In der letzten Woche ist in Kalifornien ein Tesla Model X-Fahrer nach einem schweren Unfall seinen Verletzungen erlegen. Wie es aus ersten Ermittlungen heißt, sei das Fahrzeug gegen die Mittelleitplanke gefahren und habe daraufhin sofort Feuer gefangen. Anschließend seien zwei weitere Fahrzeuge in das brennende Tesla-Fahrzeuge gefahren.
Zwar sei der Unfallfahrer zum nächsten Krankenhaus gefahren worden, seine Verletzungen waren jedoch so schwer, dass er an diesen erlag.
Das U.S. National Transportation Safety Board (NTSB) hat mittlerweile angekündigt, dass man zwei Ermittler zum Unfallort schicken wird, damit diese eine offizielle Ermittlung einleiten können. Es ist unklar, ob der Unfall bei eingeschaltetem Autopiloten erfolgte. Auch Tesla konnte dies nicht feststellen, da die Beschädigungen am Fahrzeug zu stark waren, sodass die Fahrprotokolle bisher nicht aus dem System entnommen werden konnten.
Tesla hat nun im firmeneigenen Blog einen Beitrag dazu veröffentlicht und sich erstmals zum Unfall geäußert. Zwar sind die genauen Umstände weiterhin unklar, doch geben die ersten Ermittlungen möglicherweise bereits einen Hinweis darauf, wieso dieser Unfall tödlich endete.
- Aufgrund des durch die Kollision entstandenen exzessiven Schadens, konnten wir die Fahrprotokolle bisher nicht aus dem Fahrzeug abfragen.
- Wir arbeiten aktuell eng mit den Behörden zusammen, um die Protokolle im Computer des Fahrzeugs wiederherzustellen. Nachdem das passiert ist und die Protokolle überprüft wurden, hoffen wir, dass wir ein bessere Verständnis dafür bekommen, was passiert ist.
- Unsere Daten zeigen, dass Tesla-Kunden denselben Abschnitt dieses Highways bereits etwa 85.000 Mal mit eingeschaltetem Autopiloten gefahren haben, seit der Autopilot erstmals im Jahr 2015 veröffentlicht wurde, und ungefähr 20.000 Mal seit Anfang dieses Jahres – und es gab niemals einen Unfall, der uns bekannt wäre. Es gibt etwa 200 erfolgreiche Autopilot-Fahrten pro Tag an genau diesem Streckenabschnitt.
- Der Grund dafür, warum dieser Unfall so schwerwiegend war, liegt am Aufprall-Absorber (Leitplanke), der dazu beitragen soll, den Aufprall auf der darauffolgenden Betonleitplanke zu reduzieren. Dieser wurde entweder entfernt oder bei einem vorherigen Unfall zerstört und nicht ersetzt worden. Die nachfolgenden Bilder zeigen, wie die Metallleitplanke ursprünglich aussah, als diese im einwandfreien Zustand war, und wie sie einen Tag vor dem Unfall aussah, basierend auf Dash Cam-Material eines Zeugen des Unfalls, der täglich durch diese Strecke pendelt. Wir haben so einen Schaden bisher noch nie an einem anderen Model X gesehen.
- Tesla-Akkus sind so konzipiert, dass im seltenen Fall eines Feuers, dieses sich nur langsam ausbreitet, sodass die Fahrzeuginsassen genug Zeit haben, um aus dem Fahrzeug zu gelangen. Laut Zeugenaussagen ist genau das bei diesem Unfall passiert, da nach unserem Verständnis keine Insassen mehr im Model X waren, als das Feuer ein Risiko hätte darstellen können. Schwerwiegende Unfälle wie dieser können zum Brand des Fahrzeugs führen, unabhängig vom Fahrzeugtyp. Teslas Milliarden Meilen an Fahrdaten zeigen, dass ein Fahrzeug mit Verbrennungsmotor in den Vereinigten Staaten eine fünfmal höhere Wahrscheinlichkeit hat Feuer zu fangen als ein Tesla-Fahrzeug.
Tesla wird bis zum Abschluss der Ermittlungen keine weiteren Details zum Unfall bekannt geben.
Indes berichtet ABC7News darüber, dass der verunfallte Tesla-Fahrer sich bereits zuvor mehrere Male bei seinem Tesla-Händler beschwert haben soll, dass sein Fahrzeug bei eingeschaltetem Autopilot an genau dieser Stelle immer wieder in Richtung der Leitplanke ausschwenkt. Das will ABC7News vom Bruder des Verunfallten erfahren haben. Bisher sind diese Informationen jedoch nicht offiziell von den Ermittlern bestätigt.
Bilder zum Unfall via Dean C. Smith: