, wie Nextmove erklärt. Wenige Tage später wurde der Preis dann gesenkt, laut Nextmove auf 32-35 Cent pro Kilowattstunde, was nicht weit über den hierzulande üblichen Tarifen für Haushaltsstrom liegt. Bei manchen Superchargern habe die Umstellung aber offensichtlich nicht richtig funktioniert, sodass Tesla-Fahrer zum Teil wochenlang kostenlos laden konnten.

Zur Motivation für die Rückumstellung auf Zeittarife spekuliert Nextmove, es könne Probleme mit dem deutschen Eichrecht gegeben haben. Vermutlich sei es Tesla mit seinem weltweit weitgehend einheitlichen Supercharger-Netz nicht möglich, auf Besonderheiten in Deutschland einzugehen. Bei einer Abrechnung nach Kilowattstunden an nicht geeichten Ladestationen müssten die Anbieter eigentlich einen Abschlag von 20 Prozent als Ausgleich für die ungenaue Messung vornehmen. Dies sei bei Tesla aber nicht erfolgt, wogegen es möglicherweise Widersprüche von Kunden gegeben habe.

Teslas Website zeigt für Supercharger in Deutschland weiter durchschnittliche Gebühren in Höhe von 0,33 Euro pro Kilowattstunde an. Eine Anfrage zur Klärung der hiesigen Preispolitik für das unternehmenseigene Schnellladenetz blieb bislang unbeantwortet.

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