Neue „Zelt“-Montagelinie sei „viel besser“ als die herkömmliche Fabrik, sagt Musk

Wir hatten vor wenigen Tagen darüber berichtet, dass Tesla außerhalb der Fremont-Produktionsstätte eine neue Montagelinie für das Model 3 innerhalb eines Zeltes errichtet hat. Was zunächst jedoch wie einer zwischenzeitliche Lösung aussah, könnte womöglich doch langfristig genutzt werden, wie Elon Musk nun auf Twitter mitteilte.

Laut Musk brauchte man noch eine weitere Produktionslinie, um die 5.000 Model 3 pro Woche herstellen zu können. Für diese Linie ein neues Gebäude herzurichten, wäre unmöglich gewesen, heißt es. „Also haben wir ein riesiges Zelt in zwei Wochen aufgebaut“, schrieb Musk.

Wie das Onlinemagazin Ars Technica berichtet, habe das Zelt vom Baugenehmigungsamt eine Erlaubnis für zunächst sechs Monate erhalten. Die Erlaubnis kann auf weitere sechs Monate erhöht werden. Für eine langfristige Erlaubnis müsste Tesla jedoch zahlreiche Materialien einreichen, darunter „Zeichnungen, Berechnungen für Elektro-, Sanitär- und mechanische Systeme“ sowie Kanäle, Ventilatoren, Sprinklerrohre und mehr.

Patentierte Membranstruktur: Kein gewöhnliches Zelt

Musk erklärte weiter auf Twitter, dass es sich bei diesem Konstrukt nicht um ein gewöhnliches Zelt handelt. Die zuständigen Mitarbeiter haben dafür beispielsweise auch den Beton gegossen. Zudem verraten Baupläne, dass jeder Abschnitt des Zeltes 53 Fuß (etwa 16 Meter) hoch und 150 Fuß (etwa 46 Meter) lang ist, wobei offenbar mehrere solche Abschnitte mittels Aluminiumrahmen miteinander verbunden sind. Hersteller ist die Firma Sprung, die nicht von einem Zelt, sondern von einer „patentierten Membranstruktur“ spricht.

Interessanterweise sagt Musk auch, dass man die darin befindliche Produktionslinie vollständig mit ausrangierten Bauteilen aus dem Lager aufgebaut habe. Diese sei zudem „viel besser“ als die anderen Montagelinien, die „Hunderte Millionen“ kosten würden.

Erweiterung der Produktionsstätte bereits vor zwei Jahren geplant

Obwohl die neue Zeltstruktur außerhalb der Produktionsstätte eher unerwartet errichtet wurde, plant Tesla die Erweiterung der bestehenden Gebäude bereits seit etwa zwei Jahren. Ende 2016 stellte der Autobauer einen Masterplan vor, um die Größe der Fremont-Produktionsstätte zu verdoppeln. Schon zu der Zeit war ein Gebäude mit entsprechendem Aufbau an dieser Stelle vorgesehen (8):

Dass Tesla nun kein Gebäude, sondern kurzfristig eine Art Zelt aufgebaut hat, sei laut einem Automobilexperten, mit dem Ars Technica gesprochen hat, beispiellos in der Branche. Laut Dave Sullivan, Analyst bei Auto Pacific, sei es „fast ein Zeichen der Verzweiflung“. Es könnte als „Sprint“ gedeutet werden, „um im dritten Quartal profitabel zu sein.“

Musk ist sich indes unsicher, ob Tesla überhaupt ein richtiges Gebäude an dieser Stelle benötigt. Das „Zelt“ sei „deutlich besser“ als das Fabrikgebäude und biete zudem mehr Komfort und einen schöneren Ausblick auf die Berge.

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